Frauenstein im Erzgebirge, Außenansicht des Gottfried-Silbermann-Museums.
Bildrechte: IMAGO / Sylvio Dittrich

Sommerserie Musikmuseen: Den Notensetzern auf der Spur

24. September 2024, 11:41 Uhr

Nicht nur an regnerischen Tagen locken historische Orte der Musikgeschichte zum Staunen und Verweilen. MDR KLASSIK stellt Ihnen eine Auswahl von Ausstellungen rund um Musikerinnen und Musiker vor.

Sammeln, Bewahren und Forschen – das sind die originären Aufgaben von Museen. Diese stillen Speicher der Kultur sind für viele Menschen echte Kraftorte – und das gilt auch und gerade für die Museen, die sich der Musik widmen. In der so kulturträchtigen und an Musikgeschichte(n) reichen Landschaft zwischen Werra und Neiße, zwischen Vogtland und Havelland gibt es Musikermuseen mit internationaler Strahlkraft, zehntausende Menschen kommen jedes Jahr zu Bach nach Leipzig oder zu Händel nach Halle.

Händelhaus Halle
Das Händelhaus Halle zählt zu den größeren Museumsmagneten in Mitteldeutschland. Bildrechte: IMAGO / Sylvio Dittrich

Beide Museen, Bachmuseum Leipzig und Händelhaus Halle, sind Leuchttürme, auch was die Einbindung moderner Ausstellungstechnik in die Konzeption der Dauerausstellungen angeht. Da werden Dinge nicht nur anschaulich gemacht, sondern vor allem auch hörbar – und darauf kommt es ja an, wenn von Musik zu reden ist.

Klangvolle Ausflugsziele an den kleineren Orten

Aber auch die kleineren Orte sind einen Besuch wert. Sei es Frauenstein im Erzgebirge, wo der Orgelbauer Silbermann wirkte oder Weißenfels an der Saale, wo der Genius des Frühbarocks Heinrich Schütz geboren wurde und seine letzten Lebensjahre verbrachte: MDR KLASSIK stellt Ihnen in diesem Sommer mit einer Serie die Musikmuseen Mitteldeutschlands vor.

Da dürfte so manches Überraschendes dabei sein. Wussten Sie zum Beispiel, dass Eisenach als Geburtsort von Johann Sebastian Bach nicht nur über die Bach-Ausstellung im Bach-Haus verfügt, sondern auch über die nach Bayreuth umfangreichste Wagner-Sammlung? Sie ist am Fuße der Wartburg in der Villa untergebracht, die sich der Dichter Fritz Reuter 1866 hier errichten ließ. Aber was hat der Dichter mit Wagner zu tun und wieso gibt es schon mehr als 125 Jahren hier ein Wagner-Museum?

Auch nach Dessau führt uns die Serie, wo in einem der von und für die Bauhaus-Professoren gebauten "Meisterhäuser" eine Ausstellung dem Komponisten Kurt Weill gewidmet ist. Und nach Zwickau, Arnstadt und Bad Köstritz und Weimar und und und…

Zwischen Archivstaub und Smartphone-App

Einen besonderen Fokus legt die Serie auf den Umgang der Museen mit Digitalität und moderner Präsentation. Damit es nicht falsch verstanden wird: Nicht für jedes Museum, jeden Stoff ist die Überführung in social-media-adäquate Formen und Formate sinnvoll (und leistbar – die Kosten sind oft immens). Aber dennoch hat sich in den letzten Jahren viel getan bei den hiesigen Museen in Sachen digitaler Transformation.

Digitalisierung am Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig
Eine entscheidende Frage in der Sommerreihe: Wie gehen die Musikmuseen in Mitteldeutschland mit der Digitalisierung um? Bildrechte: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig

Das Präsentieren, Kommunizieren, Ausstellen gehört zu den vornehmen Aufgaben der Museen. Wie gehen die Museen mit den Chancen und Risiken der Digitalisierung um? Wie gelingt sie, wo klemmt es? Vor allem aber: Was ist vor Ort zu erfahren, an den oftmals in der Aura des Authentischen glänzenden Orten?

Welche Überraschungen halten die Museen für Kennerinnen und Kenner parat, wie locken sie Neulinge? Welche Menschen und Konzeptionen stecken hinter den Ausstellungen, welche Herausforderungen bringt Museumsarbeit "auf dem Lande" anders als in der Metropole mit sich? MDR KLASSIK lädt sie gemeinsam mit den Autorin Susann Krieger und Autor Tobias Barth auf eine sommerliche Entdeckungstour ein.

Dieses Thema im Programm: MDR KLASSIK | MDR KLASSIK am Morgen | 01. Juli 2024 | 07:10 Uhr

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