Insel im Wolkenmeer
Wenn der Wandertag wegen Regen ausfallen muss: Im Zittauer Gebirge in Sachsen gibt es auch bei schlechtem Wetter viel zu erleben. Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Museum, Basteln, Theater Zittauer Gebirge bei Regen: Acht Tipps bei schlechtem Wetter

26. Juli 2024, 14:40 Uhr

Zum Wandern oder Urlaub machen in der Oberlausitz ist das Zittauer Gebirge besonders beliebt. Aber auch bei schlechtem Wetter lohnt sich ein Ausflug in die Region, denn es gibt gerade für Familien viel zu erleben: ob Herrnhuter Sterne basteln, einen einzigartigen Kunstschatz in Zittau bestaunen oder die Lausitz im Naturkundemuseum Görlitz erkunden. Hier finden Sie Tipps für trübe Tage – inklusive Informationen zu Adressen, Veranstaltungen und Barrierefreiheit.

Oybin: Jahrhundertealte Kirche, Burg und Kloster

Unweit des Ortes Oybin erhebt sich der gleichnamige Berg mit dem wohl bekanntesten Felsmassiv im Zittauer Gebirge. Hier ließ einst Kaiser Karl IV. seinen Alterswohnsitz errichten, später entstand eine Klosteranlage. Die Ruinen von Burg und Kloster fügen sich malerisch in die Landschaft und sind heute ein beliebtes Ausflugsziel. Auch bei schlechtem Wetter lohnt sich der Aufstieg, denn im ehemaligen Wohnturm der Anlage befindet sich ein Museum mit einer Dauerausstellung über die Geschichte von Burg und Kloster. Die nahe gelegene barocke Bergkirche Oybin ist ebenfalls sehenswert.

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Burg und Kloster Oybin
Hauptstraße 15
02797 Kurort Oybin

Öffnungszeiten:
April bis Oktober, 9 bis 18 Uhr
November bis März, 10 Uhr bis 16 Uhr

Eintritt:
regulär: 8 Euro (April bis Oktober), 5 Euro (November bis März)
ermäßigt: 7 Euro (April bis Oktober), 4 Euro (November bis März)
Kinder: 3 Euro (April bis Oktober), 1,50 Euro (November bis März)

Veranstaltungen und Ausstellungen (Auswahl):
15. Juni, 26. Juni: Historischer Mönchszug
1. Juni 2024: Kinderfest auf Burg und Kloster Oybin
13. Juli 2024: Klosternacht 2024 - "Kunst und Künstler auf dem Oybin"

Bergkirche Oybin

Hauptstraße 16
02797 Oybin

Öffnungszeiten:
April bis Oktober: täglich 10 bis 17 Uhr
März und November: täglich 10 bis 16 Uhr
Dezember: An den Adventswochenenden von 10 bis 16 Uhr
Januar und Februar geschlossen

Eintritt:
Kirchenführungen kosten 2,50 Euro pro Person.

Burg und Kloster Oybin
Bei schlechtem Wetter kann das Museum in der Burg- und Klosteranlage Oybin besucht werden. Bildrechte: MDR

Zittau: Museumsschätze und Kunst der Oberlausitz

Regnerische Tage eignen sich immer gut für einen Besuch im Museum – etwa in Zittau, wo mit den Zittauer Fastentüchern ein in Deutschland einmaliges Beispiel abendländischer Textilkunst zu sehen ist. In der Fastenzeit wurden mit den aufwändig verzierten Tüchern Reliquien und Kreuze verhüllt. Das Große Zittauer Fastentuch von 1472 ist im Museum Kirche zum Heiligen Kreuz in der größten Museumsvitrine der Welt (Guinness-Buch der Rekorde!) ausgestellt.

Im Kulturhistorischen Museum Franziskanerkloster wird neben dem Kleinen Fastentuch ein umfassender Sammlungsschatz präsentiert, dazu zählen bildende und angewandte Kunst sowie Volkskunst der Oberlausitz. In den Städtischen Museen gibt es wechselnde Sonderausstellungen.

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Museum Kirche zum Heiligen Kreuz
Verein Zittauer Fastentücher e.V.
Frauenstraße 23, 02763 Zittau

Öffnungszeiten:
April bis Oktober: Montag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr
November bis März: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr

Kulturhistorisches Museum Franziskanerkloster
Klosterstraße 3, 02763 Zittau

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr
Montag: Gruppentag (auf Voranmeldung)

Eintritt:
Einzelkarte:
Großes Zittauer Fastentuch (mit Museum Kirche zum Hl. Kreuz, Kreuzfriedhof, Epitaphien) oder Kleines Zittauer Fastentuch (mit Kulturhistorischem Museum & Klosterkirche)
regulär: 5 Euro, ermäßigt: 3 Euro

Kombiticket:
Großes und Kleines Zittauer Fastentuch, Kulturhistorisches Museum & Klosterkirche mit dem großen Zittauer Epitaphienschatz
regulär: 8 Euro, ermäßigt: 5 Euro

Ausstellungen (Auswahl):

* "Von der Lausche zum Vesuv – Zittau und Italien vom 17. bis 21. Jahrhundert"
21. April bis 18. August 2024

*"Anmut und Liebreiz. Der Bildhauer Walter Sintenis und seine Frauenbilder"
31. Juli bis 27. Oktober 2024

*"Internationale Grafik vom Mittelalter bis zur Gegenwart aus der Sammlung Sternling"
31. August bis 24. November 2024

*"Spielzeug aus drei Jahrhunderten"
14. Dezember 2024 bis 9. März 2025

Besucher betrachten  in der Kirche zum Heiligen Kreuz das Grosse Zittauer Fastentuch
Regenwetter lädt zu einem Museumsbesuch ein: In Zittau wird das Grosse Zittauer Fastentuch ausgestellt. Bildrechte: imago images / epd

Görlitz: Lausitzer Natur und Berge unterm Dach

Ist das Wetter zu schlecht für einen Ausflug, kann die Natur auch im Senckenberg Museum in Görlitz erkundet werden. Hier können die Besucher*innen die Artenvielfalt der Oberlausitz kennenlernen: Vom Lausitzer Hügelland bis hin zum Bergland im Süden, von Wolf über Seeadler bis Kranich. Das Naturkundemuseum widmet sich auch den tropischen Regenwäldern, zur Dauerausstellung gehört außerdem ein Lebendtierbreich mit einheimischen und tropischen Tieren. Mit der App "Mein Objekt – Senckenberg" können Besucher*innen mit Museumsobjekten "chatten": Fischotter, fleischfressende Pflanze oder Eichhörnchen erzählen aus ihrem Leben – so wird die Entdeckungstour durch die Ausstellung besonders unterhaltsam.

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz
Am Museum 1
02826 Görlitz

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Freitag, 9:30 bis 17 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertage: 10  bis 17 Uhr
An Feiertagen: 10 bis 17 Uhr

Eintritt:
regulär: 5 Euro, ermäßigt: 3 Euro
An jedem 1. Sonntag im Monat ist der Eintritt frei.

Barrierefreiheit:
Das Museumsgebäude ist rollstuhlgerecht und verfügt über einen Fahrstuhl. Behindertenparkplätze vorhanden. Für blinde und sehbehinderte Besucher*innen wird ein individueller Museumsrundgang mit einem kostenlosen Audioguidesystem angeboten.

Veranstaltungen und Ausstellungen (Auswahl):

Sonderausstellung "Ein NEST [a nest]", 20. Mai bis 15. September 2024

Weiße Nachbildungen von Schädel und Händen eines Affen auf einer schwarzen Stele. Im Hintergrund ist das Modell eines Gorillas zu sehen.
Das Naturkundemuseum Senckenberg in Görlitz widmet sich der heimischen und tropischen Natur. Bildrechte: Christian Düker

Herrnhut: Kunsthandwerk und Sterne basteln

Der Herrnhuter Stern gilt als Ursprung aller Weihnachtssterne und leuchtet heutzutage besonders in der Weihnachtszeit in vielen Fenstern und Hauseingängen. Vor 160 Jahren wurden die Sterne von der Herrnhuter Brüdergemeinde entwickelt, 1897 wurde in Herrnhut die Sternenmanufaktur gegründet. Noch heute werden die Sterne traditionell in Handarbeit gefertigt. In einer Schauwerkstatt können Besucher*innen den Mitarbeiter*innen beim Falzen und Kleben der Papiersterne über die Schulter schauen.

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Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Und direkt neben der Manufaktur gibt es eine Entdeckerwelt für Kinder. Hier können kleine Gäste in der Bastelwerkstatt ihre indivuduellen Sterne basteln, sich auf eine Entdeckertour durch Herrnhut begeben oder bei einer Papierführung lernen, wie aus Holz Papier entsteht und stellt selbst traditionelles Herrnhuter Kleisterpapier herstellen.

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Herrnhuter
Schauwerkstatt, Entdeckerwelt & Dekostübchen
Oderwitzerstr. 8
02747 Herrnhut

Öffnungszeiten:
Februar bis August: Montag bis Samstag von 9 bis 17 Uhr
September bis Januar: Montag bis Samstag von 9 bis 18 Uhr, Heiligabend und Silvester: 8 bis 12 Uhr
Sonn- und Feiertage geschlossen

Kosten:
aus Papier (60cm) exkl. Elektrik ab 50 Euro pro Stern mit verschiedenen Gestaltungsvarianten
aus Kunststoff (13cm) ohne Elektrik 16 Euro pro Stern

Veranstaltungen und Ausstellungen (Auswahl):
10. August 2024: Sterneland in Kinderhand

Barrierefreiheit:
Die Einrichtung ist barrierefrei zugänglich.

Eine Frau und zwei Kinder basteln an einem rot-weißen Stern.
In der Herrnhuter Entdeckerwelt können Kinder ihre eigenen Sterne aus Papier basteln. Bildrechte: MDR/SWR

Neugersdorf: Theater für Familien in der Scheune

Vor einigen Jahren ist in Neugersdorf aus einer baufälligen Scheune und einem vernachlässigten typischen Oberlausitzer Umgebindehaus ein Theater entstanden: Die TheaterScheune. Hier wird in besonderer Atmosphäre im Innen- und Außenbereich Theater gespielt und es finden kulturelle Veranstaltungen statt. Viele Stücke haben regionalen Bezug. Zum Repertoire zählen etwa "Die armen Weber", ein Stück, das die Textilindustrie in der Oberlausitz behandelt, "Hamlet" oder die "Hexe Baba Jaga".

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Theaterscheune Neugersdorf
Karl-Liebknecht-Straße 23
02727 Neugersdorf

Karten sind online oder telefonisch erhältlich.

Aktuelle Stücke (Auswahl):
14./15. Juni 2024: "Das literarische Weinfest"

Großschönau: Kunstvolle Damaste und Textilien

Die Oberlausitz kann auf eine lange Textiltradition zurückblicken und gehört zu den ältesten Textilregionen Europas. Bereits vor 400 Jahren wurde hier Damast produziert. In Großschönau stand außerdem der größte Textilbetrieb der DDR – fast 4.000 Mitarbeiter*innen stellten hier Frottierwaren her. Im Deutschen Damast- und Frottiermuseum können Besucher*innen die jahrhundertealte Textiltradition in Großschönau kennenlernen – mitunter auch ganz praktisch an interaktiven Stationen oder in der lebendigen Schauwerkstatt des Museums.

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Deutsches Damast- und Frottiermuseum
mit Schauwerkstatt
Schenaustraße 3, 02779 Großschönau

Öffnungszeiten:
Mai bis Oktober: Dienstag bis Freitag, 10 bis 17 Uhr
Sonnabend, Sonntag, Feiertage, 14 bis 17 Uhr

November bis April:
Dienstag bis Freitag, 10 bis 16 Uhr
Sonnabend, Sonntag, Feiertage, 14 bis 17 Uhr

Führungen sind auf Anfrage möglich.

Eintritt:
regulär: 7 Euro, ermäßigt: 5 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre: frei

Veranstaltungen und Ausstellungen:
bis 30. Juni 2024: Sonderausstellung "Verwobene Träume"

Barrierefreiheit:
Das Museum ist nicht vollständig barrierefrei.

Ein historischer Webstuhl in einem Ausstellungsraum im Damastmuseum in Großschönau.
Das Damast- und Frottiermuseum widmet sich der langen Textiltradition der Oberlausitz und zeigt, welche großen Geräte dafür nötig waren. Bildrechte: Brita Lotz

Großschönau: Technik-Museum für Motorrad-Fans

In Großschönau kommen auch Technikfans auf ihre Kosten: Das örtliche Motorrad- und Technikmuseum zeigt die Anfänge der Mobilisierung von der Entwicklung des ersten Laufrads über Hochräder bis zum Fahrrad und Motorrad. Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist der Fahrzeugbau in der Oberlausitz. Denn in Zittau wurden über 100 Jahre lang Fahrzeuge hergestellt. Gustav Hiller gründete 1888 die Phänomen-Werke, in denen Fahrräder, Motorräder und Lastkraftwagen gebaut wurden. Das Museum wird von einem Verein betrieben und ist nur am Wochenende geöffnet.

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Motorrad-Veteranen und Technik-Museum
Hauptstaße 85
2779 Großschönau

Öffnungszeiten:

April bis Oktober: Samstag und Sonntag, 10 bis 17 Uhr (Letzter Einlass: 16 Uhr)

Museumsbesuche (Gruppen) und Führungen außerhalb dieser Öffnungszeiten nach Absprache.

Zwei historische Motorräder, im Hintergrund stehen mehrere Pokale auf einem Regalbrett.
Das Motorrad- und Technikmuseum in Großschönau zeigt viele historische Fahrzeuge. Bildrechte: MDR/Andreas Dreißel

Seifhennersdorf: Legende und Geschichte der Lausitz

Im Karasek-Museum im kleinen Örtchen Seifhennersdorf können die Besucher*innen in die Zeit der Räuber, Schmuggler und Wilddiebe eintauchen. Denn einst lebte hier im sächsisch-böhmischen Grenzgebiet der Räuberhauptmann Johannes Karasek, um den sich viele Legenden ragen.

Ein Mann mit Kostüm des Räuberhauptmanns Karasek steht an einem Webstuhl. Er trägt einen Dreispitz, eine grüne Jacke und rote Weste.
Räuberhauptmann Karasek in der Webstube des Museums Bildrechte: Karasek-Museum

Vor 200 Jahren trieb er mit seiner Bande in der Gegend sein Unwesen und unternahm Beutezüge zu wohlhabenden Leuten. Das Museum widmet sich sowohl seinem Leben, als auch der Geschichte der Region. Nach vorheriger Anmeldung führt auch Räuberhauptmann Karasek höchstpersönlich durch die Ausstellung.

Ein Museumsraum mit drei Vitrinen, in denen Waffen und Fotografien sind, sowie Regale stehen.
Blick ins Karasek-Museum Bildrechte: Karasek-Museum

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Karasek-Museum
Nordstraße 21 a
02782 Seifhennersdorf

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Donnerstag: 10 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr
Freitag: 10 bis 12 Uhr, Sonntag: 13 bis 16 Uhr
An Feier- und Brückentagen evtl. geänderte Öffnungs-/Schließzeiten.

Eintritt:
regulär: 4 Euro, Sozialpassinhaber: 1 Euro, Kinder ab 3 und Jugendliche bis 16 Jahren: 2 Euro, Schüler*innen und Studierende: 3 Euro, Kinder unter 3 Jahren: frei

Veranstaltungen und Ausstellungen (Auswahl):
Aktionstage mit Räuberhauptmann Karasek:

  • Jährlich an einem Sonntag im September (22. September 2024): Leinewebers Pilzwochenende mit Karaseks Naturmarkt
  • Jährlich an einem Sonntag im März: Leinewebertag
  • Sonderausstellung: "Karasek zeigt seine Schätze"

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Sachsenspiegel | 04. März 2024 | 19:00 Uhr

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