Wilde Tiere im Garten Den Garten mit Ringelnattern teilen
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14. Juli 2021, 11:18 Uhr
Der Anblick einer Ringelnatter löst bei manchem Gartenbesitzer Unruhe aus. Doch die Schlangen sind harmlos und stehen auf der Roten Liste der geschützten Tierarten. Mareike Fedders aus Berlin teilt ihren naturnahen Garten gern mit den Tieren und macht ihnen das Leben so schön wie möglich. Sie hilft zum Beispiel mit extra angelegten Schlangenbruthaufen.
Ringelnattern leben gern in der Nähe von Gewässern, in Auenlandschaften oder auf Feuchtwiesen. Manchmal lassen sich die scheuen Tiere auch am Gartenteich nieder und vermehren sich, wenn sie sich wohl fühlen, Brutplätze finden und ausreichend Nahrung.
Auf dem Grundstück von Mareike Fedders im Havelland bei Berlin leben inzwischen mehrere Ringelnatter-Pärchen. Dort haben sie ideale Bedingungen: einen kleinen bewachsenen Teich, in dem viele Kröten leben, viele Verstecke vor Fraßfeinden, wie zum Beispiel Katzen, und einen großen Komposthaufen, in dem sie ihre Eier ablegen können. Durch die Verrottung des organischen Materials entsteht Wärme, die Ringelnattern zum Ausbrüten der Eier nutzen. Sie selbst bleiben nicht wie Vögel auf den Eiern sitzen, der Komposthaufen übernimmt das Brutgeschäft. Auch die ausgewachsenen Schlangen selbst nutzen den Komposthaufen als Überwinterungsquartier.
Einen Schlangenbruthaufen anlegen
Die Grundlage für den Schlangenbruthaufen sind dickere Äste, die einfach wild übereinander geschichtet werden. Darüber kommt Kompostmaterial wie Rasenschnitt und Stroh, Pferdeäpfel oder auch ausgereifter Humus. Zwischendurch kann immer wieder eine Lage Äste eingebracht werden. Diese erleichtern es den Schlangen später, ins Innere zu kriechen.
Verschiedene Materialien sollten aber nicht auf dem Ringelnatter-Bruthaufen landen, sagt Mareike Fedders. So sollten keine Bestandteile von Nadelbäumen dabei sein. Auch Eichenlaub und die Blätter von Kirschlorbeer sind schlecht geeignet, da diese sehr lange brauchen, um zu verrotten und so auch keine Wärme freisetzen.
Nahrung für Ringelnattern
Ringelnattern ernähren sich vor allem von Fröschen und Kröten, gelegentlich verspeisen sie auch mal eine Maus oder Schnecken - wenn nichts anderes da ist. Im Teich von Mareike Fenders tummeln sich Knoblauchkröten-Kaulquappen, die in zwei Monaten sehr groß werden und zur Leibspeise der Ringelnattern gehören.
Sobald die Kröten eine gewisse Größe haben, wimmelt es in unserem Teich von Ringelnattern. Die leider auch Jagd auf die Kaulquappen machen. Aber alles hat seine Berechtigung und wir freuen uns, beide zu sehen, beide Tiere hier zu haben.
Besonderer Schutz für Ringelnattern
Wie alle europäischen Schlangenarten ist die Ringelnatter streng geschützt! Das bedeutet: Sie darf nicht gefangen oder getötet werden. Das Reptil ist laut der Roten Liste vom Aussterben bedroht.
Quelle: MDR Garten
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 04. Juli 2021 | 08:30 Uhr