Porträt Sven Voss über Sven Voss
Hauptinhalt
Wenn ich selber meine Stärken beschreiben soll, fehlen mir schon mal die Worte, was ansonsten eher selten der Fall ist.
Eine Stärke ist vielleicht meine gute Laune, die ich immer vor mir her trage. Die hatte ich schon in meiner Kindheit. Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf in der Eifel. Und da braucht man ein gewisses Maß an Kreativität und Optimismus, um der dörflichen Abgeschiedenheit das Beste abzugewinnen. Es war der Sport, genauer gesagt der Basketballsport, der mich nach meinem Abitur und dem Zivildienst weg aus der Eifel führte. Mein damaliger Trainer stellte einen Kontakt zu einem Regionalsender in Koblenz her, bei dem ich erst ein Praktikum machte, später als Fernsehredakteur und dann als Moderator erste Erfahrungen sammelte. In dieser Zeit legte ich mich fest: Ich will auch in Zukunft beim Fernsehen arbeiten.
Erste Erfahrungen mit Wissenssendung für Kinder
Als ich in Bonn mit dem Politikstudium anfing, bewarb ich mich gleichzeitig beim WDR, wo ich als Autor für die Fernsehsendung "Einslive-TV" und auch für das "Einslive"-Radioprogramm Beiträge über alle möglichen Themen machen konnte. Damals war ich 22, es war ein riesiger Sprung, der einige wichtige Schritte nach sich ziehen sollte.
Über ein Casting kam ich zum ZDF. Bei "logo", den Kindernachrichten, machte ich als Reporter viele Nachrichtenbeiträge und Reportagen in Deutschland, aber auch im Ausland. Ob nach dem Erdbeben in der Türkei, den Anschlägen in New York oder dem Tsunami in Südasien, für "logo" war ich vor Ort und berichtete den Kindern von dem, was ich dort erlebte.
Stolz auf "Echt"
Dass ich mal als Moderator beim Fernsehen landen würde, hatte ich so nicht geplant! Aber ich bin froh, dass es so gekommen ist. Durch meine Arbeit als Rasender Reporter für "logo" hatte ich gelernt, den Dingen mit gründlicher Neugier zu begegnen und lieber einmal zu oft "warum" zu fragen, als zu wenig. Das setzt sich seit 2005 bei "Echt" fort! Kein Drehtag ist wie der andere, immer habe ich mit neuen, interessanten Themen und Menschen zu tun und das Beste ist: man lernt jedesmal selbst dazu. Egal, ob uns die Reise in die verlassenen Dörfer am Rande des Braunkohletagebaus führt oder ich mich mit meinem Team durch den gigantischen Leipziger U-Bahn-Tunnel bewege - es ist die Neugier, die uns "Echte" dem Kern der Geschichten näher bringt.
Eines der besonderen Dreherlebnisse war die Tauchfahrt in einem Mini-U-Boot. Im Leipziger Neuseenland bin ich zusammen mit einem Kapitän knapp 20 Meter tiefgetaucht. Begleitet wurden wir von Tauchern, die das Ganze filmten. Eine tolle Erfahrung. Angst hatte ich keine, denn an Bord war es erstaunlich bequem und diese Schwerelosigkeit unter Wasser zu erleben, war einmalig.
Jeden zweiten Dienstag also ist "Echt"-Zeit im MDR FERSEHEN, ansonsten bin ich als Sportmoderator für das ZDF unterwegs. Im Winter an der Skisprungschanze, im Sommer bei der Tour de France und bei den Fußball-Länderspielen der Frauen. Sport und Wissen, das passt gut zusammen, wie ich finde. Für Beides muss ich mich nicht verstellen. Und in beiden Bereichen komme ich immer wieder zu dem Punkt, wo ich sage: "Das ist aber interessant. Wieder was gelernt, und der Zuschauer gleich mit!"
Und schon stehen wieder die nächsten Themen an. Das, was Mitteldeutschland bewegt, steht im Vordergrund.
Und privat? - Familie und Sport
Und dann gibt es da noch den Sven Voss, wenn die Kamera aus ist: mittlerweile in Wiesbaden zu Hause, mit meiner Frau und meiner Tochter. Wenn es die Zeit zulässt, steht Sport ganz oben, Basketball, Tennis und Skifahren. Meistens reicht es zumindest zu einem ausgiebigen Spaziergang mit meiner Familie durch die Weinberge rund um die Stadt.