Leipziger Buchmesse 2024 Cosplay No Gos: Was man bei der Manga-Comic-Con vermeiden sollte
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24. März 2024, 14:36 Uhr
Wenn auf der Leipziger Buchmesse Fans der Literatur auf Cosplayerinnen und Cosplayer treffen, entstehen Kontaktpunkte, die es so nur bei dieser Veranstaltung gibt. Schon Monate vor der Manga-Comic-Con machen sich viele über ihre Outfits fürs Cosplay Gedanken, das Ergebnis kann besonders in der Glashalle sowie in den Hallen 1 und 3 bewundert werden. Doch wie geht man am besten mit den Menschen in ihrer ausgefallenen Kleidung um? Hier unser Knigge mit sechs Do's und Don'ts.
1. Quatschen nicht Tatschen
Ausladende Röcke, imposante Flügel und glitzernde Kronen bieten reichlich Gesprächsstoff, um mit Cosplayer*innen in Kontakt zu treten. Da sie meist Charaktere aus Manga, Anime oder Videogames darstellen, die ihnen selbst am Herzen liegen, sind die meisten äußerst gesprächig, wenn sie nach dem Ursprung ihres Kostüms gefragt werden. Einfache Fragen wie "Was stellst Du denn dar?" oder "Aus welcher Serie kommt der Charakter denn?" sind selbstverständlich erlaubt!
Wichtig dabei ist jedoch ein gewisser Abstand, was das Berühren der Kostüme und der Person selbst angeht. In den Kostümen stecken stundenlange Arbeit, wobei man von außen nicht erkennen kann, was von Superkleber und was nur von einer Sicherheitsnadel zusammengehalten wird. Der Cosplayer oder die Cosplayerin gibt die Grenzen vor. Plötzliche Umarmungen oder das Entreißen von Requisiten sind Tabus.
2. Timing ist das A und O
Messetage sind lang und gehen in die Beine. Außerdem ziehen sich die Kostüme nicht von allein an, was noch früheres Aufstehen voraussetzt, wenn man morgens auf dem Gelände sein möchte. Irgendwann machen sich schmerzende Füße oder Hunger bemerkbar, auch wenn man eine Gottheit oder einen übermenschlichen Actionhelden darstellt. Dann stehen Pausen auf dem Boden der Glashalle bzw. bei einem der Essensstände in den Hallen an. Diese Pausenzeiten sind fotofreie Zone. Niemand – ob im Kostüm oder nicht – möchte ungefragt beim Essen fotografiert werden, oder?
3. "Hast Du Instagram?"
Accounts auf Social Media sind die Visitenkarten des 21. Jahrhunderts und viele Cosplayer*innen haben einen Account, der ihrem Hobby gewidmet ist. Einige haben sogar noch gedruckte Visitenkarten, auf denen alle Accounts auf verschiedenen Plattformen aufgelistet sind. Am beliebtesten ist mit Abstand Instagram!
Es ist deswegen eine gängige Praxis nach dem Usernamen zu fragen, wenn einem ein Cosplay besonders gut gefällt. So kann man direkt das Einverständnis einholen, ob es für beide Parteien in Ordnung ist, wenn Fotos öffentlich gepostet werden.
4. Augen auf im Messeverkehr
Cosplayer*innen haben grundsätzlich ein gutes Gefühl dafür, wie viel Platz ihr Cosplay einnimmt und wo sie nicht langlaufen sollten, um damit niemanden zu blockieren. Trotzdem kann es manchmal passieren, dass ein Kleid auf dem Boden schleift oder jemand langsamer die Treppe runtergeht, um nicht zu stolpern.
Gerade an den Seiten der Hallen, wo sich Personen auf den Boden setzen, um Pause zu machen, sollte man Vorsicht walten lassen. Cosplayer*innen passen grundsätzlich sehr gut auf ihr Hab und Gut auf, aber etwas Rücksicht auf den emotionalen Wert der Kostüme zollt ihnen großen Respekt.
5. Shooting oder Nicht-Shooting, das ist hier die Frage
Zu Cosplay gehören Fotos wie die Bücher zur Leipziger Buchmesse. Solange das Timing passt, wird gerne für die Kamera oder das Handy gelächelt (oder je nach Kostüm grimmig geguckt).
Allerdings gibt es einen wichtigen Unterschied: Wenn gerade in großem Stil mit professioneller Kamera und Lichtern fotografiert wird, sollte man sich nicht neben den Fotografen oder die Fotografin stellen und einfach mitknipsen. Cosplayer*in und Fotograf*in überlegen sich bei solchen Shootings gemeinsam Posen und Zusammensetzungen für die Fotos. Wird diese Dynamik ständig gestört, kann das anstrengend werden. Nach Ende des Shootings ist wieder Zeit für Einzelfotos und den Kontakt mit anderen Besucher*innen.
6. Ist das nicht gefährlich?
Was schnell ins Auge springt, sind auch die Requisiten. Große Fächer, Stäbe, aber auch Nachbildungen von Waffen. Es kommt dabei nichts auf die Messe, was eine Gefahr für andere Besucher*innen darstellen könnte, das schreiben die Cosplay-Regeln der Manga-Comic-Con vor, die an den Eingängen überprüft werden. Die Regeln sind dabei so strikt wie nötig, aber so locker wie möglich. Übrigens gehört dazu auch ein Mindestmaß an Kleidung am Körper – gaffen ist bei kurzen Röcken trotzdem nicht erwünscht.
Cosplayer sind auch nur Menschen
Schlussendlich ist die Faustregel, dass man Cosplayer*innen so behandeln sollte, wie man selbst behandelt werden möchte. Das beinhaltet Respekt, Offenheit und Freundlichkeit. Cosplays werden angefertigt und getragen, um in ihnen Spaß zu haben. Genau das soll Cosplay als Hobby ausstrahlen, wodurch es zu einem essenziellen Bestandteil der Atmosphäre auf der Leipziger Buchmesse wird.
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 21. März 2024 | 06:30 Uhr