Werkzeug aus Schokolade auf Deutschlands gröߟtem Schokoladenfestival, die chocolART in Wernigerode
Werkzeug für Naschkatzen: Beim Schokoladenfestival chocolART in Wernigerode gibt es Schokolade in unzähligen Varianten zu genießen. Bildrechte: imago/Christian Schroedter

Kulturelle Ausflugsziele Wohin am Wochenende? Tipps für Dresden, Mansfeld und Posterstein

30. Oktober 2024, 15:30 Uhr

Das Wochenende ist diesmal wegen des Reformationstages am 31. Oktober für viele besonders lang. Da kann man auch mal einen etwas weiteren Ausflug machen, etwa nach Mansfeld, wo Martin Luther einen bedeutenden Teil seiner Kindheit verbrachte. Oder nach Posterstein, wo in der gleichnamigen Burg gleich zwei Ausstellungen deren bewegte Geschichte erzählen. Oder Sie fahren nach Dresden, wo der Universalkünstler Peter Licht im Beatpol ein Konzert spielt.

Vielen Dank nochmal, Martin Luther! Hätte der Reformator nicht vor 507 Jahren seine 95 Thesen an die Wittenberger Schlosskirche geschlagen (was mittlerweile unter Historikern umstritten ist), hätten viele von uns nicht ein XXL-Wochenende vor sich. Denn der Reformationstag zu Luthers Ehren fällt in diesem Jahr auf einen Donnerstag, sodass man mit einem Brückentag ruckzuck vier Tage am Stück frei hat. Das schreit nach einem Ausflug, beispielsweise als kleines Dankeschön an Luther an den Ort, der dem Theologen erklärtermaßen eine "Heimat" war. Und dieser Ort heißt nicht Wittenberg oder Eisleben! Und wir haben noch mehr Tipps:

Mansfeld: Einblicke in Luthers Kindheit

Mit Martin Luther verbindet man ja für gewöhnlich die beiden Lutherstädte Wittenberg und Eisleben sowie die Wartburg, wo der Theologe die Bibel übersetzte. Deutlich weniger bekannt ist dagegen, welchen Einfluss das kleine Mansfeld auf das Leben des Reformators hatte. Luthers Familie war nämlich schon wenige Monate nach dessen Geburt im Jahr 1483 von Eisleben in die Montanstadt gezogen und dort bis 1497 geblieben. Mansfeld sei für ihn mehr Heimat gewesen als Wittenberg, sagte Luther einmal.

Museum "Luthers Elternhaus" in Eisleben, ein Gebäude mit moderner grauer Betonfassade
Gegenüber von Luthers Elternhaus in Mansfeld befindet sich ein Museumsneubau. Bildrechte: MDR/Theo M. Lies

In seinem Elternhaus in Mansfeld befindet sich inzwischen die weltweit einzige Ausstellung, die Luthers Kindheit gewidmet ist. In der Dauerausstellung "Ich bin ein Mansfeldisch Kind" werden Stücke aus archäologischen Grabungen vor Ort gezeigt – darunter Highlights wie früheres Spielzeug des Reformators, etwa Murmeln oder Würfel – oder Reste vom Speiseplan der Familie. Passend zum Reformationstag also das perfekte Ausflugsziel.

Weitere Informationen zur Ausstellung (zum Ausklappen)

Ausstellung "Ich bin ein Mansfeldisch Kind"

Museum "Luthers Elternhaus"
April bis Oktober: täglich 10 bis 18 Uhr
November bis März: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr

Öffnungszeiten:
Dienstag, Donnerstag bis Sonntag, Feiertag: 11 bis 18 Uhr
Mittwoch: 14 bis 21 Uhr

Eintritt:
5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro
Kombiticket "Mansfelder Land" (Luthers Eltern-, Sterbe- und Geburtshaus): 10 Euro

Posterstein: Besondere Burg neu entdecken

Sie gilt als eine der schönsten Burganlagen Thüringens, wenn nicht gar von ganz Mitteldeutschland: Burg Posterstein. Die Höhenburg thront seit 1191 auf einem Felsvorsprung über der Sprotte, von wo aus man einen wunderbaren Blick über das Altenburger Land hat. Bei einem Besuch von Burg Posterstein bietet sich also auch ein Abstecher in die Skatstadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten an.

Burg Posterstein mit weißer Fassade, braunen Verzierungen an den Fenstern und einem Turm in der Mitte
Die über 800 Jahre alte Burg Posterstein liegt im Dreiländereck Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Bildrechte: IMAGO / Sylvio Dittrich

Die Anlage hat aber auch selbst einiges zu bieten, nämlich derzeit gleich zwei Ausstellungen im Rahmen der Reihe "Burg Posterstein – Trutzig seit 1191". Bei "Schlag um Schlag – Die Burg als Gerichtsort" geht es um die Burg als Ort, an dem Gericht gehalten und Recht gesprochen wurde. "Stein auf Stein – Von der Wehrburg ins Heute" wiederum zeigt neueste Forschungsergebnisse zur Geschichte der Burg. Highlights sind dabei ein Tastmodell der Burg sowie ein Film mit 3D-Rekonstruktionen zu unterschiedlichen Phasen der Baugeschichte. So wird Historie richtig lebendig.

Weitere Informationen zu den Ausstellungen (zum Ausklappen)

Ausstellungen:
"Schlag um Schlag – Die Burg als Gerichtsort"
"Stein auf Stein – Von der Wehrburg ins Heute"

Burg Posterstein
Burgberg 1
04626 Posterstein

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 10 bis 16 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertag: 10 bis 17 Uhr

Dresden: "Alles klar" bei Peter Licht im Beatpol

Oder soll es während des langen Wochenendes vielleicht ein Konzert sein? Dann wäre der Auftritt von Peter Licht am 2. November im Dresdner Beatpol eine gute Wahl. Denn der gebürtige Kölner, bürgerlich Meinrad Jungblut, ist quasi ein Gesamtkunstwerk. Sein Musikstil ist schwer zu beschreiben und changiert zwischen Indie, Pop und Elektro. Bei seinem neuen Album "Alles klar", das Peter Licht im Beatpol vorstellen wird, hat der Musiker wieder nachdenklich-melancholische mit absurd-komischen Texten gemischt.

Peter Licht: ein Mann mit Basecap und Brille
Peter Licht ist nicht nur Musiker, sondern auch Essayist und Dramatiker. Bildrechte: Christian Knieps

Aber Peter Licht ist eben auch viel mehr als ein Musiker und hat schon unzählige literarische Werke aus den Bereichen Epik, Dramatik und sogar ein Hörspiel veröffentlicht. Für "Die Geschichte meiner Einschätzung am Anfang des dritten Jahrtausends" konnte der Künstler 2007 den Publikumspreis bei der Ingeborg-Bachmann-Preisverleihung einheimsen. Diese Wortgewandtheit fließt auch immer wieder in seine Konzerte ein, sodass das Publikum im Beatpol am Samstag gespannt sein darf.

Weitere Informationen zum Konzert (zum Ausklappen)

Konzert von Peter Licht

Wo:
Beatpol
Altbriesnitz 2a
01157 Dresden

Wann:
Samstag, 2. November 2024, 20 Uhr

Der persönliche Tipp: Schokoladen-Festival in Wernigerode

Schokolade kann man natürlich das ganze Jahr über essen, aber für mich passt sie besonders gut zum Herbst – am besten mit einer Tasse Cappuccino. Da trifft es sich perfekt, dass von Mittwoch bis Sonntag wieder das "ChocolART" im schönen Wernigerode über die Bühne geht, das nach eigenen Angaben größte Schokoladenfestival in Deutschland. In der "Bunten Stadt am Harz" präsentieren dann Chocolatiers, Konditoren und Schokoladenproduzenten ihre Kreationen.

Große Schokoladen-Eule neben bunten Tafeln aus Schokolade
In Wernigerode findet gerade wieder eines der größten Schokoladenfestivals Deutschlands statt: das ChocolART. Bildrechte: imago/Christian Schroedter

Am Samstag und Sonntag gibt es dazu beispielsweise einen "Chocoworkshop", bei dem die Konditorin Cora Pawlowske Einblicke in ihre Arbeit liefert. Beim "Salon du Chocolat" kann man am Sonntag per Dampflok zum Brocken fahren und besondere Köstlichkeiten probieren. Und täglich werden Stadtrundfahrten mit historischen Oldtimerbussen angeboten, bei denen man erst die touristischen Highlights Wernigerodes besichtigen kann und schließlich am Ziel ankommt: der "ChocolART".

Blick in eine Konditorei, in der Schokoladencremes angerührt und mit Besteck portioniert wird 3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
3 min

Ab Mittwoch steht Wernigerode wieder mehrere Tage im Zeichen der Schokolade – mit der "chocolART" 2024. In der Stadt hat auch eine junge Dessauerin ihr Können gelernt.

MDR S-ANHALT Di 29.10.2024 19:00Uhr 02:33 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/harz/video-wernigerode-konditorin-deutsche-meisterschaft-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Im Programm bei: MDR THÜRINGEN - Das Radio am 31.10.2024, MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE 29.10.2024

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