Eine einzelne, dunkelrote Blüte am Stängel einer Stockrose vor einer Backsteinmauer
Besonders gut machen sich die hohen Stockrosen an Hauswänden und Mauern. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Für warme Standorte Stockrosen: So haben Sie lange Freude an den Malven

bot. Alcea rosea; auch Stockmalve genannt

26. April 2022, 15:51 Uhr

Stockrosen säen sich nach der Blüte selbst aus, so dass im Jahr darauf junge Pflanzen sprießen. Doch die Malvengewächse bilden in ihrer ersten Saison noch keine Blüten. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie jahrelang Freude an blühenden Stockrosen in Ihrem Garten haben können.

Majestätisch überragen Stockrosen im Sommer den Bauerngarten, zieren Hauswände und verschönern Mauern und Zäune. Sogar mitten in der Stadt wachsen sie. Die Zierpflanzen gehören zur Familie der Malvengewächse. Bis zu drei Meter hoch werden die Stängel, an denen sich ihre großen, attraktiven Blüten öffnen. Innerhalb der botanischen Familie bilden die Stockrosen eine eigene Gattung namens Alcea. Mit den Malven, zum Beispiel der rosaviolett blühenden Wilden Malve, sind sie nur entfernt verwandt. Trotzdem heißen sie mancherorts Stockmalven oder einfach nur Malven.

Doch egal wie die Pflanzen genannt werden, eines haben sie gemeinsam: Stockrosen sind ursprünglich ein- bis zweijährige, also eher kurzlebige Gewächse. Nach der Blüte stecken sie ihre Energie in die Samenbildung und sterben danach ab. Im folgenden Jahr sprießen zwar neue Pflanzen, doch sie bilden noch keine Blüten. Erst in ihrer zweiten Saison fangen sie an zu blühen.

Stockrosen vor der Samenbildung zurückschneiden

Dieser Wechsel lässt sich umgehen: Schneiden Sie Ihre Stockrose rechtzeitig zurück. Werden die Stängel kurz vor dem Verblühen beherzt gekürzt, kann die Mutterpflanze keine Samen mehr bilden. Mit etwas Glück übersteht sie den Winter und blüht im nächsten Sommer erneut. Dies gelingt vor allem bei den einfach blühenden, gelben und dunkelroten Sorten. Sie verkürzen so zwar die Stockrosen-Blüte etwas, dafür kommt Ihre Pflanze aber immer wieder. Im ersten Winter benötigen Jungpflanzen bei strengen Frösten einen leichten Schutz, damit die Wurzeln keinen Schaden nehmen.

Stockrosen vermehren sich auch durch Selbstaussaat

Wenn sich Stockrosen hingegen aussamen dürfen, vermehren sie sich in der Regel fleißig. Sie können bei der Pflanzung auch den Generationenwechsel berücksichtigen, um sich in jedem Sommer an blühenden Stockrosen zu erfreuen: Verwenden Sie einfach mehrere Pflanzen, die sich dann von Jahr zu Jahr mit der Blüte abwechseln können.

Im Handel gibt es sowohl gefüllte als auch ungefüllte Sorten. Die Vielfalt der Farben reicht von reinem Weiß über Pastelltöne in Rosa und gelb bis hin zu dunklem, fast schwarzen Rot. Sie können Stockrosen selbst aus Samen heranziehen oder junge Pflanzen kaufen und im Frühsommer pflanzen. Achten Sie auf einen ausreichenden Abstand zwischen den Pflanzen, damit sie sich nicht gegenseitig behindern. Wenn Sie zu Stockrosen greifen, die bereits Blüten tragen, sterben sie voraussichtlich nach der Samenbildung ab, das heißt noch im selben Jahr.

Zwei rote Blüten einer Stockrose mit einer Hummel
Auch Bienen und Hummeln schätzen die Blüten der Stockrosen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Der passende Standort und Dünger für Stockrosen

Dank ihres aufrechten Wuchses eignen sich Stockrosen gut als Solitärpflanzen. Wenn sich die hohen Blütenstängel zur Seite neigen, müssen sie eventuell angebunden werden. Mehrere Stängel können auch mit einem Staudenhalter fixiert werden. Ideale Pflanzplätze sind Hauswände, Pergolas oder Zäune. Als Partner eignen sich Lupinen, Rittersporn oder einjährige Sommerblumen.

Eine Frau bindet Efeu um Stockrosen, damit sie nicht abknicken. 1 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Stockrosen mögen die Sonne und schätzen einen gut durchlässigen, kalkhaltigen Boden. Wegen ihrer beeindruckenden Wuchsleistung brauchen sie viele Nährstoffe und ausreichend Wasser. Gießen Sie die Pflanzen daher regelmäßig. Sorgen Sie für eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit, denn Staunässe mögen Stockrosen gar nicht. Wenn die Blätter gegen Ende der Blütezeit gelb oder vom Malvenrost befallen werden, liegt dem häufig ein Nährstoffmangel zugrunde. Düngen Sie die Pflanzen daher regelmäßig alle vier bis sechs Wochen, um sie widerstandsfähig zu machen. Staunässe sollte vermieden werden. Bekommen Stockrosen doch Malvenrost, müssen befallene Blätter entfernt und im Hausmüll entsorgt werden.

Im Überblick: Stockrosen
Standort sonnig, warm, windgeschützt, gerne im Regenschatten von Gebäuden
Boden nährstoffreich, durchlässig, kalkhaltig
Blüte weiß, gelb, rosa, rot, verschiedene Pastelltöne
Blütezeit Juni bis August
Winterhart ja
Schädlinge Malvenrost, Schnecken
Besonderheiten Neben der Art Alcea rosea gibt es auch Kreuzungen wie die halbgefüllte, rosa blühende Sorte 'Parkrondell', die besondere Blütenformen und -farben haben. Um diese Stockrosen-Hybriden sortenrein zu vermehren, müssen die Pflanzen im Frühling vorsichig geteilt werden.

MDR Garten-Moderatorin Diana Fritzsche-Grimmig steht mit einer gefüllt rot blühenden Stockrose im Topf neben Sebastian Albrecht vom Eichsfelder Staudenhof im Erfurter Egapark
Als Fachmann für Stockrosen hat uns Sebastian Albrecht vom Eichsfelder Staudenhof im MDR Garten besucht und mit Moderatorin Diana Fritzsche-Grimmig geplaudert. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 01. Mai 2022 | 08:30 Uhr