Kultur erleben Ostern in und um Magdeburg: Zehn Tipps für Ausflüge

Das lange Osterwochenende lädt zum Spazieren ein. Schon Goethe schwärmte davon, beim Osterspaziergang den Frühling zu entdecken und das Erwachen der Natur zu bewundern. Was bietet sich dafür besser an, als der in Magdeburg zentral gelegene Stadtpark Rotehorn. Hier kann man durch die Natur schlendern, auf dem Adolf-Mittag-See eine gemütliche Bootsfahrt unternehmen und vom Aussichtsturm aus einen wundervollen Blick über die Parklandschaft und die Stadt genießen.

Natur genießen mitten in der Stadt: der Stadtpark Rotehorn mit dem Adolf-Mittag-See Bildrechte: IMAGO/imagebroker

Was wäre Ostern ohne Ostereiersuche? Bei den meisten Familien mit Kindern hat sie Tradition. Wer zu Hause schon alle Verstecke entdeckt hat, kann im Elbauenpark weitersuchen. Dort sind auf mehr als 90 Hektar Buchstaben versteckt, die am Ende zusammengesetzt ein Lösungswort ergeben. Und wer genau hinschaut, kann nicht nur Osterschätze finden, sondern sich gleichzeitig an den vielen Frühblühern im Park erfreuen. Von Samstag bis Ostermontag gibt es außerdem einen Basteltisch am Jahrtausendturm. Zwischen 11 und 18 Uhr werden hier Küken und Hasen aus Wolle gewickelt oder Ostergestecke, -körbchen und -karten gebastelt.

Der Jahrtausendturm im Elbauenpark in Magdeburg ist nicht nur optisch ein Hingucker, sondern er ist auch Ausstellungs- und Aussichtsturm. Bildrechte: IMAGO / Hanke

Der Elbauenpark hat aber noch mehr zu bieten: So kann man im wunderschönen Gartenreich einfach mal die Seele baumeln lassen oder im Schmetterlingshaus und in den Gehegen Tiere beobachten. Auch Technikgeschichte zum Anfassen gibt es im Jahrtausendturm.

Nicht auf Meister Lampe, sondern auf "Meister Röckle" setzt am Karfreitag das Theater Magdeburg. Das Märchen von Karl Marx handelt von Meister Hans Röckle, einem Erfinder und Puppenspieler, der dem Teufel seine Seele überschreibt. Im Gegenzug erhält er Zauberkraft, um damit alles erfinden zu können, was er sich vorstellen kann. 

Das Märchen, das Marx seinen Töchtern erzählte, gehörte in der DDR zur Grundausstattung jeder Kinderbibliothek. Von der DEFA wurde es 1974 mit dem Titel "Hans Röckle und der Teufel" mit Rolf Hoppe als Meister Röckle verfilmt. Für die Magdeburger Inszenierung hat das Duo les dramaturx die Kapitalismuskritik nochmal mehr in den Vordergrund gerückt.

Im Puppentheater Magdeburg kann man in die Fantasiewelt von Geschichtenerzähler Michael Ende eintauchen. Der Erfolgsautor hat unter anderem mit "Momo", "Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch" oder "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" Generationen geprägt. In Magdeburg kann man seinen zauberhaften Figuren in der Ausstellung "Von Spiegeln und Schildkröten" ganz nahekommen. Die Schau versammelt Puppen und Figuren aus verschiedenen Theaterproduktionen aus ganz Deutschland – darunter auch zwei Drachen. Sie ermöglicht zudem einen Blick hinter die Kulissen und zeigt, wie diese fantasievollen Puppen entstehen: mit Skizzen, Modellen und Fotos aus der Werkstatt.

Glücksdrache Fuchur aus "Die unendliche Geschichte" ist eine der bekannteste Figuren von Michael Ende. Auch in der Magdeburger Ausstellung gibt es zwei Drachen. Bildrechte: Anjelika Conrad

Die Grüne Zitadelle von Magdeburg ist schon von außen mit ihren Farben und Formen ein Hingucker. Bei einer Führung kann man alles über die Welt von Friedensreich Hundertwasser erfahren. Die Zitadelle ist das letzte Bauwerk des berühmten österreichischen Architekten. Das darin ansässige Theater ist eigenen Angaben zufolge das einzige Theater weltweit, das sich in einem Hundertwasserhaus befindet. Bei einem Besuch der Zitadelle sollte man nicht vergessen, aufs Dach zu steigen: In 33 Metern Höhe bietet sich ein toller Ausblick auf den Magdeburger Dom.

Ein sechs Meter langer Dinosaurier oder ein Buckelwalmodell in Originalgröße – das können große und kleine Besucherinnen und Besucher im Museum für Naturkunde in Magdeburg entdecken. Mit einer Sammlung von mehr als 380.000 Objekten gehört es zu den größten naturkundlichen Museen in Sachsen-Anhalt. Die Dauerausstellung ist in drei Abschnitte gegliedert: "Wunder des Lebens" mit großen Fossilien und Tierpräparaten, "Lebensräume Sachsen-Anhalts", wo interaktive Elemente warten, und "Eiszeitalter – Klimawandel und Evolution bis zur Gegenwart".

Pünktlich zu Ostern wird zudem die neue Sonderausstellung "Kristallmagie – Verborgene Zauber dunkler Turmaline" eröffnet. Sie wirft einen Blick in die beeindruckenden Welten, die in schwarzen Turmalinkristallen entdeckt wurden und erklärt geologische und mineralogische Hintergründe.

Auch bei einem Besuch im Zoo Magdeburg gibt es zum Osterfest Einiges zu erleben. Wer Elefanten, Giraffen, Tapire oder Nashörner nicht einfach nur bestaunen, sondern mehr erfahren möchte, kann das bei einer der sieben täglichen öffentlichen Fütterungen tun, bei denen Tierpflegerinnen und -pfleger Spannendes über die jeweiligen Tiere erzählen.

An der Wiese am Giraffenhaus gibt es ein Quiz rund um das Thema "Ei" und im Pinguinhaus eine Osterausstellung. Kleine Künstler können sich in der Mal-Ecke kreativ austoben oder mit Naturmaterialien basteln. Von Karfreitag bis Ostersonntag gibt es zudem dreimal täglich eine Vorstellung des Puppentheaters "Traumland" zu sehen.

Der Frühling ist da, rauf aufs Rad: 20 Kilometer des Elberadwegs (insgesamt rund 1.280 Kilometer lang) verlaufen direkt durch die Magdeburger Innenstadt. Wieso also nicht eine Sightseeing-Tour per Fahrrad unternehmen: vorbei am 800 Jahre alten Dom, dem Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen oder der Johanniskirche. Wer raus aus der Stadt will, kann auf dem Radweg auch durch die Elbauenlandschaft fahren. Die Tour könnte zum Beispiel am Alten Markt beginnen, am Flussufer entlang zum Elbauenpark führen und dann immer weiter vorbei an Naturschutzgebieten und Seen wieder zurück nach Magdeburg.

Zu Ostern nach Osterburg: Die Stadt in der Altmark lädt am Samstag zum traditionellen Ostermarkt statt, der in diesem Jahr bereits zum 30. Mal stattfindet. In der Musikmarkthalle gibt es Kunst und Handgemachtes von regionalen Händlerinnen und Händlern zu sehen.

Einmal in Osterburg, lässt sich bei einem historischen Stadtspaziergang die 850-jährige Geschichte der Hansestadt erkunden. Die Tour führt unter anderem vorbei am ältesten Gebäude der Stadt, der St. Nicolai-Kirche mit Neptunbrunnen, durch den Schloss- und Gartenträumepark Krumke mit neuneogotischem Schloss und der ältesten Buchsbaumhecke Europas. Die Stadt lässt sich nicht nur mit dem Auto, sondern von Magdeburg aus auch bequem mit der S-Bahn erreichen.

Die historische Stadt Burg lädt über die Ostertage zur Osterrallye ein. Familien mit Kindern können über die Stadt verteilt Fragen entdecken, die es zu beantworten gilt. Insgesamt acht Fragen sind in bunten Osterei-Motiven an Sehenswürdigkeiten in der Stadt versteckt. Die Rallye ist unabhängig von Öffnungszeiten und kann flexibel geplant werden.

Bei einer Tour durch die Stadt lassen sich auch die sechs Türme erkunden – denn Burg wird auch als "Stadt der Türme" bezeichnet. Ob Berliner Wasserturm, einst Wach- und Wehrturm, Hexenturm oder Freiheitsturm – die Türme bilden nicht nur die Silhouette der Stadt, sondern lassen sich auch einzeln erkunden und teilweise sogar erklimmen.

Einer der sechs Türme der Stadt Burg: der Hexenturm Bildrechte: IMAGO/imagebroker

Wer die Stadtgeschichte auf eigene Faust erkunden möchte, kann dafür auch die "Burg2Go"-App nutzen. Diese begleitet Sie durch vier Zeitepochen vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert und informiert über Sehenswürdigkeiten und Baudenkmäler. Literatur-Liebhaber können die Stadt bei einer literarisch-biografischen Stadtführung erkunden. Dabei begibt man sich auf die Spuren der Schriftstellerin Brigitte Reimann, die 1933 in Burg geboren wurde. Zeit zum Erholen bieten die Parkanlagen der Stadt, die als "Gartenträume-Historische Parks in Sachsen-Anhalt" ausgewiesen sind.