In Babylon Berlin" taucht die Figur des linken Anwalts Hans Litten auf - damit würdigt die Serie einen Mann, den es wirklich gegeben hat und dessen Schicksal bis heute berührt. Dass er 1906 in Halle geboren ist, daran gemahnt am Geburtshaus eine Gedenktafel, von der Straße aus ist sie kaum zu lesen weil ein Zaun davor vom Efeu überwuchert ist. Und falsch ist sie auch noch, weil sie aus DDR-Zeiten stammt und aus Littens tragischem Selbstmord im KZ Dachau 1938 einen Mord macht. Berühmt wurde der Jurist, als er am 8. Mai 1931 Hitler in den Zeugenstand zitierte, im Edenpalast-Prozess, um zu belegen, dass der Überfall auf das Tanzlokal Eden in Berlin von der NS-Parteiführung organisiert und inhaltlich mitgetragen wurde, dass es sich folglich bei der NSDAP nicht um eine demokratische, legitime und sich im Rahmen des Legalen bewegende Partei handelte. Nach der Machtübertragung an die Nazis im Januar vor 90 Jahren war Hans Litten einer der ersten, die verhaftet wurden. Seine Mutter Irmgard - eigentlich eine unpolitische Frau - versuchte auf vielen Wegen, ihren Sohn zu befreien oder wenigstens seine Haftbedingungen zu erleichtern. Vergeblich. Hans Litten musste Folter erleiden und nahm sich im Februar 1938 völlig resigniert das Leben. Irmgard Litten ging ins Exil und schrieb das Buch "Eine Mutter kämpft" - eine hochspannende Geschichte - nicht nur historisch.
Mitwirkende
Regie: Lorenz Hoffmann; Tobias Barth
Regie: Lorenz Hoffmann; Tobias Barth
Darsteller
Mitwirkende:
Petra Hartung
Hans Henrik Wöhler
Lutz Harder
Mitwirkende:
Petra Hartung
Hans Henrik Wöhler
Lutz Harder
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