Teaserbild für Brigitte Goss' Wochentipp: Silberling
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Trockenblume Silberling: Attraktive und pflegeleichte Trockenblume mit tollen Blüten

bot. Lunaria annua, weitere Namen: Silberblatt, Silbertaler, Mondkraut, Mondraute etc.

09. August 2024, 13:08 Uhr

Das Silberblatt ist eine beliebte Trockenblume und eine unkomplizierte Gartenpflanze. Nach der Blüte im Mai, bilden die Pflanzen schnell die auffälligen, flachen und silbrig-glänzenden Samenschoten, die sich sehr schön in Trockensträußen verwenden lassen. Außerdem ernähren ihre violetten Blüten im Frühjahr Bienen und Schmetterlinge.

Eine Frau steht in einem Garten. In der Hand hält sie einen kleinen Strauß aus Kräutern.
Bildrechte: MDR/Lisa-Marie Kaspar

Der lateinische Name des Silberblattes Lunaria annua deutet auf eine einjährige Pflanze hin, obwohl der Silberling zu den zweijährigen oder winterannuellen Pflanzen gehört. Das heißt, im ersten Jahr entwickelt sich nur die Blattrosette, erst im zweiten Jahr blüht die Pflanze und stirbt nach der Samenbildung ab.

Silberblatt aussäen oder pflanzen

Silberlinge lassen sich sehr einfach durch Samen vermehren. Sie sollten am besten im Oktober in die Erde kommen, denn als Kaltkeimer braucht die Pflanze einen Kältereiz, um zu keimen.

Jungpflanzen hingegen sollte man erst nach den Eisheiligen im Mai auspflanzen. Der Boden sollte feucht, aber durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Er darf gern mit Kompost angereichert werden und sollte nach Möglichkeit pH-neutral sein.

Das Silberblatt bevorzugt einen halbschattigen Standort, verträgt aber auch Morgen- oder Abendsonne. Ansonsten sind die Pflegeansprüche der Pflanze gering.

Eine blühende Silberblatt-Pflanze (Lunaria).
Im ersten Standjahr erscheint nur die Rosette, die Blüte erst im zweiten Jahr. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Das Silberblatt im Garten verwenden

Bekannt ist das Silberblatt vor allem wegen seiner ungewöhnlichen Samenstände, die in Trockensträußen Verwendung finden. Dafür muss man allerdings die äußeren Schichten des Samenstandes abtrennen, das eigentliche Silberblatt verbirgt sich darunter.

Jedoch sind auch die Blüten sehr attraktiv. Im Mai setzen die violetten Blüten einen starken Akzent in den Garten. Gegen Abend durften sie stark und locken vor allem Insekten mit langen Rüsseln an. Es gibt auch Zuchtformen mit weißen Blüten.

 Lila-violette Blüten des Silberblattes (Lunaria).
Die intensiv duftenden, violetten Blüten bieten Insekten ein Nektarbuffet. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Ähnlichkeit zur Nachtviole

Die Blüten des Silberblatts und der Gewöhnlichen Nachtviole (Hesperis matronalis L.) ähneln sich sehr und sie blühen auch zu einer ähnlichen Zeit im Mai/Juni. In manchen Gegenden blüht die Nachtviole vor dem Silberblatt, das übrigens auch den Beinamen Gartenmondviole oder Mondviole besitzt. Kein Wunder, beide Pflanzen stammen aus der großen Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae).

Beide Pflanzen sind attraktive Nektarpflanzen für Bienen und Schmetterlinge, die aus dem Winterschlaf erwacht sind. Im Gegensatz zu den Silberlingen bilden die Nachtviolen allerdings längliche, eher unattraktive Samenstände.

Eine blühende Nachtviole (Hesperis) mit einem Falter.
Die Blüten der Nachtviole sehen denen des Silberblattes zum Verwechseln ähnlich. Blattform und Samenstände sind hingegen sehr unterschiedlich. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Das Silberblatt vermehren

Wer das Silberblatt einmal im Garten hat, muss sich eigentlich nicht um Pflanzennachwuchs sorgen, denn wo es sich wohl fühlt, dort sät es sich eifrig selbst aus. Wer dem Ausbreitungsdrang der Silberlinge Grenzen setzen möchte, sollte die Samenstände rechtzeitig entfernen und keinesfalls auf dem Kompost entsorgen.

Wie kommt es zum Beinamen "Mondkraut"? Den Namen Mondkraut hat Das Silberblatt bekommen, weil die Blätter bei Mondschein glänzen sollen. Aber vielleicht auch, weil die verbleibende Schotenwand glänzt wie ein Mond. In alten Heilkräuter-Büchern wird die Pflanze auch als Nagelkraut bezeichnet, weil es Geschwülste und Wunden an den Fingern heilen soll.

Samenstände des Silberblattes (Lunaria)
So sehen die flachen Samenschoten des Silberblattes vor dem Trocknen aus. Das eigentliche Silberblatt verbirgt sich im Innern. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Auf einen Blick
Heimat Südosteuropa an halbschattigen Waldrändern
Pflanzenfamilie Kreuzblütler (Brassicaceae)
Wuchs aufrecht
Blüte violette Blüten im Mai
Früchte Schoten
Standort sonnig bis halbschattig
Boden feucht, humusreich, ph-neutral
Winterhart winterhart im ersten Winter
Mehrjährig winterannuell (zweijährig)
Lebensdauer stirbt nach der Samenbildung ab
Besonderheiten Trockenblume, Schnittblume, Schmetterlings- und Bienenpflanze, Duftpflanze

MDR Garten (dgr)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 11. August 2024 | 08:30 Uhr