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Geburtstag am 20. Februar Von Comedy bis Krimi: Zehn sehenswerte Filme mit Henry Hübchen
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20. Februar 2025, 04:00 Uhr
Henry Hübchen ist seit über 40 Jahren eine feste Größe in der deutschen Film- und Theaterwelt. In mehr als 130 Film- und Fernsehproduktionen hat er seine Wandlungsfähigkeit bewiesen. Dabei begann seine Karriere anders als gedacht: Erst Physikstudent, dann DDR-Windsurfmeister, zog es Hübchen schließlich an die Schauspielschule. Sein Bühnendebüt gab er am Theater Magdeburg, die erste Filmrolle hatte er im DEFA-Film "Die Söhne der großen Bärin". Zu seinem 78. Geburtstag am 20. Februar empfehlen wir zehn Filme, die unbedingt auf Ihre Watchlist gehören.
Inhalt des Artikels:
- Westernklassiker der DDR: "Die Söhne der großen Bärin" (1966)
- Oscarnominiert: "Jakob der Lügner" (1974)
- Großes Schauspiel: "Frau Jenny Treibel" (1976)
- Dauerbrenner: "Polizeiruf 110" (ab 1972)
- Ton getroffen: "Ein Mann für jede Tonart" (1993)
- Kinohit: "Sonnenallee" (1999)
- Maßgeschneidert: "Alles auf Zucker!" (2004)
- Ausgebufft: "Lila Lila" (2009)
- Als Charmeur: "Whisky mit Wodka" (2009)
- Klassentreffen: "Kundschafter des Friedens" (2017)
Westernklassiker der DDR: "Die Söhne der großen Bärin" (1966)
Seine erste Kinorolle spielte Henry Hübchen mit 18 Jahren im ersten von vielen erfolgreichen DEFA-Indianerfilmen. In "Die Söhne der großen Bärin", einer Verfilmung der Romanreihe von Liselotte Welskopf-Henrich, ist Hübchen als Hapedah zu sehen, dem Sohn des Häuptlings. Der Film etablierte Gojko Mitić als "DDR-Chefindianer" und ebnete Hübchens Karriere als Schauspieler.
Weitere Infos zum Film (zum Ausklappen)
"Die Söhne der großen Bärin"
Regie: Josef Mach
DDR, 1966
Schauspieler*innen: Gojko Mitić, Jiří Vršťala, Rolf Römer
Länge: 92 Minuten
Oscarnominiert: "Jakob der Lügner" (1974)
Mit der Rolle des Juden Mischa in Frank Beyers "Jakob der Lügner" wurde Henry Hübchen dem DDR-Publikum bekannt. Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Jurek Becker gilt als Meilenstein unter den Filmen über die Verfolgung der Juden im Nationalsozialismus. Hübchen spielt den jungen Ghettobewohner Mischa, dessen Leben von Jakob unter dem Vorwand einer Lüge gerettet wird, für die dieser schließlich mit dem Leben bezahlen muss. Auch international wurde der erschütternde Film gefeiert. 1975 wurde er bei der Berlinale mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet und erhielt im Jahr darauf eine Oscarnominierung.
Weitere Infos zum Film (zum Ausklappen)
"Jakob der Lügner"
Regie: Frank Beyer
DDR, 1974
Schauspieler*innen: Vlastimil Brodský, Erwin Geschonneck, Henry Hübchen
Länge: 101 Minuten
Großes Schauspiel: "Frau Jenny Treibel" (1976)
In dem Film für das DDR-Fernsehen kommen Henry Hübchens Leidenschaft für Kino und Theater zusammen. Die Adaption eines Stücks von Claus Hammel nach Motiven von Theodor Fontane ist eine beschwingte bürgerliche Beziehungskomödie im Berlin der Gründerzeit, in der Hübchen erstmals in einer Hauptrolle an der Seite von Gisela May glänzen und sein komödiantisches Talent ausspielen kann.
Weitere Infos zum Film (zum Ausklappen)
"Frau Jenny Treibel"
Regie: Hartwig Albiro
DDR, 1976
Schauspieler*innen: Giesela May, Henry Hübchen, Gabriele Heinz
Länge: 93 Minuten
Dauerbrenner: "Polizeiruf 110" (ab 1972)
In der langlebigen Krimiserie war Hübchen seit 1972 insgesamt 14 Mal zu sehen, u.a. als Hauptkommissar Tobias Törner an der Seite von Uwe Steimle. Das Ermittler-Duo sorgte zwischen 2003 und 2005 fünf Mal auf den Straßen von Schwerin für Recht und Ordnung. Hübchen hängte die Polizeimarke danach an den Nagel, um die Rolle des Commissario Proteo Laurenti in den Donna Leon-Krimis zu übernehmen.
Weitere Infos zum Polizeiruf 110 (zum Ausklappen)
"Polizeiruf 110"
Regie: wechselnd
DDR/Deutschland, 1971 bis heute
Schauspieler*innen: Henry Hübchen, Uwe Steimle, Marlen Diekhoff
Länge: 90 Minuten
Ton getroffen: "Ein Mann für jede Tonart" (1993)
In seiner ersten Filmrolle im vereinigten Deutschland konnte Henry Hübchen sein musikalisches und sein komödiantisches Talent ausspielen. In der Komödie von Peter Timm ("Go Trabi Go") spielt er den Konzertkritiker Georg Lalinde, der versucht, gegen seinen Konkurrenten, den erfolgreichen Arzt Klaus Klett (Uwe Ochsenknecht), das Herz von Pauline Frohmuth (Katja Riemann) zu gewinnen. Die temporeiche Komödie in der Tradition der amerikanischen Screwball-Comedy wurde zum Publikumshit und Hübchen konnte als Komödiendarsteller nahtlos an seine Erfolge in der DDR anschließen.
Weitere Infos zum Film (zum Ausklappen)
"Ein Mann für jede Tonart"
Regie: Peter Timm
Deutschland, 1993
Schauspieler*innen: Katja Riemann, Henry Hübchen, Uwe Ochsenknecht
Länge: 91 Minuten
Kinohit: "Sonnenallee" (1999)
Seinen Durchbruch im Westen feierte Henry Hübchen mit der schwungvollen DDR-Komödie von Leander Haußmann. Im Ostberlin der 70er-Jahre lebt der 17-jährige Michael auf der Sonnenallee, deren längeres Ende im Westen und deren kürzeres Ende im Osten der Stadt liegt. Er und seine Freunde hören Westmusik und legen sich regelmäßig mit dem "Abschnittsbevollmächtigten" an. Sehr zum Leid der Eltern des aufmüpfigen Teenagers, gespielt von Henry Hübchen und Katharina Thalbach. Der Film wurde ein Hit in West und Ost und zog mehr als 2,6 Millionen Besucher in die Kinos.
Weitere Infos zum Film (zum Ausklappen)
"Sonnenallee"
Regie: Leander Haußmann
Deutschland, 1999
Schauspieler*innen: Alexander Scheer, Alexander Beyer, Robert Stadlober
Länge: 92 Minuten
Maßgeschneidert: "Alles auf Zucker!" (2004)
In Dani Levys Komödie "Alles auf Zucker" konnte Hübchen in der Hauptrolle glänzen. Die Rolle des ehemaligen DDR-Sportreporters Jaecki Zucker ist ihm auf den Leib geschrieben. Das Schlitzohr versucht, ans Erbe seiner verstorbenen Mutter zu kommen. Dafür muss sich Jaecki allerdings mit seinem Bruder Samuel, einem orthodoxen Juden, versöhnen. Nur hat Jaecki mit der Religion seiner Vorväter bislang nicht allzu viel am Hut, was sich natürlich schlagartig ändert, als es um Geld geht. Zum gut aufgelegten Ensemble zählen Hannelore Elsner und Udo Samel. Mehr als eine Million Kinozuschauer hatten mit der wundervollen Chaos-Komödie mächtig viel zu lachen. Beim Deutschen Filmpreis erhielt "Alles auf Zucker!" sechs Trophäen, darunter eine für Henry Hübchen als bester Hauptdarsteller.
Weitere Infos zum Film (zum Ausklappen)
"Alles auf Zucker!"
Regie: Dani Levy
Deutschland, 2004
Schauspieler*innen: Henry Hübchen, Hannelore Elsner, Udo Samel
Länge: 95 Minuten
Ausgebufft: "Lila Lila" (2009)
Ein Schlitzohr ist auch der Jacky, den Henry Hübchen in der Verfilmung von Martin Suters "Lila Lila" spielt. Daniel Brühl spielt den Betrüger David Kern, der ein Manuskript findet und sich als Autor ausgibt. Als er damit reich und berühmt wird, taucht plötzlich Hübchens Jacky als wahrer Verfasser der Zeilen auf und erpresst den Schwindler. Gedreht u.a. in der Villa Rosental in Leipzig ist "Lila Lila" eine farbenfrohe Hochstapler-Komödie und eine bitterböse Abrechnung mit dem Literaturbetrieb.
Weitere Infos zum Film (zum Ausklappen)
"Lila Lila"
Regie: Alain Gsponer
Deutschland, 2009
Schauspieler*innen: Daniel Brühl, Hannah Herzsprung, Henry Hübchen
Länge: 108 Minuten
Als Charmeur: "Whisky mit Wodka" (2009)
Als Schauspieler Otto Kullberg steht Henry Hübchen im Mittelpunkt der Komödie "Whisky mit Wodka" von Andreas Dresen. Hier darf er den alternden Frauenheld geben, der immer im Mittelpunkt stehen muss und nie um einen Spruch verlegen ist. Als er allerdings mal wieder zu tief ins Glas geschaut hat, wird er durch einen jungen Schauspiel-Nachfolger ersetzt und muss nun unvermittelt am Set und auch im Privaten gegen das Vergessen ankämpfen. Eine weitere Paraderolle für "Schnodderschnauze" Hübchen, aber auch eine Verbeugung vor Harald Juhnke, dem Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase die Figur des Hauptfigur widmete.
Weitere Infos zum Film (zum Ausklappen)
"Whisky mit Wodka"
Regie: Andreas Dresen
Deutschland, 2009
Schauspieler*innen: Henry Hübchen, Corinna Harfouch, Sylvester Groth
Länge: 104 Minuten
Klassentreffen: "Kundschafter des Friedens" (2017)
Mit "Kundschafter des Friedens" schließt sich ein Kreis. Denn hier steht Henry Hübchen mit alten DDR-Weggefährten wie Winfried Glatzeder und Martin Gwisdek in einer turbulenten Komödie vor der Kamera. Er spielt den pensionierten DDR-Spion Jochen Falk, der sein altes Team noch einmal zusammentrommelt, um den entführten Präsidenten der fiktiven Ex-Sowjetrepublik Katschekistan zu retten. Die deutsch-deutsche Verneigung vor James-Bond-Agenten-Action ist ein großer Spaß mit einem Ensemble großer Schauspielerinnen und Schauspieler, darunter Thomas Thieme, Jürgen Prochnow und Milan Peschel. Der große Erfolg und der Spaß am Dreh sorgten in diesem Jahr für eine längst überfällige Fortsetzung, die aktuell in den Kinos zu erleben ist.
Weitere Infos zum Film (zum Ausklappen)
"Kundschafter des Friedens"
Regie: Robert Thalheim
Deutschland, 2017
Schauspieler*innen: Henry Hübchen, Antje Traue, Michael Gwisdek
Länge: 93 Minuten
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 22. Januar 2025 | 17:40 Uhr