Pilze selbst ziehen Trüffel im Garten anbauen
Hauptinhalt
Tuber spec.
20. Dezember 2024, 11:59 Uhr
Trüffel sind die teuersten Pilze der Welt. In Deutschland stehen sie unter Naturschutz, Trüffel sammeln ist streng verboten. Aber Gärtner können mit Geduld im eigenen Garten Trüffel wachsen lassen. Die müssen sie dann nur noch finden.
Wer einen Trüffel in der Hand hält, blickt auf einen schwarzen, kleinen Ball voller Furchen und Rillen. Dieses unscheinbare Etwas versetzt Gourmets in Verzückungen. Allerdings gilt das nur für manche Arten. Denn Trüffel gibt es viele. Als Speisetrüffel werden vor allem die verschieden Arten der Gattung Tuber genutzt. Perigord-Trüffel, Piemont-Trüffel, Burgunder- und weißer Trüffel sind nur einige der vielen essbaren Arten.
Trüffel wachsen unter der Erde
Landläufig ist ein Trüffel erst einmal nur ein unterirdisch wachsender Pilz. Echte Trüffel gehören zu den Schlauchpilzen. Sie leben komplett unter der Erde. Und zwar direkt in der Umgebung eines Baumes. Das Myzel des Pilzes verbindet sich mit den ganz feinen Wurzeln des Baumes. Zusammen bilden sie die Mykorrhiza. Diese Symbiose ist ein Gewinn für beide Seiten. Während der Baum für den Pilz energiereiche Stoffe für seine Ernährung bereitstellt, sorgt der Pilz für Wasser und Mineralsalze.
Weil an der Oberfläche keine Fruchtkörper wie bei Steinpilz oder Marone erscheinen, ist die Verbreitung für Trüffel ein Problem, denn aus einem eingekugelten Pilzball gelangen keine Sporen an die Oberfläche. Vielleicht kommt daher der wunderbare Duft. Besonders Wildschweine riechen die schwarzen Knollen, wühlen sie aus der Erde und fressen sie. Die unverdaulichen Sporen scheiden sie irgendwo wieder aus und der Pilz kann neues Terrain besiedeln.
Wo kommen Trüffel vor?
Besonders berühmte Gebiete, in denen Trüffel wachsen und gesammelt werden, verraten schon die Namen. Perigord, Burgund, Piemont - die meisten Trüffel kommen aus Frankreich. In Italien und im Norden Kroatiens gibt es ebenfalls ergiebige Trüffelvorkommen. Auch in Deutschland wachsen Trüffel. Allerdings ist es in Deutschland streng verboten, Trüffel zu sammeln.
Trüffel selber anbauen
Wer Trüffel schätzt und gerne selber anbauen möchte, kann sich einfach ein paar Bäumchen in den Garten setzen. Trüffel wachsen auf alkalischen, kalkhaltigen Böden, wie es sie beispielsweise in Thüringen und Sachsen-Anhalt gibt. Leider gedeihen sie nicht an Obstbäumen, aber dafür an 26 anderen Baumarten wie Eiche, Buche, Hasel und Kiefer.
Bei spezialisierten Trüffel-Baumhändlern gibt es sowohl für den Garten als auch für den Anbau auf einer Plantage Bäumchen zu kaufen, deren Wurzeln mit dem Myzel von Burgunder- oder Perigord-Trüffeln geimpft wurden. Mindestens zehn Quadratmeter sollten zukünftige Trüffel-Anbauer im Garten einplanen. Darauf passen drei Bäumchen. In Frankreich haben viele Leute Trüffelbäumchen im Garten.
Der Anbau von Trüffeln ist nicht einfach. Ein Fachmann sollte vorher Standort und Boden prüfen.
Trüffelbauern brauchen Geduld
Sind die Bäumchen gesetzt, heißt es Geduld haben. Acht bis zehn Jahre dauert es, bis die ersten Trüffel geerntet werden können. Und die muss man dann auch erstmal finden. Wer einen Hund hat, kann ihn zum Trüffelhund ausbilden. Dafür gibt es spezielle Kurse. Grundsätzlich eignet sich jede Rasse.
Wer nur wenige Bäumchen und keinen Hund hat, muss zum Fährtensucher werden. Dazu schiebt man die Schicht aus Laub und loser Erde vorsichtig zur Seite. Häufig sind dann die Spitzen von Trüffeln zu erkennen. Diese Stelle sollte markiert werden. Oft ist drei Wochen später an genau dieser Stelle ein neuer Trüffel erntereif.
Dieses Thema im Programm: MDR+ | Hinreisend | 11. Oktober 2023 | 18:30 Uhr