Mehrere Tagebaugroߟgeräte stehen in der Baggerstadt Ferropolis bei Gräfenhainichen (Sachsen-Anhalt)
Die spannendenFreilichtmuseen in Sachsen-Anhalt sind immer einen Ausflug wert. Bildrechte: picture alliance / Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa | Jan Woitas

Ausflüge Sachsen-Anhalts Freilichtmuseen: Tradition, Handwerk und lebendige Geschichte

28. März 2025, 14:48 Uhr

Den Bergbau in Ferropolis erkunden, in das Leben von Bauern in der Altmark eintauchen oder den Harz und seine Sehenswürdigkeiten im Miniaturformat bestaunen: Sachsen-Anhalt hat viele spannende Freilichtmuseen zu bieten. Sie sind die perfekt, um einen Ausflug an der frischen Luft mit Kultur zu verbinden – ideal für den Frühling. Das sind unsere Tipps, inklusive Informationen zu Adressen, Eintrittspreisen und Öffnungszeiten.

Altmark: Freilichtmuseum Diesdorf

Das Freilichtmuseum Diesdorf existiert bereits seit mehr als 100 Jahren. Damit gehört das altmärkische Museum eigenen Angaben zufolge zu den ältesten Museumsdörfern in Deutschland. Es wurde 1911 vom Diesdorfer Landarzt Dr. Georg Schulze gegründet und zeigt heute mehr als 20 Wohn- und Wirtschaftsgebäude sowie historisch angelegte Bauerngärten und Feldflächen. Das "lebendige" Museum macht auf einer Fläche von sechs Hektar deutlich, wie die Landbewohner der Altmark in den vergangenen Jahrhunderten gelebt und gearbeitet haben. Kinder können außerdem auf einem Naturspielplatz toben.

Freilichtmuseum Diesdorf: Ein Turm umgeben von Häusern in Fachwerk-Optik.
Der Taubenturm aus Ahlum im Freilichtmuseum Diesdorf stammt aus dem 19. Jahrhundert. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Klaus-Dietmar Gabbert

Mehr Informationen zu Adresse, Öffnungszeiten und Eintritt (zum Ausklappen)

Freilichtmuseum Diesdorf
Molmker Straße 23
29413 Diesdorf

Öffnungszeiten:
1. April bis 31. Oktober: Dienstag bis Sonntag und feiertags 10 bis 17 Uhr
1. November bis 31. März nur für angemeldete Gruppen ab 15 Personen  

Eintritt:
5 Euro, ermäßigt 4 Euro
Kinder bis 18 Jahre haben freien Eintritt

Sonderveranstaltungen:
Es finden regelmäßig verschiedene Veranstaltungen statt: von Kräuterführungen bis zu historischen Schulstunden in der Dorfschule. Details finden Sie auf der Website des Museums.

Weitere Information finden Sie auf der Website des Freilichtmuseums.

Mansfeld-Südharz: Freilichtmuseum Königspfalz Tilleda

Die Königspfalz Tilleda liegt in der Goldenen Aue am Nordrand des Kyffhäusers im Landkreis Mansfeld-Südharz. Das Freilichtmuseum erinnert an dortige Anlagen, die im Früh- und Hochmittelalter, also zwischen 8. und 13. Jahrhundert, zeitweise von Herrschern als Residenz genutzt wurden. Nach Museumsangaben gilt Tilleda über Deutschland hinaus als bisher einziger, vollständig archäologisch ausgegrabener Platz dieser Art und somit als "Musterbeispiel einer derartigen Herrscherresidenz". Achtung Hundefans: die Webseite weist explizit darauf hin, dass Hunde hier herzlich willkommen sind.

Ein alter Turm aus Stein, der Teil einer Siedlung aus dem Mittelalter ist.
Dem Museum zufolge gilt Tilleda als die einzige, vollständig ausgegrabene Pfalzanlage. Bildrechte: IMAGO / Schöning

Mehr Informationen zu Adresse, Öffnungszeiten und Eintritt (zum Ausklappen)

Freilichtmuseum Königspfalz Tilleda
Ernst-Thälmann-Straße 4c
06537 Kelbra (Kyffhäuser)

Öffnungszeiten:
2. April bis Oktober: täglich von 10 bis 18 Uhr
November und März: täglich von 10 bis 16 Uhr

Eintritt:
5 Euro, ermäßigt 3 Euro, Familienkarte 13 Euro
Kinder bis 6 Jahre haben freien Eintritt

Barrierefreiheit:
Das Museumsgelände ist relativ flach und eben. Der Führungsweg besteht aus Kies und ist laut Museum auch mit dem Rollstuhl gut befahrbar. Um in das Innere der Ausstellungshäuser zu gelangen, wird jedoch Hilfe benötigt. Diese stellt das Museum nach Anmeldung zur Verfügung. Der Turm des Zangentors, der Belagerungsturm sowie die Wehrgänge des "Vorderwalls" und des "Hauptwalls" sind nur über Treppen zugänglich.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Museums.


Ferropolis: Die Stadt aus Eisen in Gräfenhainichen

Ferropolis liegt auf einer Halbinsel in Gräfenhainichen, östlich von Dessau-Roßlau. In dem ehemaligen Braunkohle-Tagebau Golpa-Nord stehen heute noch fünf stählerne Bagger-Giganten. Besucherinnen und Besucher können die einstigen Bergbau-Geräte besichtigen und teilweise sogar besteigen.

Ein Braunkohlebagger in Ferropolis, im Hintergrund ein See
In Ferropolis erhalten Besucherinnen und Besucher mit einem gläsernen Fahrstuhl zu einer Aussichtsplattform einen wunderbaren Überblick über die ehemalige Bergbaulandschaft. Bildrechte: imago images/Steffen Schellhorn

Von einer Aussichtsplattform lässt sich ein einmaliger Blick über die frühere Bergbaulandschaft genießen. Hinauf geht es mit einem imposanten gläsernen Fahrstuhl. Ein Spielplatz auf dem Gelände lädt Kinder zum Toben und Klettern ein. Ein Fahrradverleih ermöglicht zudem größere Erkundungstouren, zum Beispiel rund um den Gremminer See. Eine Nacht auf dem Campingplatz, direkt neben den Baggern, ist für große und kleine Fans der riesigen Maschinen ein besonderes Erlebnis.

Mehr Informationen zu Adresse, Öffnungszeiten und Eintritt (zum Ausklappen)

Ferropolis – Stadt aus Eisen
Ferropolisstraße 1
06773 Gräfenhainichen

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 10 bis 17 Uhr

Eintritt:
8 Euro, ermäßigt 5 Euro, Familienkarte 20 Euro
Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt

Weitere Informationen finden Sie auf der Website von Ferropolis.


Bei Salzwedel: Langobarden-Werkstatt in Zethlingen

Die Langobarden-Werkstatt in Zethlingen, einem Ortsteil von Kalbe (Milde), ist das museumspädagogische Zentrum der Museen des Altmarkkreises Salzwedel. Das Freilichtmuseum liegt am Rande des Dorfes auf dem Mühlenberg, dort, wo vor etwa 2.000 Jahren die Langobarden ein großes Brandgräberfeld mit Urnenbestattungen angelegt haben. Der elbgermanische Stamm lebte vor seiner Abwanderung – mutmaßlich um das Jahr 166 ins römische Reich – nachweislich in dieser Region.

Alte Hütten eines elbgermanisches Stammes.
Das historische Dorf der Langobarden auf dem Mühlenberg in Zethlingen lädt zu einer Zeitreise zu den Germanen ein. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Peter Gercke

In der Langobarden-Werkstatt haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, Wissenswertes über die Alltagswelt der Germanen und ihr Brauchtum zu erfahren. Kinder können sich an den handwerklichen Fähigkeiten ihrer Vorfahren versuchen und alte Techniken wie Brettchenweben, Töpfern, Schnitzen oder Filzen ausprobieren. Zielgenauigkeit kann beim Bogenschießen unter Beweis gestellt werden, Kraft und Technik beim Steinstoßen.

Mehr Informationen zu Adresse, Öffnungszeiten und Eintritt (zum Ausklappen)

Langobarden-Werkstatt Zethlingen
Zethlinger Dorfstr. 16a
39624 Kalbe

Öffnungszeiten:
Saisonbetrieb vom 1. Mai bis 30. September
Besichtigungen, Führungen oder Aktionstage sind nur mit Anmeldung oder an öffentlichen Veranstaltungen entsprechend des Terminkalenders möglich.

Eintritt:
5 Euro, ermäßigt 4 Euro
Plus 2 Euro Dienstleistungsentgeld für Führung u.ä.
Kinder unter 18 Jahren frei

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Langobarden-Werkstatt.


Wernigerode: Miniaturenpark "Kleiner Harz"

Wer im Harz gerne möglichst viele Sehenswürdigkeiten auf einmal entdecken möchte, ist im Miniaturenpark "Kleiner Harz" in Wernigerode richtig. Hier lässt sich an mehr als 60 harztypischen Modellen im Maßstab 1:25 entlangschlendern: darunter der Nachbau der Brockenkuppe mit Mini-Brockenbahn, das Josephskreuz Stolberg und der Halberstädter Dom.

Der Brocken mit Sendeanlage, Wetterwarte, Hotel, Brockenhaus und Brocken-Bahnhof im Miniaturenpark Kleiner Harz in Wernigerode
Brocken, Schloss Wernigerode oder Kaiserpfalz in Goslar – mehr als 60 Harzer Sehenswürdigkeiten auf einem Fleck bietet der Miniaturenpark in Wernigerode. Bildrechte: MDR/Ricarda Wenge

Die Schau wird nach Angaben des Parks jedes Jahr erweitert. Mit rund 20 Loks und 30 Waggons, die auf rund 400 Meter Streckenlänge in Spurbreite G durch den Park fahren, ist der "Kleine Harz" auch für Eisenbahn-Fans ein Highlight. Einige der Modelleisenbahnen können Interessierte per Knopfdruck selbst steuern.

Der Miniaturenpark mit der Größe von 1,4 Hektar liegt im Wernigeröder Bürgerpark, der mit Spielplätzen, einem Tiergehege und zahlreichen Picknick-Ecken zum anschließenden Besuch lädt. Hungrige können außerdem im Parkrestaurant einkehren.

Mehr Informationen zu Adresse, Öffnungszeiten und Eintritt (zum Ausklappen)

Miniaturenpark Wernigerode
Dornbergsweg 27
38855 Wernigerode

Öffnungszeiten:
Ab 5. April bis 2. November: täglich von 9 bis 18 Uhr

Eintritt:
10 Euro, ermäßigt 5 Euro, Familienkarte 23 Euro

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Miniaturenparks.

(Recherche: Cornelia Winkler, MDR KULTUR)

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Unterwegs in Sachsen-Anhalt | 14. Dezember 2024 | 18:15 Uhr