#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 27. Februar
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27. Februar 2023, 05:00 Uhr
Inhalt des Artikels:
- 1920: "Das Cabinet des Dr. Caligari" läuft in deutschen Kinos an
- 1925: Neugründung NSDAP
- 1932: Entdeckung des Neutrons
- 1933: Reichstagsbrand
- 1943: In der "Fabrikaktion" werden die letzten Juden Deutschlands verhaftet
- 1976: Einführung Postleitzeichen für DDR und BRD
- 1991: Größte Panzerschlacht im Zweiten Golfkrieg
- 1991: Letzte Sitzung des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe
- 2018: In Leipzig wird das Dieselfahrverbot entschieden
1920: "Das Cabinet des Dr. Caligari" läuft in deutschen Kinos an
Am 27. Februar 1920 läuft der Stummfilm "Das Cabinet des Dr. Caligari" in deutschen Kinos an. Einen Tag nach der Premiere in Berlin überschlagen sich die Zeitungen mit Lob für den Horrorfilm von Robert Wiene. Der in sechs Akte unterteilte Film handelt von einem Schlafwandler, der nachts Morde begeht und tagsüber von dem titelgebenden Dr. Caligari als Jahrmarktsattraktion ausgestellt wird. Der Film verhalf dem deutschen Kino nach dem Ersten Weltkrieg zur Weltgeltung und gilt heute als Klassiker.
1925: Neugründung NSDAP
Am 27. Februar 1925 wird in München die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) nach dem Parteiverbot von 1923 neu gegründet. Das Verbot ist Folge des von Hitler initiierten und gescheiterten Militärputsches gegen die demokratische Regierung von Gustav Stresemann. Nach vorzeitiger Haftentlassung Hitlers wollen die Nationalsozialisten über den legalen Weg an die Macht kommen. Zustimmung bekommt die Partei unter anderem aufgrund der Wirtschaftskrise.
1932: Entdeckung des Neutrons
Am 27. Februar 1932 wird in der Fachzeitschrift "Nature" ein Artikel über die Entdeckung des Neutrons veröffentlicht. Der Physiker Sir James Chadwick liefert experimentelle Nachweise für dessen Existenz. Für seine Leistung erhält er 1935 den Nobelpreis.
1933: Reichstagsbrand
In der Nacht vom 27. Februar auf den 28. Februar 1933 brennt der Reichstag. Kurz darauf wird der Niederländer Marinus van der Lubbe gefasst und gesteht, die Tat begangen zu haben. Hitler, Goebbels und Göring bezeichnen die Brandstiftung als "kommunistischen Aufstand". Van der Lubbe wird zum Tode verurteilt und am 10. Januar 1934 in Leipzig hingerichtet. Nach 1945 wird das Verfahren neu aufgerollt. Grundlage ist das NS-Unrechtsurteile-Aufhebungsgesetz, nach dem Urteile aus der NS-Zeit aufgehoben werden können, wenn diese auf nationalsozialistischem Unrecht beruhen. Anfang 2008 wird van der Lubbe rückwirkend freigesprochen.
1943: In der "Fabrikaktion" werden die letzten Juden Deutschlands verhaftet
Am 27. Februar 1943 startet die "Fabrikaktion", bei der die noch nicht deportierten Juden in Deutschland verhaftet werden. In Berlin werden etwa 8.000 bis 9.000 Juden verhaftet und in Konzentrationslager gebracht. Doch auch in anderen Teilen des Landes werden die meisten der ca. 20.400 registrierten Juden aufgespürt und deportiert. Die meisten von ihnen arbeiteten als Zwangsarbeiter in Rüstungsbetrieben.
1976: Einführung Postleitzeichen für DDR und BRD
Am 27. Februar 1976 werden die Postleitzeichen "D" für West- und "DDR" für Ostdeutschland eingeführt. Festgehalten ist dies auch im Abkommen über Post- und Fernmeldewesen vom 20. März 1976. Bis 1993 gibt es zwei getrennte Postleitsysteme, die Dopplungen in beiden deutschen Staaten mit sich bringen. Die Kennzeichnung soll Post- und Fernmeldeverkehr vereinfachen.
1991: Größte Panzerschlacht im Zweiten Golfkrieg
Am 27. Februar 1991 liefern sich irakische und amerikanische Truppen die größte Panzerschlacht seit dem Zweiten Weltkrieg. Sie führt zur Befreiung von Kuwait-Stadt und dem Rückzug der Iraker. Die größte Panzerschlacht aller Zeiten ereignete sich in Kursk 1943.
1991: Letzte Sitzung des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe
Am 27. Februar 1991 hat der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) seine letzte Sitzung in Budapest. 1949 wird er unter Führung der Sowjetunion als Pendant zum Marshallplan gegründet. Später vereinbaren die RGW-Staaten eine "sozialistische Arbeitsteilung" untereinander. Ungarn beliefert alle mit Ikarus-Bussen, die ČSSR liefert Tatra-Straßenbahnen und die DDR Robotron-Computer, Eisenbahnwaggons, Fischverarbeitungsschiffen und Werkzeugmaschinen. Nachdem der Eiserne Vorhang gefallen war, löst der RGW sich auf.
2018: In Leipzig wird das Dieselfahrverbot entschieden
Am 27. Februar 2018 entscheidet das Deutsche Bundesverwaltungsgericht in Leipzig, dass Städte Dieselfahrzeuge verbieten dürfen, um die Luftqualität zu verbessern. Dieser Entscheidung ging ein langjähriger Rechtsstreit zwischen Umweltgruppen und der deutschen Regierung voraus, der vorgeworfen wurde, nicht genug gegen die Luftverschmutzung zu unternehmen. Das Verbot betrifft ältere Dieselfahrzeuge, die die Abgasnormen nicht erfüllten. Einsatzfahrzeuge, öffentliche Verkehrsmittel und Anwohner der betroffenen Gebiete sind von dem Verbot ausgenommen.