Sightseeing-Highlights Görlitz: Die zehn spannendsten Sehenswürdigkeiten
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18. Oktober 2024, 10:43 Uhr
Görlitz, die östlichste Stadt Deutschlands, hält für ihre Besucherinnen und Besucher eine Menge Kultur, Geschichte und spannende Sehenswürdigkeiten bereit. Mit 4.000 restaurierten Kultur- und Baudenkmälern hat Görlitz alles, was das Sightseeing-Herz begehrt: eine historische Altstadt wie aus dem Märchenbuch, eine Pilgerstätte, spannende Museen und ein jüdisches Kulturforum. Nicht ohne Grund verlieben sich Filmemacher immer wieder in "Görliwood". Wir zeigen Ihnen zehn Orte, wo Görlitz am schönsten ist:
Inhalt des Artikels:
- Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau: imposanter Bau mit vielfältigem Programm
- Altstadt: Eine Reise in die Geschichte
- Kulturhistorisches Museum und Barockhaus Görlitz: Kunstschätze und prächtige Säle
- Pfarrkirche St. Peter und Paul / Peterskirche: Wahrzeichen von Görlitz
- Heiliges Grab: das "Görlitzer Jerusalem"
- Stadtmauer mit Türmen: herrliche Ausblicke genießen
- Kulturforum Görlitzer Synagoge und jüdischer Friedhof:auf Zeitreise gehen
- Schlesisches Museum zu Görlitz: ältestes Renaissance-Bürgerhaus Deutschlands
- Görliwood: Görlitz als Filmstadt entdecken
- Neißeviadukt: Eisenbahn-Romantik und beeindruckende Architektur
Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau: imposanter Bau mit vielfältigem Programm
Das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau ist ein bedeutendes kulturelles Zentrum in der Region Oberlausitz. Das Theater, benannt nach dem Literaturnobelpreisträger Gerhart Hauptmann, verbindet die beiden Spielstätten in Görlitz und Zittau und bietet ein vielfältiges Programm aus Schauspiel, Musiktheater, Konzerten, Ballett und Kinder- und Jugendtheater. Es ist auch Spielstätte der Neuen Lausitzer Philharmonie. Das imposante Gebäude in Görlitz, erbaut im neobarocken Stil, wird auch als "Kleine Semperoper" bezeichnet und ist auch ohne ein Ticket für eine Aufführung einen Besuch wert.
Mehr Informationen zur Adresse (zum Ausklappen)
Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau
Demianiplatz 2
02826 Görlitz
Altstadt: Eine Reise in die Geschichte
Da es hier kaum Kriegsschäden gab, können heute in der Görlitzer Altstadt Schätze der Baukunst aus über einem halben Jahrtausend bewundert werden, von Gotik bis Jugendstil. Wer durch die Gassen und Straßen schlendert, fühlt sich automatisch in die Geschichte zurückversetzt. Ihren fabelhaften Zustand verdankt die Architektur der Stadt einem anonymen Spender, der Jahr für Jahr eine "Altstadtmillion" auf das Konto der Stadt überwiesen hat.
Die Ratsapotheke ist eine der bekanntesten Bürgerhäuser in der historischen Altstadt. Besonders interessant sind die zwei Sonnenuhren sowie die vielen Inschriften am Haus. Auch das Alte Rathaus hat mit seinem aufgestockten Rathausturm und der Uhr aus dem Jahr 1524 viel zu bieten. Bei einem Spaziergang über die Altstadtbrücke, die symbolisch für das Zusammenwachsen zweier Städte steht, kann man ins polnische Zgorzelec spazieren. Hier führt auch der Ökumenische Pilgerweg Via Regia lang. Auch der Görlitzer Flüsterbogen kann in der Altstadt entdeckt werden: Durch ein gutes Weiterleiten von Schallwellen kann ein Flüstern an einem Ende des Bogens auch am anderen Ende gehört werden.
Kulturhistorisches Museum und Barockhaus Görlitz: Kunstschätze und prächtige Säle
Das Kulturhistorische Museum unter dem Dach der Görlitzer Sammlung besteht aus insgesamt fünf Gebäuden. Das Barockhaus zählt zu den prachtvollsten Kaufmannshäusern der historischen Altstadt. Besondere Höhepunkte der Görlitzer Sammlung sind der historische Bibliothekssaal, das Physikalische Kabinett sowie die wechselnden Ausstellungen des Graphischen Kabinetts. Die Bibliothek wird oft als eine der schönsten Bibliotheken der Welt bezeichnet.
Ein weiteres Highlight des Museums ist der Kaisertrutz. In der Befestigungsanlage aus dem 15. Jahrhundert sind Kunstschätze aus verschiedenen Epochen beheimatet: zum Beispiel aus der Eisenzeit oder dem Mittelalter. Auch spannende Sonderausstellungen finden hier regelmäßig statt.
Mehr Informationen zu Adresse, Öffnungszeiten und Eintritt (zum Ausklappen)
Görlitzer Sammlungen
Barockhaus
Neißstraße 30
02826 Görlitz
Kaisertrutz
Platz des 17. Juni 1
02826 Görlitz
Öffnungszeiten:
November bis März: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 16 Uhr
April bis Oktober:
Dienstag bis Donnerstag, 10 bis 17 Uhr
Freitag bis Sonnta, 10 bis 18 Uhr
Eintritt (Dauerausstellungen):
Regulär 6 Euro, ermäßigt 4 Euro
Gruppe ab 10 Personen 4 Euro
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre kostenfrei
Für Sonderausstellungen kann ein Aufschlag erhoben werden.
Jeden ersten Sonntag freier Eintritt in die Dauerausstellungen.
Pfarrkirche St. Peter und Paul / Peterskirche: Wahrzeichen von Görlitz
Die Görlitzer Peterskirche, offiziell als St. Peter und Paul bekannt, ist ein zentrales Wahrzeichen der Stadt. Die Doppelturmfassade stammt aus dem 15. Jahrhundert und verleiht der Kirche ihre markante Silhouette. Das Innere der Kirche beeindruckt mit hohen gotischen Gewölben und kunstvollen Glasfenstern, die biblische Szenen darstellen.
Besonders bemerkenswert ist auch die berühmte Sonnenorgel, die im 17. Jahrhundert von Eugenio Casparini erbaut wurde. Mit ihrem bezeichnenden Register und 17 strahlenförmig angeordneten Orgelpfeifen, ist sie nicht nur für Kenner ein besonderer Anblick. Wer sie einmal live erleben möchte, kann sich von April bis Oktober sonntags, dienstags und donnerstags jeweils um 12 Uhr ein Orgelkonzert anhören.
Mehr Informationen zu Adresse und Öffnungszeiten (zum Ausklappen)
Pfarrkirche St. Peter und Paul (Peterskirche)
Bei der Peterskirche 9
02826 Görlitz
Öffnungszeiten:
Montag bis Samstag: 10 Uhr bis 16 Uhr, (Januar und Februar geschlossen)
Sonntag/Feiertage 11:30 Uhr bis 16 Uhr, (Januar und Februar: 11:30 Uhr bis 14.00 Uhr)
Gottesdienst: Sonntag 10 Uhr
Orgelpunkt (Anspiel der Sonnenorgel):
Sonn- und Feiertage sowie von April bis Oktober auch Dienstag und Donnerstag jeweils 12 Uhr
Heiliges Grab: das "Görlitzer Jerusalem"
Das Heilige Grab von Görlitz ist eine Nachbildung der großen Grabeskirche von Jerusalem und auch unter dem Namen "Görlitzer Jerusalem" bekannt. Dabei handelt es sich um eine mittelalterliche Andachts- und Pilgerstätte. Die Heilig-Grab-Anlage besteht aus der Doppelkapelle zum Heiligen Kreuz, dem Salbhaus und der Grabkapelle. Sie ist nicht nur ein bedeutendes religiöses Baudenkmal, sondern noch heute eine wichtige Station der Görlitzer Kreuzwegprozession, die an Karfreitag Gläubige und Touristen in die Stadt lockt.
Die Karfreitagsprozession ist eine der größten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Der Kreuzweg führt von der Pfarrkirche St. Peter und Paul im Zentrum der Görlitzer Altstadt über die Nikolaivorstadt bis zum Heiligen Grab. Doch nicht nur am Freitag vor Ostern ist das Heilige Grab einen Besuch wert. Die Anlage kann das ganze Jahr individuell oder im Rahmen von Führungen besucht werden.
Mehr Informationen zu Adresse, Öffnungszeiten und Eintritt (zum Ausklappen)
Heiliges Grab Görlitz
Heilige-Grab-Straße 79
02826 Görlitz
Öffnungszeiten:
März bis Oktober: täglich 9 Uhr bis 17 Uhr
November bis Februar: täglich 9 Uhr bis 16 Uhr
Eintritt:
Regulär 3 Euro, mit Audio-Guide oder öffentlicher Führung 5 Euro
Ermäßigt 2 Euro, mit Führung 3 Euro
Stadtmauer mit Türmen: herrliche Ausblicke genießen
Görlitz wird auch als "Stadt der Türme" bezeichnet. Noch vorhandene Wehranlagen, Tortürme, Basteien und Zwinger prägen bis heute das Stadtbild. An vielen Stellen kann noch der Verlauf der einstigen Stadtmauer nachvollzogen werden. Viele der Türme können bestiegen werden und bieten einen tollen Blick über die Stadt. Den schönsten Ausblick verspricht die 360°-Aussichtsplattform auf dem Rathausturm, die über 191 Stufen erreicht wird. Besucherinnen und Besucher können den Turm bei einer rund einstündigen Führung erkunden.
Auch der 46 Meter hohe Dicke Turm auf dem Marienplatz ist sehenswert. Früher war er Teil der Görlitzer Stadtbefestigung, heute kann der einstige Wohn- und Arbeitsplatz des Türmers besichtigt werden.
Mehr Informationen zu Adressen, Öffnungszeiten und Eintritt (zum Ausklappen)
Rathausturm
Untermarkt 6
02826 Görlitz
Öffnungszeiten:
20. März bis 15. Dezember 2024
Mittwoch bis Sonntag zur vollen Stunde ab 11 Uhr bis 17 Uhr
Eintritt:
Regulär 5 Euro, ermäßigt 1,50 Euro
Dicker Turm
Marienplatz
02826 Görlitz
Öffnungszeiten:
20. März bis 15. Dezember 2024
Jeweils Donnerstag um 12 Uhr, 13 Uhr, 14 Uhr, 15 Uhr und 16 Uhr
Eintritt:
Regulär 4 Euro, ermäßigt 1,50 Euro
Kulturforum Görlitzer Synagoge und jüdischer Friedhof:auf Zeitreise gehen
Die Synagoge ist das sichtbarste Zeugnis der jüdischen Geschichte in Görlitz. Sie wurde von den Dresdner Architekten William Lossow und Max Hans Kühne entworfen. Als eines der wenigen jüdischen Gotteshäuser in Deutschland wurde das Gebäude im Zweiten Weltkrieg nicht beschädigt. Trotzdem verfiel die Synagoge nach dem Krieg und wurde erst ab 1991 restauriert. Im Juli 2021 wurde sie wiedereröffnet und fungiert heute als Kulturforum und Begegnungsort. Besucherinnen und Besucher können sich hier mit einer audiovisuellen Führung auf eine kleine Zeitreise durch die Geschichte des Judentums in Görlitz begeben.
Die Geschichte des jüdischen Friedhofs Görlitz ist nicht nur eine Geschichte des Abschieds von verstorbenen Angehörigen, sondern auch eine Geschichte von Flucht und Vertreibung. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde 1934 eine Einebnung des Friedhofes erwogen, zwischen 1933 und 1945 wurden sämtliche Metallteile von den Gräbern entfernt. 1948 lebten nur noch fünf jüdische Bürger in der Stadt. Die Initiative "Project Mizvah" der Wahl-Görlitzerin Lauren Leiderman führte im Sommer 2023 zu einer Restaurierung. Heute ist der Friedhof ein friedvoller Ort, der zu einem Spaziergang einlädt.
Mehr Informationen zu Adressen, Öffnungszeiten und Eintritt (zum Ausklappen)
Kulturforum Görlitzer Synagoge
Otto-Müller-Straße 3
02826 Görlitz
Öffnungszeiten:
Freitag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr
Mittwochs geschlossen
Eintritt:
Regulär 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro
Öffentliche Führungen:
Jeden 1. Sonntag im Monat um 14 Uhr
Jeden Donnerstag im Juli und August, 14 Uhr
Jüdischer Friedhof Görlitz
Biesnitzer Straße
02826 Görlitz
Öffnungszeiten:
Sonntag bis Donnerstag: 7 bis 18 Uhr, Freitag 7 bis 14 Uhr
Schlesisches Museum zu Görlitz: ältestes Renaissance-Bürgerhaus Deutschlands
Vier historische Gebäude wurden architektonisch miteinander verbunden und so der Komplex Schlesisches Museum zu Görlitz erschaffen: Der Schönhof aus dem 16. Jahrhundert, das älteste Renaissance-Bauwerk der Stadt, das Mittelhaus und das Gebäude am Fischmarkt von 1832 sowie das Hallenhaus am Untermarkt 4. Diese architektonische Meisterleistung trägt unter anderem dazu bei, dass die wertvollen denkmalgeschützten Gebäude optimal erhalten bleiben können.
Die Sammlung umfasst Exponate aus 1.000 Jahren schlesisischer Kulturgeschichte: Handwerkskunst wie Goldschmiedearbeiten aus Breslau, Eisenkunstguss aus der Gleiwitzer Hütte, Keramik aus Bunzlau und Porzellane aus dem Waldenburger Land machten Schlesien auf der ganzen Welt bekannt. Breslau galt als Metropole der Wissenschaften und Kunst und wichtiger Vorreiter der klassischen Moderne. Eindrucksvoll vermittelt die Ausstellung die einstige kulturelle Bedeutung dieser Region.
Mehr Informationen zu Adresse, Öffnungszeiten und Eintritt (zum Ausklappen)
Schlesisches Museum zu Görlitz
Brüderstraße 8
02826 Görlitz
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Donnerstag: 10 bis 17 Uhr
Freitag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr
Montag geschlossen
Eintritt:
Regulär 8 Euro, ermäßigt 6 Euro
Bis zu einem Alter von 18 Jahren freier Eintritt.
Görliwood: Görlitz als Filmstadt entdecken
Görlitz wird auch "Görliwood" genannt, denn laut Angaben der Stadt wurden hier schon etwa 100 Filme gedreht. Zu den bekanntesten zählt sicherlich Wes Andersons "Grand Budapest Hotel" mit Ralph Fiennes, Bill Murray und Willem Dafoe. Dafür verwandelte sich unter anderem das Jugendstil-Warenhaus "Kaufhaus Görlitz" von 1913 in das prächtige Hotel.
Über Monate hinweg drehte die Filmcrew aus Hollywood in der Stadt und fühlte sich fast ein wenig wie zu Hause. Die zauberhaften Filmkulissen der Stadt Görlitz trugen sicher dazu bei, dass der Film bei der Oscarverleihung 2015 einer der großen Abräumer war.
Ein weiterer Blockbuster made in Görlitz ist Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" mit Brad Pitt, Christoph Waltz und Diane Kruger. Der Untermarkt am Alten Rathaus verwandelte sich für vier Tage in den Drehort für die im Film gezeigten Schwarz-Weiß-Aufnahmen im Film "Stolz der Nation!". Außerdem war der Untermarkt im Märchenfilm "Der Zauberlehrling" oder auch in "Goethe!" zu sehen.
Mehr Informationen zu Drehorten (zum Ausklappen)
Das Kaufhaus Görlitz kann von außen oder im Rahmen von Theatervorstellungen besichtigt werden, da es aktuell als Ausweichspielstätte für das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau dient.
Kaufhaus Görlitz
Jakobstraße 43
02826 Görlitz
Hier finden Sie weitere Drehorte in Görlitz.
Neißeviadukt: Eisenbahn-Romantik und beeindruckende Architektur
Diese Eisenbahnbrücke, die 1847 eröffnet wurde, erstreckt sich über die Lausitzer Neiße und verbindet Deutschland mit Polen. Mit einer Länge von 475 Metern und einer Höhe von 35 Metern ist das Viadukt nicht nur funktional, sondern auch architektonisch beeindruckend. Sie gehört zu den größten und ältesten Eisenbahnbrücken Deutschlands!
Das Bauwerk besteht aus mehreren gemauerten Bögen und ist ein bedeutendes Beispiel für die Ingenieurskunst der damaligen Zeit. Es war Teil der wichtigen Eisenbahnstrecke zwischen Berlin und Breslau, die zur industriellen und wirtschaftlichen Entwicklung der Region beitrug.
Mehr Informationen (zum Ausklappen)
Neißeviadukt
Blockhausstraße 9
02826 Görlitz
Eigenrecherche MDR KULTUR, Redaktionelle Bearbeitung: Viktoria Adler
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 27. Mai 2024 | 16:40 Uhr