Im Mai 1945 - der Vater ist im Krieg - lebt Klaus Zippel zusammen mit seiner Mutter und Schwester an der Elbe in Aussig, heute Ústí nad Labem. Mit dem Erlass der Benes-Dekrete am 19. Mai 1945 werden alle deutschen Personen als "staatlich unzuverlässig" erklärt. Ihr Vermögen wird von der tschechischen Regierung unter Zwangsaufsicht gestellt. Es kommt zu wilden, wie auch staatlich geduldeten Ausweisungen. "Nun sind sie wehrlos, schutzlos, hilflos!" heißt es aus dem Rathaus. Klaus hat sich mit Mutter und Schwester an der Anlegestelle der Elbkähne einzufinden, um im Laderaum eines solchen Kahns, in Dunkelheit, die Elbe flussabwärts abgeschoben zu werden.
Barbara Knappe war 12, als ihre Familie aus der Lausitz nach Posen - heute Poznan - ging. Ihr Vater hatte sich freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet und wurde Stellwerksleiter im besetzten Polen. Später fragt sich die Tochter: Was weiß der schweigsame Vater über die Güterzüge, die nach Osten fahren? Am 20. Januar bringt er seine Familie zum Bahnhof, sie sollen zu Verwandten nach Weimar fliehen. Ihren Vater werden sie nie wieder sehen.
Peter-Claus Lieberwirth arbeitet im Februar 1945 in dem Betrieb seines Vaters. Mit einem Lasten-Fahrrad liefert er Schokolade in alle Stadtteile Dresdens aus. Als am 13. Februar Fliegeralarm ausgelöst wird, steht er in einem Hinterhof und schaut in den Himmel. Peter-Claus erzählt vom Inferno und von einer aufgeplatzten Litfaßsäule, in der neun Menschen Zuflucht vor dem Feuersturm suchten und dabei umkamen.
Der fünf Jahre alte Gerhardt Grunert erlebt das Ende des Krieges zusammen mit seiner Mutter in Havelberg. Als die Soldaten der Roten Armee vorrücken, fliehen die beiden entlang der Elbe in den Wald. Auf ihrem Weg trifft Gerhardt auf junge und sehr alte Wehrmachtssoldaten, sie gehören zur Armee "Wenck". Sie wollen jetzt lieber in amerikanische als in russische Kriegsgefangenschaft. Vor der Elbe stauen sich Menschen die wochenlang mit ihren Pferdefuhrwerken unterwegs waren. Die Maschinengewehre der russischen Jagdflieger feuern und die Amerikaner lassen die Elb-Fähre nicht wieder zurück über den Fluss.
Die Eltern von Johann Killer, Jahrgang 1935, bewirtschafteten einen Hof in böhmisch Rothmühl. Trotz Krieg und Armut hatte er eine unbeschwerte Kindheit, die am 14.Juli 1945 abrupt endete, als die Familie im Rahmen der ersten Vertreibungswelle "einwaggoniert" und in offenen Kohlenwaggons Richtung Sachsen deportiert wurde.
Lange konnte Ruth Winkelmann die Erinnerung an die Jahre der Verfolgung nicht ertragen, erst im Alter von 80 Jahren beginnt sie zu erzählen. Als sogenannte "Geltungsjüdin" überlebt sie den deutschen Nationalsozialismus gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester in einer Gartenlaube in Berlin-Wittenau. Als die Rote Armee Berlin einnahm, war Ruth 16 Jahre alt. In ihrem Versteck realisierte sie, dass sie der Deportation und dem Tod entkommen war.
Als das Grauen des Zweiten Weltkrieges zu Ende geht, ist Peter Leonhard Braun 16 Jahre alt. 1944 mit seiner Schulklasse abkommandiert zum Ausheben von Panzergräben, später dann als Kurier für die Organisation Todt tätig, desertiert er im Januar 1945, flieht zurück nach Berlin. Dort beschützt er seine Mutter und Schwester. Die letzte Kriegsnacht ist für Peter Leonhard Braun die schlimmste seines Lebens, er verbringt sie zusammen mit Mutter und Schwester auf einem Dach in der Berliner Knesebeckstraße, während unter ihnen russische Soldaten das Haus durchsuchen.
Barbara Knappe war 12, als ihre Familie aus der Lausitz nach Posen - heute Poznan - ging. Ihr Vater hatte sich freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet und wurde Stellwerksleiter im besetzten Polen. Später fragt sich die Tochter: Was weiß der schweigsame Vater über die Güterzüge, die nach Osten fahren? Am 20. Januar bringt er seine Familie zum Bahnhof, sie sollen zu Verwandten nach Weimar fliehen. Ihren Vater werden sie nie wieder sehen.
Peter-Claus Lieberwirth arbeitet im Februar 1945 in dem Betrieb seines Vaters. Mit einem Lasten-Fahrrad liefert er Schokolade in alle Stadtteile Dresdens aus. Als am 13. Februar Fliegeralarm ausgelöst wird, steht er in einem Hinterhof und schaut in den Himmel. Peter-Claus erzählt vom Inferno und von einer aufgeplatzten Litfaßsäule, in der neun Menschen Zuflucht vor dem Feuersturm suchten und dabei umkamen.
Der fünf Jahre alte Gerhardt Grunert erlebt das Ende des Krieges zusammen mit seiner Mutter in Havelberg. Als die Soldaten der Roten Armee vorrücken, fliehen die beiden entlang der Elbe in den Wald. Auf ihrem Weg trifft Gerhardt auf junge und sehr alte Wehrmachtssoldaten, sie gehören zur Armee "Wenck". Sie wollen jetzt lieber in amerikanische als in russische Kriegsgefangenschaft. Vor der Elbe stauen sich Menschen die wochenlang mit ihren Pferdefuhrwerken unterwegs waren. Die Maschinengewehre der russischen Jagdflieger feuern und die Amerikaner lassen die Elb-Fähre nicht wieder zurück über den Fluss.
Die Eltern von Johann Killer, Jahrgang 1935, bewirtschafteten einen Hof in böhmisch Rothmühl. Trotz Krieg und Armut hatte er eine unbeschwerte Kindheit, die am 14.Juli 1945 abrupt endete, als die Familie im Rahmen der ersten Vertreibungswelle "einwaggoniert" und in offenen Kohlenwaggons Richtung Sachsen deportiert wurde.
Lange konnte Ruth Winkelmann die Erinnerung an die Jahre der Verfolgung nicht ertragen, erst im Alter von 80 Jahren beginnt sie zu erzählen. Als sogenannte "Geltungsjüdin" überlebt sie den deutschen Nationalsozialismus gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester in einer Gartenlaube in Berlin-Wittenau. Als die Rote Armee Berlin einnahm, war Ruth 16 Jahre alt. In ihrem Versteck realisierte sie, dass sie der Deportation und dem Tod entkommen war.
Als das Grauen des Zweiten Weltkrieges zu Ende geht, ist Peter Leonhard Braun 16 Jahre alt. 1944 mit seiner Schulklasse abkommandiert zum Ausheben von Panzergräben, später dann als Kurier für die Organisation Todt tätig, desertiert er im Januar 1945, flieht zurück nach Berlin. Dort beschützt er seine Mutter und Schwester. Die letzte Kriegsnacht ist für Peter Leonhard Braun die schlimmste seines Lebens, er verbringt sie zusammen mit Mutter und Schwester auf einem Dach in der Berliner Knesebeckstraße, während unter ihnen russische Soldaten das Haus durchsuchen.
Mitwirkende
Regie: Nikolai von Koslowski
Komposition: Rolf Kühn
Produktion: MDR/RBB/ARD 2020
Regie: Nikolai von Koslowski
Komposition: Rolf Kühn
Produktion: MDR/RBB/ARD 2020
Darsteller
Mitwirkende:
Lena Stolze
Henning Nöhren
Rolf Kühn - Klavier
Tupac Mantilla - Percussion
Mitwirkende:
Lena Stolze
Henning Nöhren
Rolf Kühn - Klavier
Tupac Mantilla - Percussion
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