Kolumne: Der Altpapier-Jahresrückblick am 31. Dezember 2022 Mehr Gewinn, mehr Entlassungen, mehr Streaming
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31. Dezember 2022, 09:00 Uhr
Der vielleicht reichste Mann hat eine der journalistisch wichtigsten Plattformen gekauft und verändert sie kräftig. Milliardenschwere Silicon-Valley-Konzerne feuern Personal in fünfstelliger Höhe. Und einem deutschen Medienkonzern setzte Stephen King zu. Eine Kolumne von Christian Bartels.
Große Zahlen von Google & Co. – auch mal anders
Umsatz und horrende Gewinne der großen und schnellen, nämlich Internet-basierten Medienkonzerne steigen jedes Jahr noch schneller: So lassen sich die Rückblicke der vergangenen Jahre zusammenfassen. Große Zahlen von den Plattform-Konzernen hagelte es auch 2022 – darunter ungewöhnliche: 11.000 Entlassungen beim Meta/Facebook-Konzern, "etwa 10.000" beim Amazon-Konzern (heise.de), und selbst bei Alphabet/Google war zeitweise von Entlassungen in ähnlicher Dimension die Rede.
Alphabet/Google, zu dem etwa die Suchmaschine, das Videoportal Youtube und das Mobil-Betriebssystem Android, mithin der besonders lukrative "Playstore" für Apps gehören, ist mit umgerechnet fast 218 Milliarden Umsatz dennoch der mit weitem Abstand weltgrößte Medien"- und Wissenskonzern" in der "Wer beherrscht die Medien?"-Rangliste des IfM*. Zwar hängen die Entlassungen bei den Plattform-Konzernen mit aktuellen Geschäftszahlen zusammen. Fehleingeschätzt werden dürfen sie aber nicht. Womöglich hat sich Facebook-Chef Mark Zuckerberg mit dem ambitiös angekündigten Virtual Reality-Projekt "Metaverse" verschätzt, das hohe Entwicklungskosten bereitet, ohne schon viel Faszination erregt zu haben. Womöglich gibt Amazon sein Sprech- (und Datenabsauge-)Dings Alexa auf. Gewaltige Gewinne fahren die Konzerne dennoch ein. Auch bei Google schrumpfen die Gewinne auf allerhöchstem Niveau. Der Aktienkurs ist gefallen, der Gewinn nicht ganz so hoch wie Analysten erwarteten: Im dritten Quartal '22 betrug er "nur noch" 13,9 Milliarden US-Dollar. Bei Youtube gingen die hohen Werbeeinnahmen leicht zurück. Was damit zusammenhängt, dass 2022 der Werbemarkt, über den die meisten Medienunternehmen sich finanzieren, wegen des russischen Kriegs, Energiekrise und Inflation überall eingebrochen ist. Was fast alle Wettbewerber härter trifft als die US-amerikanischen Konzerne, die riesige Teile des Online-Werbemarkts beherrschen.
(* Die Liste basiert notwendigerweise auf den Umsatzzahlen abgeschlossener Jahre, also im Dezember 2022 auf Geschäftszahlen von 2021.)
An der bedrohlich dominanten Stellung der Plattformkonzerne werden die Entlassungen nichts ändern, eher im Gegenteil. Personalkosten zu reduzieren, treibt ja Börsenbewertungen in die Höhe. Oder geht die Signalwirkung für die kalifornischen Konzerne doch darüber hinaus?
"Es herrscht Mythendämmerung im Silicon Valley. Die Genies, die einst die Zukunft vorgeben sollten, stehen in von ihnen selbst angerichteten Scherbenhaufen. Der Kult der Disruption, dem diese Unternehmen ihr haifischkapitalistisches Selbstverständnis entnahmen, er entpuppte sich inzwischen eher als Bumerang. Viele Unternehmen müssen erkennen, dass sie längst die Platzhirsche geworden sind, anfällig, selbstgefällig und behäbig – eher eine Zielscheibe für Disruptoren denn selbst disruptiv",
schrieb Adrian Daub bei zeit.de. Wobei sich sein Beitrag auf das in deutschen Feuilletons und Medien breitestdiskutierte Mediengeschäft des Jahres bezieht. Es betrifft einen weniger großen Konzern: Twitter.
Ein "Troll" und die Meinungsfreiheit (Twitter)
Twitter belegte 2021 nur Platz 48, 2022 dürfte der Umsatz gesunken sein. Aufmerksamkeit erregte, dass es einer derer, die in den beliebten Clickbait-Ranglisten zum reichsten Mann der Welt stets vorne dabei sind, kaufte: der x-fache Milliardär Elon Musk. "Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln" fasste Ralf Heimann hier Musks Schritte zusammen, nachdem der in Deutschland besonders als Tesla-Eigentümer bekannte gebürtige Südafrikaner Twitter im November für 44 Milliarden Dollar gekauft hatte. Natürlich gehörten Entlassungen in vierstelligem Ausmaß dazu. Kaum zusammenfassbares Hin und Her hatte es schon vorher monatelang gegeben, weil Musk die Microblogging-Plattform schon früher kaufen wollte, zwischenzeitlich doch nicht. Wobei er die Kaufsumme nur zum Teil aus seinem dreistelligen Milliarden-Vermögen aufbrachte. Ein saudiarabischer Prinz und ein katarischer Staatsfonds sind mit im Boot, und Schulden:
"Twitter schrieb bereits vor der Übernahme zuletzt rote Zahlen. Nach dem Deal beklagte Musk einen Umsatzeinbruch, weil einige große Werbekunden Anzeigen auf der Plattform ausgesetzt hatten. Sie sorgen sich, dass ihre Werbung neben anstößigen Tweets auftauchen könnte, wenn Musk wie angekündigt die Inhalte-Regeln lockern sollte. Auf Twitter lastet zudem der Kredit von rund 13 Milliarden Dollar, den Musk für den Kauf aufnahm. Medienberichten zufolge kostet die Bedienung dieser Schulden rund eine Milliarde Dollar im Jahr" ("SZ").
Twitter wird von Multiplikatoren und denen, die Multiplikatoren brauchen, etwa von Journalisten und Politikern, geschätzt bis weit überschätzt. Es hagelt krasse Einschätzungen. Nur zum Beispiel, dass Twitter ein "einzigartiges Ökosystem" sei oder gewesen sei (Michael Seemann), dass Musk der "Inbegriff eines Trolls, der gezielt Leute provoziert", sei (Ingrid Brodnig, jeweils auf Twitter, zitiert in Altpapieren; dass Tweets sich, auch noch nach Wochen und Monaten, gut einbetten oder einfach verlinken lassen, zählt zu den unbestreitbaren Stärken der Plattform). Musks Mätzchen wie sein Manöver, den blauen Verifizierungshaken einfach zu verkaufen oder auf andere Weise Nutzungsgebühren zu erheben, ändern sich in Echtzeit. Ob sein Ansatz, den während seiner Präsidentschaft gesperrten Donald Trump und dessen große Fangemeinde zurückzuholen, so schädlich ist, wie nicht zuletzt deutschsprachige Beobachter meinen, ob der Ansatz linker Kritik, Meinungsfreiheit als gefährlich einzustufen, sich als langfristig gute Idee erweist – unklar. Zweifellos wäre es schade, wenn Musks erratisches, immer öfter sogar in sich selbst widersprüchliches Gebaren die Plattform ruiniert.
Immer noch mehr Streaming
Keine neue Entwicklung, aber eine, die sich weiter verschärfte: Immer noch mehr Streamingdienste rivalisieren um das vom Privatsender-Verband Vaunet 2021 auf gut 4,7 Milliarden Euro bezifferte Budget der Deutschen für "Pay-TV und bezahlte gestreamte Videoinhalte". Mit dem Start von paramountplus.com u.a. in Deutschland möchte Paramount, das in aktuellen IfM-Rangliste Platz 14 belegt, global "100 Millionen zahlenden Abonnenten" erreichen (welt.de). Der 2019/20 gestartete Dienst disneyplus.com ist mit inzwischen über 150 Millionen Nutzenden bereits zum drittgrößten Anbieter hinter Amazon Prime Video und Netflix aufgestiegen.
Netflix, das kein Hollywood-Studio mit großem Archiv im Rücken hat, sorgte 2022 mit seiner Entscheidung für Aufsehen, über ein verbilligtes Abo den (seit Sommer kriselnden) Werbemarkt anzuzapfen. Der erste Rückzug eines eher unbekannten Streamingdiensts in Deutschland sorgte für nicht so viel Aufsehen. Mehr erzeugte der angekündigte Verkauf des Pay-TV-Pioniers in Deutschland – also wenn man berücksichtigt, dass das deutsche "Premiere" einst vom britischen Rivalen BSkyB, der seinen Namen zu Sky vereinfachte, gekauft wurde. Nachdem Sky eher als Beifang im Besitz des inzwischen fast 100 Milliarden Euro schweren US-amerikanischen Comcast-Konzerns (Platz 3) gelandet ist, stellte dieser die deutsche Filiale (anders als die britische, zu der eine Kabelinfrastruktur gehört) zum Verkauf. Sky, das mit "Wow" ebenfalls einen Online-Streamingdienst bietet, produziert wacker auch deutsche Serien, darunter gemeinsam mit der ARD "Babylon Berlin", hat aber damit zu kämpfen, dass es im zentralen Kerngeschäft der Fußball-Übertragungen an Boden verliert.
Ohnehin schwimmen als kleinere Fische auch deutsche Anbieter wie der Infrastruktur-Betreiber Deutsche Telekom (dessen Magenta TV mit Fußballrechten bei internationalen Turnieren wie der WM dieses Jahres und der EM 2024 mitmischt) im dicht bevölkerten Teich der Streamingdienste mit. Bei den Fernseh-Anbietern ist neben Bertelsmanns rtlplus.de joyn.de zu nennen, das inzwischen alleine ProSiebenSat.1 (Platz 47) gehört. Beim bayerischen Fernsehkonzern dürfte das Kuriosum, dass der eigentlich kleinere, italienische, aber in Amsterdam an der Börse notierte Berlusconi-Konzern inzwischen mehr als 25 Prozent der Aktien hält, bald zu Buche schlagen.
Chinas Konzerne und das Phänomen TikTok
Chinesische Konzerne belegen die Plätze 4 (Tencent), 8, 19 und 22 in der IfM-Liste, japanische die Plätze 10 (Sony) und 21 (Nintendo): Asiatische Konzerne überflügeln europäische. Das spiegelt vor allem die wachsende Größe der Bevölkerung und Wirtschaftskraft Asiens und, zumindest was die chinesischen Konzerne wie Tencent angeht, nicht sehr viel anderes – außer einem Phänomen: TikTok. Der Erfolg der am schnellsten zur Milliarden-Plattform avancierten App hält an. In den USA sind nach dem Präsidentenwechsel von Trump zu Biden Bestrebungen, den chinesischen Eigentümer ByteDance zum Verkauf des US-amerikanischen Ablegers zu zwingen, versandet. Doch mehren sich Zeichen, dass das (für kalifornische Apps übliche) massenhafte Tracking und Datenspeichern bei TikTok wieder kritisch gesehen wird. Diese Tendenz dürfte sich noch erheblich verschärfen. Schließlich erwartet kaum jemand nicht, dass die Einfluss-Konkurrenz zwischen den USA und China die kommenden Jahre geopolitisch – hoffentlich friedlich – prägen wird.
Hat das Auswirkungen auf Deutschland? Massenhaftes Speichern von Daten deutscher Nutzer in den USA stellte für die üppige Medieninstitutionen-Landschaft noch niemals ein großes Problem dar, so wie ja auch das Schlagwort "digitale Souveränität" eher von französischen Politikern als von deutschen verwendet wird. Angesichts der von Außen- und Wirtschaftsministerium lancierten neuen deutschen China-Strategien könnte spannend werden, ob die Plattform TikTok, das ARD-Angebote bedenkenlos bespielen, um junge Zielgruppen zu erreichen, dabei zum Thema wird.
Der selten in Erscheinung getretene Rundfunkdatenschutz-Beauftragte Reinhart Binder empfahl jedenfalls den Öffentlich-Rechtlichen einen Rückzug von TikTok (von Plattformen wie Instagram aber auch).
Deutschland unter Ferner-liefen
"Bertelsmann erzielt nach neun Monaten 2022 höchsten Umsatz in der Unternehmensgeschichte", lautet die Geschäftszahlen-Meldung des (wenn man vom nominell in Amsterdam ansässigen Konglomerat Altice absieht) noch immer größten europäischen Medienkonzerns. Zehn Prozent mehr Umsatz dürften reichen, den Platz in den Top 20 zu halten. Dabei scheiterten 2022 mehrere Fusions-Vorhaben des Gütersloher Konzerns: an kartellrechtlichen Einwänden in Frankreich (wo Bertelsmann sein Privatfernsehgeschäft als Minderheitsgesellschafter beim Marktführer einbringen wollte) und an einer ebenfalls kartellrechtlichen Klage des US-amerikanischen Justizministeriums: Die Übernahme des viertgrößten US-Buchverlags durch den Bertelsmannschen Marktführer Penguin Random House wurde untersagt, und ausgerechnet der wohl prominenteste Simon & Schuster-Autor Stephen King spielte dabei eine Hauptrolle (Altpapier).
Funktionieren Marktsegmente wie das private, primär lineare Fernsehen (das in Europa ja überall einem starken öffentlich-rechtlichen Fernsehen gegenübersteht) oder das der Buchverlage in der weiterhin dynamisch auf Internet-Basis zusammenwachsenden Medienwelt wirklich noch so eigenständig, dass Kartellbehörden, die den viel größeren, laufend weiterwachsenden Plattformkonzernen hilflos gegenüber stehen, noch solche Verbote wie im 20. Jahrhundert verhängen müssen? Ziemlich klar benachteiligt veraltetes Kartellrecht hier klassische Medienkonzerne.
Sehr geschickt stellt Bertelsmann sich aber auch nicht an, wie das Ausradieren des stark verkleinerten, dann in RTL eingemeindeten traditionsreichen Hamburger Zeitschriftenverlags Gruner+Jahr zeigt, oder die fahrige Strategie, die der Bertelsmann-Chef Thomas Rabe in seiner zusätzlich übernommenen Rolle als Chef der untergeordneten Einheit RTL fährt.
Fahrig geht es auch beim Springer-Konzern zu, der in klassischer Betrachtungsweise einer der wesentlichen Antipoden der G+J/ Bertelsmann-Medien war. "Bild TV", also der Versuch der noch immer reichweitenstarken Boulevardmarke, als Fernsehsender am (in Deutschland für Sender besonders lukrativen) Werbemarkt teilzuhaben, wurde so stark eingedampft, dass die durchaus Springer-freundliche "FAZ" das unter der Überschrift "'Bild TV' meldet sich ab" vermeldete. Und dass der Konzern die Vermarktung seiner beiden verbliebenen Presse-Marken "Bild" und "Welt" wieder in eigenständige Einheiten trennte, "ist so ziemlich das Gegenteil dessen, was bisher als alternativlos galt", schrieb das Werbermedium horizont.net (€) skeptisch. Wobei das nur unter betriebswirtschaftlichen Aspekten gilt: Für die Medienvielfalt ist es natürlich gut, wenn Redaktionen möglichst unabhängig agieren können, statt immer mehr in immer größeren Verlagsgruppen zu verschwimmen.
Rein wirtschaftlich spielen Springer, das auch mit auf 3,39 Milliarden Euro "deutlich gesteigertem" Jahresumsatz keinen Platz in den Top 50 des IfM erreicht, und alle übrigen deutschen Medienkonzerne im globalen Maßstab keine nennenswerte Rolle – außer einem.
Medienkonzern ARD
Regelmäßige Leser wissen: Das IfM betrachtet die ARD, anders als diese sich selbst am liebsten, als Medienkonzern. Für 2021 liegt sie auf Platz 33, und das dürfte so bleiben. Schließlich hängen die Einnahmen der ARD, anders als diejenigen Bertelsmanns und anderer Konzerne, größtenteils nicht vom volatilen Werbemarkt oder der Fähigkeit, Abonnenten zu begeistern, ab. Sondern vom Rundfunkbeitrag, der sagenhaft sicher eingenommen wird, solange bei den Bundesländer-Regierungen und bei den Wählern Akzeptanz besteht.
Auch zur ARD hagelte es 2022 Zahlen. Z.B.: 311 Millionen Euro (die das "Digitale Medienhaus" des RBB gekostet hätte), 8,8 Mio. (die es den RBB kostet, es doch nicht mehr bauen zu wollen, wie Springers businessinsider.de errechnete), 303.000 Euro (die die gefeuerte Ex-Intendantin Schlesinger pro Jahr verdiente – aber ohne die Boni, die einen Teil des Skandals ausmachten) usw. Siehe hier ... Die ARD steht mehr denn je in der Kritik.
Wirtschaftlicherer Umgang mit den privilegierten Einnahmen ist dringend nötig, da dürfte niemand widersprechen. Also: Einnahmen lieber ins Programm investieren als in Altersabsicherungen der dichtbesetzten Chefetagen der zahlreichen Anstalten, und zwar besser in gutes Programm. Dass ARD und ZDF über 8 Milliarden Euro im Jahr erhalten, die BBC dagegen weniger als die Hälfte aus Rundfunkgebühren (und den Rest ihrer Einnahmen, die für Platz 37 reichen, aus Lizenzeinnahmen für gute Programme erzielt), zählt zu den Standard-Argumenten vieler Öffentlichen-Rechtlichen-Kritiker. Klar besitzt die BBC den Vorteil, immer in der Weltsprache Englisch zu produzieren. Dass weniger, dafür bessere als die vielen mediokren Krimis, die ARD und ZDF im Wettbewerb gegeneinander herstellen, wirtschaftlicher wären, liegt auf der Hand. Und warum ARD und ZDF sich nicht dazu durchringen können, eine starke gemeinsame Mediathek zu initiieren, statt zur verwirrenden Verzettelung auf dem Markt der Streamingdienste beizutragen, versteht außerhalb der Anstalten auch kaum noch jemand.
Ein Punkt, an dem ARD und ZDF – immerhin gemeinsam – eindeutig wie ein Konzern agieren: wenn sie um immer teurere Fußball-Fernsehrechte mitbieten. So ergatterten sie, nachdem RTL ihnen in den 10-er Jahren die Rechte an den meisten deutschen Länderspielen wegschnappte, die Übertragungsrechte an Spielen des neuen Wettbewerbs "Nations League" für Beträge um die zehn Millionen Euro pro Spiel – und trugen in der umfangreichen Begleitberichterstattung dazu bei, die mittelmäßigen Leistungen der deutschen (Männer-)Fußballnationalmannschaft schönzureden. Was vermutlich dazu beitrug, dass die Mannschaft und ihre Chefs sie selber leistungssstark fanden, sich bei der WM 2022 aber erneut nicht bewahrheitete. Müssen öffentlich-rechtliche Anstalten da, wo der Wettbewerb privater Konkurrenten alleine auch funktionieren würde (und es außerdem gesetzliche Vorschriften zur Übertragung im frei empfangbaren Fernsehen gibt), immer mitbieten?
Das zählt freilich zu den langfristigen Fragen. Übertragungsrechte fürs nächste Männer-Fußballturnier, die EM 2024 in Deutschland, hatten ARD und ZDF sich schon 2021 von der Deutschen Telekom gesichert.