Collage der Künstler Mine, jan Delay und Pink auf einer Bühne
2024 gab es einige aufregende Konzerte: Die Live-Gigs von Mine, Jan Delay und Pink gehörten dazu, findet unsere Redaktion im Jahresrückblick. Bildrechte: picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich - picture alliance / PIC ONE | Dirk Pagels - IMAGO/pictureteam

Persönlicher Jahresrückblick Mine, Jan Delay, Pink: Diese Konzerte waren 2024 unvergesslich

12. Dezember 2024, 16:09 Uhr

Pink in Leipzig, Editors beim WGT, das letzte MELT-Festival in Ferropolis, das Highfield am Störmthaler See – 2024 gab es einige aufregende Konzerte und Festivals, die in Erinnerung bleiben werden. In diesem Jahresrückblick lässt unsere Redaktion ihre emotionalsten Momente und berührendsten Konzerte Revue passieren. Mit dabei sind auch die Konzerte von Mine, Jan Delay oder der Band Klan, die sich mit ihrer Tour von ihren Fans verabschiedet hat.

Rise Against beim Highfield-Festival

Als die Stimmung auf dem Tiefpunkt war, kam Rise Against. Das Highfield-Festival im August 2024 wurde überschattet vom Riesenrad-Brand mit vielen Verletzten – und dem unzulänglichen Umgang damit, von Ski Aggu während des Feuers und von Cro danach. Doch als sich der Festival-Samstag schon dem Ende zuneigte, durften zum Glück noch die erfahrenen Hardcore-Punker von Rise Against auf die Bühne.

Tim McIlrath, Sänger von Rise Against, auf der Bühne, davor Publikum
Rise Against-Frontmann Tim McIlrath beim Highfield am Störmthaler See bei Leipzig, das 2024 von einem Brand überschattet war. Bildrechte: picture alliance / PIC ONE | Ben Kriemann

Und Frontmann Tim McIlrath fand die richtigen Worte, lobte Sanitäter und Feuerwehrleute für ihre Arbeit und dachte auch an die Kollegen von The Kooks, deren Auftritt dem Brand zum Opfer gefallen war, und widmete kurzerhand die Ballade "Hero of War" (die eigentlich den Opfern der vielen US-Kriege gilt) um auf die Einsatzkräfte, die am Störmthaler See wahrscheinlich noch Schlimmeres verhindert hatten.

Eine Konzerterinnerung von Christian Dittmar

Pink in Leipzig

Ich war nie Fan von Pink, ging aber dennoch zum Konzert ihrer "Summer Carnival"-Tour im Leipziger Stadion. Und noch bevor die amerikanische Sängerin die Bühne betrat, war klar: Das wird ein unterhaltsamer Abend. Denn schon das superbunte Bühnenbild deutete an, dass das Konzert eine Mischung aus Zirkus, Vergnügungspark und Rausch werden würde. Als Pink dann die Bühne gar nicht betrat, sondern aus 15 Metern Höhe mit einem Bungee-Seil besprang, rief sie auch gleich das Motto des Abends: "Get the Party started." Und die Party, die sie startete, war riesig.

Sängerin PINK auf der Bühne mit akrobatischen Einlagen
Aus 15 Metern Höhe kam Pink in Leipzig auf die Bühne geschwebt für eine begeisternde Show mit emotionalen Songs zum Heulen und Hits zum Abtanzen. Bildrechte: IMAGO/pictureteam

Sie feuerte nicht nur viele ihrer weltweiten Superhits ab, sondern auch kunterbunte Raketen in den Sommerabendhimmel. Sie quatschte mit ihren Fans, ließ sich Wurzener Käsebällchen zuwerfen, verspeiste sie direkt auf der Bühne, nur um kurz danach kopfüber in schwindelerregenden Höhen an einem Seil akrobatische Kunststücke vorzuführen. Kostümwechsel gab's natürlich auch. Mal tanzte sie wild in Plateaustiefeln mit Leopardenmustern, mal drehte sie im Glitzerbody stilvolle Pirouetten, mal saß und sang sie barfuß in einem langen weißen Rock auf einem Flügel.

Sie konnte beides: emotionale Songs zum Heulen und Rockhits zum Freuen – und wirkte trotz allem Glamour wie eine gute Freundin von nebenan. Jetzt bin ich Fan!

Eine Konzerterinnerung von Juliane Streich

Eine Frau in einem rosafarbenen Kleid. 52 min
Bildrechte: MDR/Ebru Yildiz
52 min

Alecia Moore alias P!nk ist eine der einflussreichsten Künstlerinnen. In ihren Songs setzt sie sich auch für Frauen- und LGBT-Rechte ein. Die Doku ist eine musikalische Spurensuche nach ihrem Leben in Musiktiteln.

MDR Dok So 06.10.2024 00:15Uhr 51:41 min

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Video

Editors beim WGT Leipzig

Da ist den Machern des Wave-Gotik-Treffens mal ein richtiger Knaller gelungen. Das Line Up 2024 stand eigentlich schon. Hatte mit Entdeckungen und alten Bekannten zwischen Skuppin, Miranda Sex Garden, The Slow Show oder den schrägen Prayers aus den USA ohnehin schon feinste Ware im Angebot. Und dann schütteln sie mal eben die Editors aus dem Ärmel!

Sänger Tom Smith von der Band Editors auf der Bühne mit ausladender Geste
Beim WGT 2024 in Leipzig spielten die Editors um Sänger Tom Smith ein fulminantes Konzert. Bildrechte: MDR/Hendryk Proske

Der Auftritt zu Pfingsten war dann auch einer besten, den die alte agra-Halle je erlebt haben dürfte. Von der ersten Note an unfassbare Präsenz. Nicht nur Sänger Tom Smith, die ganze Band hämmerte mit bemerkenswerter und gleichzeitig präziser Wucht einen glasklaren Sound unters Blechdach. "Strawberry Lemonade", "An End Has A Start", "Sugar", "Bones" – kaum Zeit, mal Luft zu holen. Das war großes, perfektes und dennoch emotional berührendes Entertainment!

Eine Konzerterinnerung von Hendryk Proske

Eine Besucherin des WGT 3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Das letzte MELT Festival in Ferropolis

Nicht nur für mich war das letzte MELT-Festival im Juli 2024 ein emotionales Ereignis. Unter den eindrucksvollen Baggern auf der Halbinsel Ferropolis traf ein vielschichtiges und buntes Line Up auf ein mindestens ebenso diverses Publikum: Pop-Heldinnen wie die Sugababes, Alternative Electro-Größen wie James Blake und Mount Kimbie, dazu ganz viel Bass und genreübergreifende Neuentdeckungen – die Fans tanzten von Bühne zu Bühne und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Festivalbesucher feiern beim MELT-Festival in Ferropolis
In Ferropolis bei Gräfenhainichen endete 2024 ein Stück ostdeutsche Festivalgeschichte: Das MELT ging im Juli das letzte Mal über die Bagger-Bühnen. Bildrechte: picture alliance / PIC ONE | Ben Kriemann

Die letzten 24 Stunden MELT waren auf Wunsch der Veranstalter handyfrei. Und so endete das Traditionsfestival an dem Ort, der es so berüchtigt machte: auf dem Sleepless Floor. Schwitzend, ekstatisch – und sehr melancholisch über das Ende einer unvergesslichen Festival-Ära.

Eine Konzerterinnerung von Lina Burghausen

Mine in Leipzig

Ich durfte in diesem Jahr gleich zweimal in Leipzig in den Live-Genuss einer wirklichen Ausnahmekünstlerin kommen: Mine im Täubchenthal und auf der Parkbühne Geyserhaus. Mit ihren ausdrucksstarken und nachdenklichen Texten kombiniert mit tanzbaren Melodien, gehört die gebürtige Stuttgarterin zum Besten, was es im aktuellen deutschen Pop gibt.

Dieses Jahr war sie mit ihrem Album "Baum" auf Tour, auf dem Balladen, ein Knabenchor und überschwänglicher Elektropop aufeinandertreffen. Dabei singt sie von depressiven Phasen, dem Tod ihrer Mutter und Selbstzweifeln, aber auch vom Über-sich-Hinauswachsen – wie ein Baum eben.

Sängerin Mine in schwarzem Outfit auf der Bühne
Ob im Club oder Open air, die Singer-Songwriterin Mine ist immer ein Erlebnis. Bildrechte: picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich

Auch auf der Bühne wächst Mine über sich hinaus. Egal, ob im Club oder open air, live ist sie mit so viel Freude dabei und gleichzeitig so authentisch, dass es einfach ein Fest ist, ihr dabei zuzusehen.

Eine Konzerterinnerung von Cornelia Winkler

Die Musikerin Mine 40 min
Bildrechte: Bastian Buchowski

Jan Delay in Leipzig

Jan Delay macht seit 25 Jahren Musik. Die Jubiläumstour dazu beendete er in Leipzig. Wobei aus dem Draußen- ein Drinnen-Konzert wurde: In der Nacht war ein Baum auf die Parkbühne gestürzt. Wegen der Schäden musste der Auftritt kurzfristig ins Haus Auensee verlegt werden, was sicher viele bei Ankunft überraschte. Wer es pünktlich in die Ersatzlocation geschafft hatte, durfte sich über Rapperin Haiyti als Vorband freuen, ihr "LA LA LAND" ist etwa in der ZDF-Serie "Doppelhaushälfte" zu hören.

Jan Delay steht bei seiner 25-Jahre-Jubiläumstour in Berlin auf der Bühne.
Jan Delay machte mit seiner 25-Jahre-Jubiläumstour auch in Leipzig Station, da ein Baum umfiel nicht openair im Park, sondern im Haus Auensee. Bildrechte: picture alliance / PIC ONE | Dirk Pagels

Im Publikum war Prominenz wie der "Polizeiruf"-Ermittler Peter Schneider und auf der Bühne ein näselnder Großmeister mit Band. Mit Jan Delays Worten: Das Tolle an einer Jubiläumstour ist, dass nicht nur das aktuelle Album gespielt wird. Der Abend wurde eine wunderbare Zeitreise – in fünf Jahren gerne wieder!

Eine Konzerterinnerung von Simon Bernard

Klan in Dresden

Das erste Mal habe ich Klan beim "Feel Festival" 2018 erlebt. Total durchgefroren wollte ich mich im Konzertzelt einfach nur aufwärmen. Da stand plötzlich diese Band auf der Bühne und sang "Lang lebe die Liebe". Und jetzt, mit einer Träne im Knopfloch: die Abschiedstour der gebürtigen Leipziger. Da in Leipzig natürlich restlos ausverkauft, fuhr ich nach Dresden ins Tante Ju. Halleluja: Texte, die einer ganzen Generation aus der Seele sprechen.

Die Band KLAN auf der Bühne
Die gebürtigen Leipziger von Klan gingen 2024 leider auf Abschiedstour. Bildrechte: IMAGO / Future Image

Übers "Internet", dem man kaum entrinnen kann oder "Mama, ich weiß schon was ich tu". Elektro bis Schlager-Pop, pralle Beats und Gänsehaut-A-Cappella. Tolle Songs und persönliche Worte. Ein Frontmann, der alles gibt und dabei so viel Charisma und positive Energie versprüht, dass sie den Raum füllt – gemischt mit etwas Melancholie über das Ende einer fantastischen Live-Band.

Eine Konzerterinnerung von Sabrina Gierig

Redaktionelle Bearbeitung: Katrin Schlenstedt

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Dieses Thema im Programm: ARD Videopublisher | 02. Oktober 2024 | 18:45 Uhr

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