Süß und lecker Wassermelonen anbauen, pflegen und ernten
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botanisch: Citrullus lanatus
16. August 2024, 08:35 Uhr
Wassermelonen können auch im eigenen Garten angebaut werden. Sie brauchen einen geschützten Standort, regelmäßig Wasser und viele Sonne. Mit den richtigen Bedingungen werden die saftigen Früchte auch in unseren Breiten süß und aromatisch.
Melonen werden gern als erfrischendes Sommerobst angeboten. Dabei zählen sie zum Fruchtgemüse und gehören zur Familie der Kürbisgewächse, wie Zucchini und Gurken. Ihren Ursprung vermuten Botaniker in Afrika. Von hier verbreiteten sich Melonen über die Türkei und Italien nach Westeuropa. Die Spanier brachten die wasserspendenden Früchte schließlich bis nach Amerika. Heute werden Melonen weltweit angebaut.
Melonen Melone ist nicht gleich Melone. Man unterscheidet die Wassermelone und die Zuckermelone (Honigmelone). Beide gehören zwar zur selben Pflanzenfamilie, aber zu unterschiedlichen Gattungen. Die Zuckermelone (Cucumis melo) gehört zu Gattung der Gurken, die Wassermelone (Citrullus lanatus) gehört zu Gattung der Citrullus.
Wassermelonen anbauen - Erfolgsaussichten
Ob der Anbau der sonnenliebenden Früchte gelingt, hängt vom Klima und der Witterung des jeweiligen Jahres in einer bestimmten Region ab. Melonen mögen es dauerhaft warm und sonnig. Der Anbau gelingt deshalb in südlichen, eher milden Gegenden mit vielen Sonnentagen besser als im stürmischen, kühlen Norden des Landes. Ganz wichtig ist außerdem, dass die Pflanzen keinen Spätfrösten ausgesetzt sind. Auch ein kühler, verregneter Sommer kann die Ernte verderben.
Den Melonenanbau vorbereiten
Wer erfolgreich Melonen anbauen möchte, sollte das Beet gut vorbereiten, empfiehlt Gemüseexperte Martin Krumbein. Im Lehr- und Versuchszentrum für Gartenbau wurden deshalb schon drei Wochen vor dem Ausbringen der Pflanzen dunkle Folienstreifen über die Beete gelegt und die Ränder links und rechts eingegraben. Die schwarze Mulchfolie sorgt dafür, dass sich die Erde erwärmt und die Wärme auch länger gespeichert werden kann. Außerdem unterdrückt sie das Unkrautwachstum und reduziert die Wasserverdunstung. Zusätzlich wurden unter die Folie Bewässerungsschläuche ausgelegt, damit die Pflanzen gleichmäßig bewässert werden können.
Wassermelonen aus Samen vorziehen
Melonen können aus Samen gezogen werden. Das geschieht am besten im März in einem Gewächshaus oder in einem hellen Raum wie einem Wintergarten. Der Raum sollte etwa 22 bis 25 Grad Celsius warm sein und eine hohe Luftfeuchtigkeit haben. Jungpflanzen aus Samen in einer Wohnung zu ziehen ist nicht einfach. Die meisten Wohnungen sind viel zu trocken. Das führt dazu, dass die Pflanzen dünn und gakelig werden. Deswegen lohnt es sich, Jungpflanzen beim Gärtner zu kaufen.
Melonen aus dem Supermarkt sind meist F1-Hybriden, deren Samen nicht als Saatgut genutzt werden können, da sie andere Eigenschaften als die Mutterpflanze entwickeln. Samen können nur aus samenechten Sorten gewonnen werden. Es lohnt sich also ein Weg zum Bio-Gärtner des Vertrauens.
Jungpflanzen setzen
Die Jungpflanzen kommen ins Beet, sobald es sicher frostfrei ist, das heißt zwischen Ende Mai und Anfang Juni. Nach der Pflanzung sollten sie mit dünnem, weißem Vlies abgedeckt werden. Das schützt vor kühlen Nächten und Schädlingen.
Boden und Standort für Melonen
Die Wassermelone ist eine empfindliche Pflanze, die vor Kälte, Trockenheit und Wind geschützt werden muss. Um große, süße Früchte zu bilden, braucht sie viele warme Sonnentage im Verlauf der Vegetationsperiode.
Ideal ist ein mittelschwerer, humusreicher Boden, der Wasser und Nährstoffe gut speichern kann. Auf zu leichten, sandigen Böden funktioniert der Anbau nicht. Auch auf lehmigen Böden sind die Ernteaussichten gering. Ganz wichtig: Bei Blühbeginn muss das Vlies abgenommen werden, damit Bienen die Blüten bestäuben können.
Melonen pflegen
Melonen sollten auf keinen Fall austrocknen und müssen regelmäßig gegossen werden. Besonders wichtig ist das Gießen, wenn sich die ersten Fruchtansätze zeigen. Achten Sie darauf, dass das Wasser bis in eine Tiefe von zwanzig Zentimetern durchgedrungen ist. Der Ertrag kann durch die wöchentliche Gabe eines Flüssigdüngers erhöht werden.
Melonen: Wuchs und Reife
Melonen sind einjährig und bilden - ähnlich wie Kürbisse - meterlange, rankende Triebe mit dunklen, behaarten Blättern. An einer Melonenpflanze können je nach Fruchtgröße vier bis acht Früchte wachsen. Je nach Sorte sind Melonen ab August reif und werden bis in den September hinein geerntet. Die Reife lässt sich gut an einer kräftigen Gelbfärbung der Liegefläche erkennen. Ebenfalls ein sicheres Zeichen für die Genussreife ist, wenn das erste Blatt vor der Frucht verwelkt ist. Die Kerne sind dann manchmal noch hell, das macht aber nichts und schmälert nicht den Geschmack der Melonen.
Sorten für den Melonenanbau
Wassermelonen werden in Deutschland noch nicht sehr lange angebaut. Aber es gibt bereits eine ganze Reihe Sorten für den Melonenanbau. 'Crisby' bildet mittlere bis große Früchte und ist ein gestreifter Sortentyp. Sorten wie die 'Mini-Love' und die kernlosen Sorten 'Gatinho' und 'Tigrinho' bilden nur kleine Früchte. 'Sugar Baby' bildet etwa drei Kilo schwere Früchte und eine dunkelgrüne Schale.
Krankheiten
Melonen sind sehr robust und nicht krankheitsanfällig. Das Einzige was der Pflanze zusetzen kann, ist echter Mehltau oder Schäden durch Vögel oder Mäuse.
MDR (uka, mam)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um Zwei | 13. August 2024 | 14:00 Uhr