Kulturelle Ausflugsziele Wohin am Wochenende? Tipps für Altenburg, Dessau und das Vogtland

Ich hoffe, Sie haben das Weihnachtsfest friedlich und gesund über die Runden gebracht, vor allem aber, dass Sie ein paar schöne und gemütliche Stunden gemeinsam mit ihren Liebsten verbringen konnten. Vielleicht ist der Trubel langsam vorbei und Sie überlegen, was Sie in den kommenden Tagen noch so anstellen können? Vielleicht haben Sie auch noch die liebe Verwandtschaft zu Besuch, und die will beschäftigt werden? Dann habe ich hier ein paar Vorschläge für das anstehende Wochenende – das letzte in diesem Jahr: Im Vogtland wird es sagenhaft, in Altenburg schokoladig und in Dessau märchenhaft.

Hand aufs Herz: Wie viel Schokolade haben Sie in der Advents- und Weihnachtszeit vertilgt? Hier das Adventskalendertürchen, da ein Dominostein und die schokolierten Äpfel und Lebkuchenherzen nicht zu vergessen. Vielleicht wollen wir die Antwort lieber gar nicht wissen, schließlich ist Weihnachtszeit Genusszeit. Wer von der zartschmelzenden Süßigkeit gar nicht genug bekommen kann, ist derzeit im Schloss- und Spielkartenmuseum Altenburg genau richtig. Denn die traditionelle Winterausstellung dreht sich in diesem Jahr rund um die süße Verführung. 

Dabei können Sie die Reise der Kakaobohne im 17. Jahrhundert von Mittelamerika aus bis ins Heute zur fertigen Schokoladentafel im Supermarkt nachvollziehen. Historische Objekte wie alte Tagesblätter aus Herzogszeiten, sowie Schokoladengießformen und historische Reklamen illustrieren den Wandel vom allein dem Adel vorbehaltenen Genussmittel zur Schokolade für alle.

Märchenhafte Schlösser, in denen einst Herzöge, Prinzessinnen und andere Adelige gelebt haben, gibt es in der Region einige zu entdecken. Doch in Sachsen können Sie auch die Heimat einer ganz anderen sagenumwobenen Figur entdecken: die von Drache Justus. In der Nähe von Plauen finden Sie 16 Meter unter der Erde die Drachenhöhle Syrau, die einzige Schauhöhle Sachsens. Eigentlich in Winterpause, lädt die Drachenhöhle in der Zeit nach Weihnachten bis 8. Januar ein, die geheimnisvolle Unterwelt bei einer Führung zu entdecken. 

Ihren Namen verdankt die Höhle einer vogtländischen Sage, nach welcher einstmals ein Drache sein Unwesen in Syrau getrieben haben soll. Heute können Sie hier die beeindruckende Vielfalt verschiedenster Tropfsteine, kristallklare Seen und ein faszinierendes Höhlenpanorama entdecken sowie Wissenswertes zur Entstehung der Höhle erfahren. Über der Drachenhöhle erstreckt sich auf etwa zwei Hektar der Höhlenpark, der zum Spazieren einlädt. Kinder können sich auf dem Spielplatz und im Erlebnisgarten Terra Vira austoben. 

Das Ballett "Der Nussknacker" gehört zu Weihnachten wie Plätzchen, Lichterketten und Tannenschmuck. Kurz nach dem Fest haben Sie in Dessau die Möglichkeit, das märchenhafte Tanztheater nach Musik von Peter Tschaikowski, das von der Bescherung an Heiligabend, nächtlichem Spielzeugkrieg und einer Reise ins Märchenland erzählt, auf der Bühne zu sehen. 

Leichtfüßig, schön ausgestattet und märchenhaft: "Der Nussknacker" am Anhaltischen Theater in Dessau Bildrechte: Claudia Heysel

In der Inszenierung am Anhaltischen Theater erzählen Ballettdirektor und Choreograph Stefano Giannetti und sein Dramaturg Yuri Collosale die winterliche Traumgeschichte aus dem Jahr 1892 mit dem Blick von heute. Sie haben eine leichtfüßige und schön ausgestattete Ballett-Inszenierung geschaffen, die ganz am Ende auch die aktuelle Konsumwelt hinterfragt. Dazu musiziert das philharmonische Orchester mit Finesse. Zu sehen ist das Märchenballett am Sonntagnachmittag und somit bestens geeignet für einen Ballettbesuch mit der ganzen Familie. 

2024 neigt sich dem Ende zu. Typisch für die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr: der Blick zurück auf das Jahr und seine Ereignisse. Ob in der Zeitung, im Fernsehen oder Internet, es ist die Hochzeit der Jahresrückblicke. Aber haben Sie sich schon einmal einen eigenen Jahresrückblick erstellt? Da ist nicht nur eine schöne Sache, um das Erlebte zu würdigen, sondern hilft auch, das Jahr ganz persönlich zu reflektieren und so emotionale Ereignisse zu verarbeiten.

Nebenbei können Sie Ihrer Kreativität völlig freien Lauf lassen: Sie können Ihre Erinnerungen beispielsweise in einem Fotobuch, einer Collage oder schriftlich, zum Beispiel als Geschichte, festhalten; analog oder digital; verarbeitet zum Kalender fürs neue Jahr oder gleich in Kombination mit gesammelten Erinnerungsstücken wie Eintrittskarten oder ähnliches, die so gleich einen würdigen Platz bekommen – Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. 

Im Programm: MDR KULTUR – Das Radio am 3. Dezember 2024, 08:40 Uhr | MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio am 19. Dezember |