Ausflugstipp Botanischer Garten Leipzig: 5 Gründe, warum ein Besuch lohnt
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11. September 2022, 12:44 Uhr
Der Botanische Garten in Leipzig ist ein tolles Ausflugsziel. Neben spannenden Pflanzen gibt es schillernde Schmetterlinge, überwältigendes Grün und einen kleinen Geschichtsexkurs.
Mitten in Leipzig, umgeben von Häuserreihen, Straßenbahnschienen und Autostraßen, liegt der Botanische Garten. Ein Ort der Ruhe mitten in der geschäftigen Großstadt. Hier wachsen 6500 Pflanzenarten - von der exotischen Riesen-Seerose über giftige Heilpflanzen und hübsche Herbstblüher - die die Vielfalt der Pflanzenwelt zeigen.
Eintauchen in Geschichte
Im Botanischen Garten gibt es aber nicht nur Pflanzen, sondern auch einen Einblick in die Geschichte der Stadt, der Universität und des Botanischen Gartens selbst. Denn bereits im 16. Jahrhundert wurde ein Klostergelände an die Universität übergeben. Hier entstand der Hortus medicus - ein Lehrgarten für Medizinstudenten - voll mit heimischen und exotischen Pflanzen, die in der Medizin verwendet wurden. Inspiriert vom Hortus Medicus gibt es heute den Apothekergarten. Der steht zwar nicht am gleichen Ort wie der ursprüngliche Garten, beherbergt aber eine ähnliche Auswahl an Heil- und Giftpflanzen.
Das berühmte Victoriahaus wurde im 19. Jahrhundert extra für eine einzige Pflanze entworfen und gebaut: Es beherbergt die Riesenseerose Victoria amazonica, die der Leipziger Naturforscher Eduard Friedrich Poeppig als erster wissenschaftlich beschrieb.
Schmetterlinge bewundern
Schmetterlinge sind wunderbare, hübsche Geschöpfe, von derem Leben wir meist nichts mitbekommen. Aber im Schmetterlingshaus des Botanischen Gartens Leipzig flattern Scharen bunter Schmetterlinge. Während von einigen nur die erwachsenen Exemplare zu bestaunen sind, lässt sich der Passionsblumenfalter während der gesamten Entwicklung verfolgen. Die Falter legen ihre Eier an die Passionsblume ab. Dort schlüpfen die Raupen, die sich von den Blättern der Passionsblume ernähren. Schließlich verpuppen sich die Raupen und irgendwann schlüpfen die Schmetterlinge. Sie hängen noch eine Weile bewegungslos, bis ihre Flügel ausgehärtet sind. Dann flattern sie los und der ganze Zyklus beginnt von vorn. Ein Wunder zum Anschauen!
Keine Zuchtformen, sondern die originalen Arten von Pflanzen sehen.
Wer in eine Gärtnerei geht, findet dort meist spezielle Züchtungen, im Botanischen Garten Leipzig wachsen die originalen Arten. Geordnet nach Herkunftsgebieten kann man sich durch die Steppen Asiens bis zur Bergwelt der Alpen und den Wäldern Nordamerikas bewegen. Probieren sie doch mal eine kleine Weltreise in der Mittagspause.
Zimmerpflanzen so sehen, wie sie in heimischer Umgebung vorkommen
Süß, so eine kleine Hoya oder die Dipladenia, die man bei sich auf dem Fensterbrett hat. Was für ein Unterschied, wenn man ins Tropenhaus geht. Dort wuchert und wächst alles in vielfacher Größe. Kaum erkennt man die Pflanzen wieder, die zu Hause brav auf der Fensterbank stehen und hier so ungebremst wachsen. Dazu die Wärme, die Luftfeuchtigkeit - die Atmosphäre nimmt einem den Atem und vermittelt ein Gefühl davon, wie es in den tropischen Gebieten der Welt ist.
Ganz besondere Pflanzen erleben
Die Lotusblume ist ein Vorbild für Forscher und Menschen, die es gern sauber haben. Egal wie schmuddelig die Umgebung ist - ihre leuchtend hellgrünen Blätter glänzen immer wie frisch gewaschen. Das liegt am Lotuseffekt - die Oberfläche der Blätter ist so gestaltet, dass Schmutz sich nicht anlagern kann. Längst gibt es Fassadenfarben mit diesen Eigenschaften. Die immer saubere Pflanze gibt es im Botanischen Garten zu sehen.
Ebenfalls spannend:
- Aufsitzerpflanzen, die im Tropenhaus und im Schmetterlingshaus zu finden sind. Sie wachsen nicht auf der Erde, sondern haben sich auf den Ästen und Stämmen von Bäumen angesiedelt.
- Die Blätter der Riesenseerose: Sie sind ganz leicht, können aber durch eine spezielle Konstruktion viel Gewicht tragen. 20 Kilogramm sind kein Problem. Nach dem Vorbild dieser Konstruktion wurde beispielsweise die Konstruktion des Eiffelturmes entworfen.
- Der Urwelt-Mammutbaum: Ein lebendes Fossil - schon zur Zeit der Dinosaurier wuchsen diese Bäume auf der Erde.
Quelle: MDR Garten (anzu)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 11. September 2022 | 08:30 Uhr