Live-Musik Rudolstadt Festival: Sieben Konzerte für Nachtschwärmer
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07. Juli 2024, 16:34 Uhr
Vom 4. bis 7. Juli findet das Rudolstadt Festival 2024 statt, um Folk und Weltmusik zu feiern. Und das nicht nur tagsüber, sondern bis tief in die Nacht. Wenn auf den Bühnen die Lichter erlöschen, wird oft weiter musiziert im Heinepark und auf den intimen Hofbühnen der Innenstadt. In den Saalgärten wird oft bis in den Morgen getanzt. Wir haben das Festivalprogramm gesichtet, das sind unsere sieben Empfehlungen für Nachtschwärmer:
Inhalt des Artikels:
- Tanzende Techno Dudelsäcke: Noon (Frankreich/Bretagne)
- Starke Soulstimme: Ki'Luanda (Deutschland)
- Unbändige Kraft: BCUC (Südafrika)
- Kanun-Königin: Maya Youssef (Syrien/Großbritannien)
- James Brown aus Lomo: Roger Damawuzan (Togo)
- Kunst und Widerstand: Doctor Krápula (Kolumbien)
- Babayaga (Deutschland) & danach DJ Set mit Laikeey
Tanzende Techno Dudelsäcke: Noon (Frankreich/Bretagne)
Noon fusioniert die eindringlichen Melodien des Dudelsacks mit elektronischen Beats und verwandelt jeden Ort sekundenschnell in einen bretonischen Tanzsaal. Noon versetzt das Publikum in "Trance", schrieb Ouest-France, denn dieses Quartett bringt bretonische Traditionen in die Clubs der Gegenwart und bricht dabei mit bekannten Codes. Beeinflusst von Elektro, Trap und traditioneller Musik aus der Bretagne überraschen die Mitglieder von Noon Großeltern und Kids. Tanzt!
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Wann und wo?
Freitag, 5. Juli, 1 Uhr: Große Bühne im Heinepark
Starke Soulstimme: Ki'Luanda (Deutschland)
"Du sagst, du liebst Mohammed und Jesus, aber warum liebst du dich nicht selbst?", singt Ki'Luanda aus Nürnberg. Eine eindrucksvolle Soulstimme trifft auf Funk, Jazz und eine Prise R ’n’ B. "Nzambe" widme sie "allen Frauen, deren Körper kaltblütig als Ressource genutzt werden, die verschleppt werden, versklavt und gebrochen", schrieb Melanie Ibemba alias Ki'Luanda. "Black and Proud"-Sein spiegelt sich in ihren Songs, ihre Eltern stammen aus der Demokratischen Republik Kongo und aus Angola. Nicht nur mit ihrer Musik setzt Ki’Luanda sich gegen Rassismus und für friedlichen gesellschaftlichen Wandel ein.
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Wann und wo?
Freitag, 5. Juli, 23 Uhr: Große Bühne Markt, Länderschwerpunkt
Unbändige Kraft: BCUC (Südafrika)
Diese hochenergetische Band aus Südafrika sprengt jeden erzählerischen Rahmen und spielt "Musik für die Menschen, von den Menschen, mit den Menschen". Selten gelingt die Fusion aus Sprechgesang, Grooves, Jazz, percussivem Feuerwerk und Gruppendynamik in so einer Konsequenz und Tiefe. Bantu Continua Uhuru Consciousness (BCUC) sehen ihre Musik als eine hedonistische Trance-Erfahrung, aber auch als eine Waffe der politischen und spirituellen Befreiung. Im Herbst 2023 erhielt die Band den WOMEX-Award, zu Recht, denn "Jeder braucht BCUC", schrieb ein begeisterter Konzertbesucher.
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Wann und wo?
Freitag, 5. Juli, 0 Uhr: Große Bühne im Heinepark
Kanun-Königin: Maya Youssef (Syrien/Großbritannien)
Als sie neun Jahre alt war, hörte Maya Youssef aus einem Taxi einen wunderschönen Klang, das Kanun. Der Taxifahrer lachte, als Maya sagte, dass sie entschlossen sei, das Instrument zu spielen. Es war doch ein Männerinstrument. Youssef lebt heute in Großbritannien und wird als "Königin des Kanun" gefeiert, der 78-saitigen Zupfzither aus dem Nahen Osten. Ihre innige, nachdenkliche Musik ist in der klassischen arabischen Tradition verwurzelt, findet Wege in den Jazz, in westliche Klassik und lateinamerikanische Stile. Für Youssef ist Musizieren das Gegenteil von Tod und Zerstörung. Ihr Debütalbum "Syrian Dreams", produziert vom legendären Joe Boyd, wurde in der Musikpresse weltweit gefeiert, den Nachfolger "Finding Home" bringt sie nach Rudolstadt – Musik, in der man versinken möchte.
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Wann und wo?
Samstag, 6. Juli, 22 Uhr: Stadtkirche
James Brown aus Lomo: Roger Damawuzan (Togo)
Er sang lange in einem Hotel, für Touristen und Einheimische. Seit 1987 gibt es das "Tropicana" in Togo nicht mehr, aber Roger Damawuzan trägt die Flamme des Funk weiter. Schon sein erstes Album "Wait for Me" war ein Erfolg und gilt als Sammlergold für Vinylfreaks: amerikanischer Soul-Funk gemischt mit traditionellen Rhythmen von Gazo, Akpesse und Kamou. Sein jüngstes Album "Seda" lässt sich zwar beschreiben, aber nicht erklären. Voller Emotionen singt hier jemand sein Leid von der Seele, und alle tanzen – eine Naturgewalt.
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Wann und wo?
Sonntag. 7. Juli, 1 Uhr: Große Bühne im Heinepark
Kunst und Widerstand: Doctor Krápula (Kolumbien)
Mit Doctor Krápula spielt eine der wichtigsten Rockbands Lateinamerikas in Rudolstadt. Aus Punk, Cumbia, Ska, Hip Hop und Reggae mischen sie rebellische Party-Musik zu sozialkritischen Texten. 1998 in Bogotá gegründet, stand die Band schon mit Manu Chao oder Seeed auf der Bühne. Fünf Nominierungen für den Latin-Grammy sprechen für sich. "Arte es resistencia" heißt ihr neues Album. Und sie gründeten das Festival "Viva el Planeta" für den Schutz der Umwelt in Kolumbien.
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Wann und wo?
Samstag, 6. Juli, 23 Uhr: Heinepark Konzertbühne
Babayaga (Deutschland) & danach DJ Set mit Laikeey
Babayaga gehört zu den aktivsten Live-Acts der Ska-Szene und veröffentlicht nun bei Skanky ́Lil Records (Antwerpen) – dem Label der britischen Ska-Legende Mark Foggo – den dritten Longplayer "Funky Drop". Babayaga mischt Reggae und Ska mit Latin, Funk, Pop und Jazz. Danach legt Laikeey auf, er bedient sich in urbanen Genres Hip Hop, Rap, Trap, R 'n' B, Bailefunk, Afro, Grime und BootyBass. Tanzen bis es hell wird!
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Wann und wo?
Sonntag, 7. Juli, 0:30 Uhr: Saalgärten
Redaktionelle Bearbeitung: cw
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 04. Juli 2024 | 06:30 Uhr