Im Dezember 2016 löst sich im sächsischen Sitten das Rotorblatt einer Windanlage. Kurz danach knickt das 17 Jahre alte Windrad komplett um. Bei Grischow in Mecklenburg- Vorpommern bricht kurz danach ein 16 Jahre altes Windrad in der Mitte auseinander. In Neu Wulmstorf in Niedersachsen kippt im Januar 2017 ein Windrad offenbar infolge von Materialermüdung um. In der gleichen Woche passiert das Unfassbare in Zichow in Brandenburg: Ein 40 Meter langes Rotorblatt knickt gleich neben der B166 ab. Vier schwere Havarien in nur einem Monat. Woran liegt das? Mangelhafte Wartung? Krasse Stürme? Softwarefehler in der Betriebssteuerung? Materialermüdung, weil die Anlagen einfach zu alt waren? In Deutschland gibt es etwa 30.000 Windkraftanlagen. Der TÜV spricht von 50 Havarien jährlich. ECHT fragt nach: Sind unsere riesigen Windmühlen tickenden Zeitbomben oder ist das alles nur Panikmache?
Moderator Sven Voss geht der Sache in einem Windpark in der Altmark bei Osterburg auf den Grund. Und dafür geht es für ihn 150 Meter nach oben, - in die Gondel einer der größten Windkraftanlagen, die derzeit gebaut werden, - einer VESTAS 136 M. 264 Stahlbolzen verankern den Koloss bis zu drei Meter tief im Fundament. Die Flügel sind fast 65 Meter lang. Der Rotordurchmesser kommt auf stolze 136 Meter. Der Generator erzeugt 15.000 Volt Spannung. In der Gondel gibt es auch eine Menge Öl - das muss sein, um die Anlagen und deren unzählige Zahnräder zu schmieren. Eine hohe Drehzahl, das Öl - da reicht ein Funken aus, um Feuer zu entfachen. Und tatsächlich, die Bilder von brennenden Windmühlen gehen immer wieder um die Welt. Spektakulär muss die Feuerwehr sie abbrennen lassen, denn in solchen Höhen kann sie nicht löschen.
Um Havarien zu verhindern, muss die Windkraftanlage regelmäßig gewartet werden, wie eine Service-Inspektion beim Auto. Wie beim Auto gibt es auch hier ein Checkheft, das ordentlich geführt werden muss. Der TÜV sagt: Das reicht nicht aus. Die Kontrollen seien nicht einheitlich, nicht unabhängig und zu selten. „Wir brauchen in Deutschland eine regelmäßige Prüfung von Windenergieanlagen alle zwei Jahre. Diese Prüfintervalle dürfen nicht auf vier Jahre ausgeweitet werden. Außerdem ist wichtig, dass derjenige, der prüft, unabhängig ist. Das heißt, er darf nicht selbst Betreiber sein oder ein Interesse an der Anlage haben“, erklärt Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV Verbandes in einem Exklusiv-Interview mit ECHT.
Wolfram Axthelm, Geschäftsführer des Bundesverband WindEnergie (BWE) sieht das ganz anders und gibt Entwarnung: „Es ist einfach so, dass eine Havarie an einer Windkraftanlage ein so seltenes Ereignis ist und gleichzeitig ein so beeindruckendes Ereignis, dass es natürlich über das Internet um die Welt geht. Aber solche Havarien sind ein so marginales Ereignis, dass man einfach sagen kann: Windkraftanlagen gehören zu den sichersten Bauwerken in unserer Landschaft.“
Wie sicher sind unsere WINDGIGANTEN? ECHT aus der Altmark bei Stendal.
Weitere Infos unter www.mdr.de/echt
Moderator Sven Voss geht der Sache in einem Windpark in der Altmark bei Osterburg auf den Grund. Und dafür geht es für ihn 150 Meter nach oben, - in die Gondel einer der größten Windkraftanlagen, die derzeit gebaut werden, - einer VESTAS 136 M. 264 Stahlbolzen verankern den Koloss bis zu drei Meter tief im Fundament. Die Flügel sind fast 65 Meter lang. Der Rotordurchmesser kommt auf stolze 136 Meter. Der Generator erzeugt 15.000 Volt Spannung. In der Gondel gibt es auch eine Menge Öl - das muss sein, um die Anlagen und deren unzählige Zahnräder zu schmieren. Eine hohe Drehzahl, das Öl - da reicht ein Funken aus, um Feuer zu entfachen. Und tatsächlich, die Bilder von brennenden Windmühlen gehen immer wieder um die Welt. Spektakulär muss die Feuerwehr sie abbrennen lassen, denn in solchen Höhen kann sie nicht löschen.
Um Havarien zu verhindern, muss die Windkraftanlage regelmäßig gewartet werden, wie eine Service-Inspektion beim Auto. Wie beim Auto gibt es auch hier ein Checkheft, das ordentlich geführt werden muss. Der TÜV sagt: Das reicht nicht aus. Die Kontrollen seien nicht einheitlich, nicht unabhängig und zu selten. „Wir brauchen in Deutschland eine regelmäßige Prüfung von Windenergieanlagen alle zwei Jahre. Diese Prüfintervalle dürfen nicht auf vier Jahre ausgeweitet werden. Außerdem ist wichtig, dass derjenige, der prüft, unabhängig ist. Das heißt, er darf nicht selbst Betreiber sein oder ein Interesse an der Anlage haben“, erklärt Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV Verbandes in einem Exklusiv-Interview mit ECHT.
Wolfram Axthelm, Geschäftsführer des Bundesverband WindEnergie (BWE) sieht das ganz anders und gibt Entwarnung: „Es ist einfach so, dass eine Havarie an einer Windkraftanlage ein so seltenes Ereignis ist und gleichzeitig ein so beeindruckendes Ereignis, dass es natürlich über das Internet um die Welt geht. Aber solche Havarien sind ein so marginales Ereignis, dass man einfach sagen kann: Windkraftanlagen gehören zu den sichersten Bauwerken in unserer Landschaft.“
Wie sicher sind unsere WINDGIGANTEN? ECHT aus der Altmark bei Stendal.
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