Lesungen, Vorträge, Diskussionen WGT in Leipzig: Sieben Tipps für das Programm 2023

"Der Durstige Pegasus" ist eine traditionsreiche Lesereihe, die jeden Monat in der Leipziger Moritzbastei stattfindet. Zum WGT wird es am Pfingstmontag eine Spezial-Ausgabe geben, bei der mehrere Autor*innen aus ihren Büchern lesen.

Mit dabei ist unter anderen Stefanie Maucher, die ihr Buch "Crime Dive: Teil 1" mitbringt – eine Krimireihe, die in Leipzig spielt: "Säcke mit Leichenteilen in unterschiedlichen Stadien der Verwesung lassen darauf schließen, dass seit geraumer Zeit ein Serienmörder unentdeckt in der Stadt sein Unwesen treibt", heißt es dort. Lustvoll makaber geht es auch bei Marek Firlej zu, der über das gegenseitige Aufessen zweier Liebenden schreibt. Die Veranstaltung wird von der Autorin Eileen Mätzold moderiert, der Eintritt ist frei.

Am Pfingstsonntag wird Sebastian Fitzek auf dem Wave-Gotik-Treffen zu Gast sein. Er ist Deutschlands erfolgreichster Thriller-Autor, mit Romanen wie "Das Joshua-Profil" oder "Passagier 23" gelangen ihm Bestseller. Zuletzt hat Fitzek einen für ihn eher untypischen Roman geschrieben: "Elternabend". Zum WGT bringt er seinen Psychothriller "Mimik" mit. Darin geht es um eine Mimikresonanz-Expertin, die in größte Not gerät und sich selbst nicht mehr trauen kann.

Der Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke ist eine Art Rockstar seines Fachs und gehört inzwischen zu den Stammgästen des WGT. In diesem Jahr lädt er an drei Terminen zur "Alien-Autopsie". Dabei geht der Forensiker auf humorvolle Weise Spuren nach, die ins US-amerikanische Roswell des Jahres 1947 führen: Dort weisen ein verschwommener Schwarz-Weiß-Film und Zeugenaussagen auf außerirdisches Leben hin. Benecke prüft die biologische Möglichkeit dieses Wesens und seiner Todesursache. Im Vortrag kann es zuweilen blutig zugehen, schließlich haben wir es mit einer Leiche zu tun – wenn auch von einem anderen Stern.

Der Jenaer Künstler Axel Thielmann bringt zwei musikalisch-literarische Programme mit zum WGT. Im Krystallpalast-Varieté präsentiert er zum einen am Pfingstsamstag seine Interpretation von "Hänsel und Gretel". Für ihn geht es in diesem Märchen auch um versuchten Kindsmord und Kannibalismus. So präsentiert er ein "schaurig schönes Drama in Klängen und Sprache". Gemeinsam mit Claudia Gräf und Tilo Augsten steht er am Pfingstsonntag erneut auf der Bühne, diesmal zum Thema Liebe, sexuelle Anziehung und die Abgründe der menschlichen Natur.

Im Krystallpalast gibt es zwei musikalisch-literarische Programme mit Axel Thielmann beim WGT 2023 in Leipzig. Bildrechte: media-paten

Im Kupfersaal in der Leipziger Innenstadt findet am Freitag und Samstag das Wissens-Festival "Wissenschaft trifft Freundschaft" statt. Das Programm besteht aus Lesungen, Vorträgen und Diskussionsrunden – die alle eins verbindet: die Liebe zu Wissenschaft und Kultur.

Plaudert bei "Wissenschaft trifft Freundschaft" aus seinem Alltag: Tatortreiniger Thomas Kundt Bildrechte: DTV/Christiane Grundlach

So liest der Autor Christian von Aster aus "Die wahrhaft unglaublichen Abenteuer des jüdischen Meisterdetektivs Shylock Holmes und seines Assistenten Dr. Wa’Tsun". Mit Thomas Kundt berichtet ein echter Tatortreiniger aus seinem Berufsalltag und Musikerin Luci van Org liest aus ihren Büchern, singt und musiziert dazu. Gastgeberin der beiden Tage ist die Kriminalpsychologin Lydia Benecke.

Die dunkle Seite der Zauberei wird als "Schwarze Magie" bezeichnet und umfasst Schadenszauber, die mittels Ritualen, Gegenständen oder dem bösen Blick auf andere Menschen unheilvolle Auswirkungen haben sollen. In seinem Vortrag beschäftigt sich der Slawist Hans-Christian Trepte mit der dunklen Magie in Osteuropa, einschließlich des "Phänomens des Vampirismus".

Schwarze Magie schließt auch Nekromantie ein, die den Glauben an die Auferstehung von Toten beinhaltet. Seit langem hat man versucht, sich zum Beispiel mithilfe von Amuletten davor zu schützen. Trepte begibt sich zudem auf Spurensuche zum Thema "Weiße Magie", die derzeit in der Kultur und Literatur Osteuropas wiederbelebt wird. Constance Timm moderiert die Veranstaltung im Budde-Haus.

Mit dem Glauben an Hexen, Vampirismus, Schwarze und Weiße Magie beschäftigt sich ein Vortrag beim WGT 2023. Bildrechte: IMAGO / Cavan Images

Dr. Mohnfuchs Blätterklingen, das sind die Autorinnen Julia und Juno Kaiser – sie präsentieren bei dieser Lesung ihr Projekt namens "Traumafabel". Es ist eine Kombination aus Literatur und Illustrationen und führt die Leser*innen in eine Welt ein, in der die Bewohner eines kleinen Königreichs ihre Handlungen und Wünsche hinter Geschichten verbergen, die von Wölfen wimmeln. Doch diese Geschichten sind nicht nur Worte und die Wölfe stellen eine reale Bedrohung für das gesamte Königreich dar.

"Traumafabel" ist ein Roman, der aus Comics, Illustrationen, Worten und der Wechselwirkung zwischen Bild und Text besteht. Denn Geschichten ermöglichen es den Menschen, die Welt zu verstehen und erklären Dinge, die nicht mit einfachen Worten ausgedrückt werden können. Die Lesung findet am Pfingstsamstag im Fraku statt, dem Soziokulturellen Zentrum Frauenkultur.