#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 25. Januar

25. Januar 2023, 05:00 Uhr

1949: RGW gegründet

Am 25. Januar 1949 wird der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) gegründet. Als Pendant zum US-amerikanischen Marshallplan soll das Wirtschaftsbündnis den Handel zwischen den sozialistischen Staaten vereinfachen. Mitglieder sind unter anderem die UdSSR, die Tschechoslowakei und Polen. Die DDR tritt 1950 bei und liefert den Bündnispartnern Robotron-Computer, Eisenbahnwaggons, Maschinen und Schiffe. Im Gegenzug erhält die DDR beispielsweise die berühmten Tatra-Straßenbahnen. Nach dem Fall des "Eisernen Vorhangs" löst sich der RGW 1991 auf.

1982: Kindersendung Brummkreisel wird erstmals ausgestrahlt

Am 25. Januar 1982 geht die in der DDR beliebte Kindersendung "Brummkreisel" auf Sendung. Die jeweils 25-minütigen Folgen laufen jeden zweiten Sonnabend auf dem Kanal 1 des Fernsehens der DDR im Wechsel mit der Sendung "Hoppla". Joachim Kaps spielte sich selbst als "Achim" immer mit bunter Latzhose als Markenzeichen. Der Theaterschauspieler war auch bekannt für seine Arbeit in der Reihe "Ferienheim Bergkristall" und als Sprecher für Hörbücher und -spiele sowie als Synchronsprecher. Hans-Joachim Leschnitz, bekannt für seine Rolle im "Polizeiruf 110", trat in "Brummkreisel" als Zwerg Kunibert auf. Als Synchronsprecher lieh er seine Stimme oft Zwergen, Kobolden und älteren Menschen. Nach der Wende versuchte der MDR die Sendung mit neuem Konzept fortzuführen, kam über einige Pilotfolgen jedoch nicht hinaus.

1982: "Berliner Appell - Frieden schaffen ohne Waffen" erscheint

Am 25. Januar 1982 veröffentlichen die DDR-Bürgerrechtler Rainer Eppelmann und Robert Havemann den "Berliner Appell - Frieden schaffen ohne Waffen". In dem Text wenden sie sich an die DDR-Regierung und plädieren für Abrüstung und Frieden während des Kalten Krieges. Eppelmann wird daraufhin kurzzeitig verhaftet. Der Appell ist Teil der Friedensbewegung in der DDR.

1988: Schlag gegen DDR Friedensbewegung

Am 25. Januar 1988 werden die DDR-Oppositionellen Bärbel Bohley, Ralf Hirsch, Wolfgang und Regina Templin verhaftet. Ihnen wird "landesverräterische Agententätigkeit" vorgeworfen. In der Vorwoche war es zu kritischen Äußerungen bei der staatlich inszenierten Demonstration zum Gedenken an die Ermordung Karl Liebknechts gekommen. Bei diesen alljährlich im Januar stattfindenden Gedenkveranstaltungen waren nicht genehmigte Spruchplakate entrollt worden. In mehreren Verhaftungswellen werden mehr als 100 Demonstranten verhaftet. Vor allem führende Bürgerrechtler, die in der DDR bleiben wollen, bekommen die Staatsgewalt zu spüren.

1990: West-Berliner CDU stellt Stufenplan zur Wiedervereinigung vor

Am 25. Januar 1990 stellt die West-Berliner CDU ihre Pläne für die Wiedervereinigung Deutschlands vor. Auf der Pressekonferenz zur Jahresbilanz 1989 fordert Bürgermeister Eberhard Diepgen, dass Berlin die Hauptstadt des vereinigten Deutschlands werden soll. Außerdem wird geplant, dass Deutschland bis 1992 eine einheitliche Währung und ein einheitliches Sozial,- und Rechtssystem bekommt. Am 8. Mai 1995, der Tag des Kriegsendes, soll die Vereinigung abgeschlossen sein. Gleichzeitig weist Diepgen darauf hin, dass bei aller Ost-West-Euphorie auch West-Berliner Probleme nicht vergessen werden dürfen. Besonders der Wohnungsbau, die Sozial- und die Ausländerpolitik bedürfen erhöhter Aufmerksamkeit.

2012: NSU-Untersuchungsausschuss beschlossen

Am 25. Januar 2012 stimmen alle Fraktionen des Bundestags für den ersten bundesweiten NSU-Untersuchungsausschuss. Er soll Ermittlungsfehler der Sicherheitsbehörden zur Zwickauer Terrorzelle rund um Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe untersuchen. Zwischen 2000 und 2007 ermordeten die Mitglieder des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) zehn Menschen, darunter neun mit Migrationshintergrund. Am 4. November 2011 tauchen Bekennervideos der Terrorzelle auf. Bis zu diesem Zeitpunkt wird ein rechtsextremistischer Hintergrund der Taten von den Ermittlungsbehörden ausgeschlossen.

2017: Pkw-Maut beschlossen

Am 25. Januar 2017 beschließt das Bundeskabinett die Änderung der Pkw-Maut, die 2014 von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) auf den Weg gebracht wurde. Auch der Bundestag stimmt der Einführung der Pkw-Maut im März 2017 zu. Doch die EU-Kommission hält das Vorhaben für nicht vereinbar mit dem EU-Recht und reicht Klage ein. Berlin und Brüssel einigen sich daraufhin auf eine Änderung der Maut-Pläne. Auch diese stößt auf Widerstand: Österreich und Niederlande reichen Klage ein. 2019 erklärt der Europäische Gerichtshof die Pläne für rechtswidrig. Auf dieser Grundlage kann nur das Konzept der Lkw-Maut umgesetzt werden.