Bestäuber im Garten fördern Wichtige Hummelpflanzen für den Garten
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20. Mai 2021, 11:27 Uhr
Hummeln gehören zu den Wildbienen und sind im Frühjahr die ersten aktiven Bestäuberinsekten. Deshalb sind sie so wichtig in unseren Gärten. Gärtnerin Brigitte Goss erklärt, welchen Pflanzen die perfekten Nektarspender für Hummeln sind und wie der Garten hummelfreundlich gestaltet wird.
Hummeln sind wahre Helden unter den Bestäuberinsekten. Sie fliegen auch bei schlechtem Wetter, wenn Honig- und andere Wildbienen noch auf warme Sonnenstrahlen im sicheren Unterschlupf warten. Durch intensive Flügelschläge erhöhen sie ihre Körpertemperatur und fliegen - nach einem kurzen Warmup - bei knapp über Null Grad Celsius oder bei Regenwetter aus. Andere Wildbienen und auch die Honigbiene sind dagegen erst ab 10 Grad Celsius aktiv. Somit sind Hummeln wichtige Bestäuber von Frühjahrsblühern und Obstgehölzen, besonders während einer langanhaltenden Schlechtwetterphase.
Erste Nahrung für Hummelköniginnen
Im Februar/ März, wenn noch wenig blüht, erwachen die ersten Hummelköniginnen aus dem Winterschlaf. Sie machen sich auf die Suche nach Nektar um ihre eigenen Energiereserven aufzufüllen und sie suchen geeigneten Nistplätzen, um ihre Brut anzulegen. Das ist eine heikle Phase für die Hummelköniginnen und somit für das heranwachsende Hummelvolk. Denn zu Beginn, sind die Königinnen allein unterwegs und versorgen die Nachzucht noch selbst. Zu diesem Zeitpunkt ist das Angebot an Bienenweiden noch rar. Den ersten Energiedrink liefern verschiedene Weidenarten. Auch die Frühblüher spielen eine wichtige Rolle. Traubenhyazinthen, Schneeglanz und viele verschiedene Krokusarten sind für die Königinnen deshalb unerlässlich. "Besonders problematisch ist es in kühlen Jahren", sagt Brigitte Goss. Die Gärtnerin hat beobachtet, wie sich die Hummeköniginnen auf ihre im Gewächshaus vorgezogenen Frühblüher gestürzt haben, weil die Vegetation in der Natur einfach noch nicht so weit war.
Wichtige Nektarpflanzen im Frühling
- Frühblüher: Traubenhyazinthen, Schneeglanz, Krokusse, Blaustern
- Taubnesseln (Lamium album)
- rote Taubnessel (Lamium purpureum)
- Wiesenflockenblumen (Centaurea nigra)
- Löwenzahn
- Wiesenklee, Rotklee
- Wiesensalbei
Wichtige Hummelpflanzen im Sommer
- Gewöhnlicher Natternkopf
- Esparsette
- Steinklee
- Flockenblumen
- Salbei
- Kleiner Klappertopf
- Zaunwicke
- Margerite
- Kratzdistel
- Thymian
- Blutwurz
- Brombeeren und viele mehr
Hummeln mit langen und kurzen Rüsseln In Deutschland gibt es etwa 36 Hummelarten. Die Hummeln werden in langrüsselige Arten, wie Ackerhummel und Gartenhummel, und kurzrüsselige Arten, wie Erdhummel und Baumhummeln, unterschieden. Dies ist für die Pflanzenauswahl im Garten wichtig.
Nistmöglichkeiten und Schlafplätze für Hummeln schaffen
Hummeln brauchen eine strukturreiche Landschaft. Baum bewohnende Hummeln wählen Hohlräume in Bäumen und Nistkästen als Wohnstätte für das Hummelvolk. Lassen Sie deshalb viele Ecken im Garten unberührt.
Pflanzen Sie unbedingt großblumige violette Krokusse. Auch sie dienen den Hummelköniginnen als erste Schlafplätze nach dem Winterschlaf. Krokusse heizen ihre Blüten auf, so dass es in ihnen deutlich wärmer ist als im Außenbereich. Erdbewohnende Hummeln legen ihre Nester gerne in Hohlräumen unter Holzstößen, Totholz, Steinhaufen oder in Mäuselöchern an. Von Menschen gebaute Hummelkästen sind wohlgemeint, aber nicht immer der beste Lebensraum. Die Temperaturen in den Kästen schwanken oft stark. Zudem können Hummelwachsmotten der Brut schwer zu schaffen machen.
Perfekte Hummel-Schlafplätze
+ Krokusse pflanzen - sie dienen als wärmender Schlafplatz nach dem Winterschlaf
+ Unaufgeräumte Gartenecken mit Wildpflanzen stehen lassen
+ Totholz liegenlassen
+ Steinhaufen bieten Schutz und sind beliebtes Quartier
+ Verlassene Vogelnester nicht wegräumen
Quelle: MDR Garten
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 16. Mai 2021 | 08:30 Uhr