Mi 08.03. 2023 21:15Uhr 30:00 min

Frauen im Fokus Kohlefrauen - Baggern für das Grubengold

Folge 1  von 3

Komplette Sendung

Christin Schreiber bei der Arbeit 27 min
Christin Schreiber bei der Arbeit Bildrechte: © MDR/Meike Materne, honorarfrei
MDR FERNSEHEN Mi, 08.03.2023 21:15 21:45

Bildergalerie Kohlefrauen - Zukunft ohne Bagger

Bildergalerie Kohlefrauen - Zukunft ohne Bagger

Christin Schreiber bei der Arbeit
Kohlefrauen sind Frauen wie Christin Schreiber. Die 32-Jährige arbeitet schon ihr halbes Leben "in der Kohle". Im Moment fahren sie und ihre Kolleginnen Extraschichten aufgrund der gestiegenen Nachfrage. Bildrechte: MDR/Meike Materne
Christin Schreiber bei der Arbeit
Kohlefrauen sind Frauen wie Christin Schreiber. Die 32-Jährige arbeitet schon ihr halbes Leben "in der Kohle". Im Moment fahren sie und ihre Kolleginnen Extraschichten aufgrund der gestiegenen Nachfrage. Bildrechte: MDR/Meike Materne
Silke und Sibylle bei der Arbeit
Silke und Sibylle gehören zu den 18% Frauen in der ostdeutschen Kohleindustrie. Bildrechte: MDR/Meike Materne
Eine Frau sitzt am Steuerpult in einem Führerhaus eines Kohlebaggers.
Eine Frau an den Bedienungselementen der riesigen Schaufelbagger war schon zu DDR-Zeiten Normalität. Die Doku ergründet die spezifische Arbeitskultur ostdeutscher Frauen - gut ausgebildet und mit dem Selbstverständnis, technisch anspruchsvolle Maschinen beherrschen zu können. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Iris Böhm bei der Arbeit
Frauen wie Iris Böhm erzählen von dem Spagat zwischen Schichtarbeit und Familienalltag. Bildrechte: © MDR/Markus Zergiebel, honorarfrei
Jennifer Friem und Schwester
Eben noch von Kohlegegnern beschimpft, retten die Kohlefrauen mit ihrer Arbeit jetzt das Land vor einem drohenden Blackout. Denn die Kohle wird durch den Krieg in der Ukraine und die Energiekrise aktuell mehr denn je gebraucht. Bildrechte: © MDR/Meike Materne, honorarfrei
Ansicht Kohlekraftwerk mit Wohnsiedlung im Vordergrund
Der Kohleausstieg bis zum Jahr 2038 ist beschlossene Sache. Dann werden die letzten 7.000 Industriearbeiter die Tagebaue verlassen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Eine Schaufelanlage, die in der Dämmerung Erdreich auf einen Berg schüttet.
Über Jahrzehnte durchpflügten die Schaufeln gnadenlos die Landschaft in den Kohlerevieren. Was bleibt, ist die Hoffnung auf einen Strukturwandel, der den gut ausgebildeten Kohlefrauen die Chance gibt, ihre Arbeitskraft weiter hier in der Region einsetzen zu können. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Christin Schreiber bei der Arbeit
Christin Schreiber ist stolz auf ihre Arbeit und bis heute fasziniert von der Größe des Schaufelbaggers, den sie tagtäglich bedienen darf. Bildrechte: © MDR/Meike Materne, honorarfrei
Baggerfahrerin schaut von Bagger in ein Abraumbegiet
Wie geht es weiter mit den Kohlefrauen? Derzeit laufen die Schaufelbagger noch rund um die Uhr. Doch das Ende ist besiegelt. Die Kohlefrauen der Doku erzählen auch von ihrer Sicht auf die aktuelle Energiepolitik und die Zukunftsaussichten in ihrer Heimat.  Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Maria Blasche und Familie
Kohlefrau Maria Blasche gab einst den Job als Geräteführerin auf, um sich um ihr kleines Kind zu kümmern. Heute vertritt sie die Interessen junger Mütter bei der Geschäftsführung. Bildrechte: MDR/Meike Materne
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Sie sind Baggerfahrerin, Kraftwerkerin, Lokführerin, Schichtleiterin im ostdeutschen Braunkohlerevier zwischen Brandenburg und Sachsen. Die Kohlefrauen arbeiten in typischen Männerberufen - und seit Monaten in einem ständigen Spannungsfeld. Eben noch von Kohlegegnern beschimpft, retten sie mit ihrer Arbeit jetzt das Land vor einem drohenden Blackout. Der Kohleausstieg ist längst beschlossen, doch aktuell wird die Kohle durch den Krieg in der Ukraine und die Energiekrise mehr denn je gebraucht.

Die Kohlefrauen sind stark, bodenständig und selbstbewusst. Sie machen eine harte anstrengende Arbeit, sind widrigen Bedingungen mit Staub und Dreck ausgesetzt und sorgen trotzdem bei jeder Witterung sieben Tage pro Woche, 24 täglich für den nötigen Kohlenachschub. Christin Schreiber, 32, arbeitet bereits seit 16 Jahren in der Kohle. Die Größe eines Schaufelradbaggers fasziniert sie noch immer und sie ist stolz, so ein Gerät bedienen zu können. Weil aktuell viel mehr Kohle gebraucht wird, müssen Christin Schreiber und ihre Kollegeninnen seit Wochen statt drei nun vier Schicht fahren. Das bedeutet sieben Tage Arbeit in Folge, danach zwei Tage frei. Die vierte Schicht ist für die bisher kinderlose Frau aus Hoyerswerda noch kein Problem.

Für ihre Freundin Caro Kliemann aus dem sächsischen Trebendorf allerdings schon. Sie ist Mutter einer fünfjährigen Tochter und arbeitet mit ihrem Mann in derselben Schicht auf dem Kohlelagerplatz in Nochten/ Reichwalde. Mit der zusätzlichen Schicht ist der Familienalltag noch schwieriger zu organisieren. Ohne Unterstützung der Eltern könnte die 33jährige ihren Beruf längst nicht mehr ausüben.

Maria Blaschke hat nach ihrer Elternzeit noch als Geräteführerin in Schichten gearbeitet. Doch sie zog die Reißleine, um sich mehr um den einjährigen Sohn kümmern zu können. Sie hätte ihren Beruf ganz aufgegeben müssen, wäre sie nicht als Betriebsratsmitglied freigestellt worden. Jetzt sitzt sie auf der anderen Seite nah bei der Geschäftsführung und will die Interessen insbesondere von jungen Müttern vertreten.

Seit nunmehr 30 Jahren befindet sich das ostdeutsche Braunkohlerevier in einem tiefgreifenden Transformationsprozess. In der Lausitz sind seit der Wende 180.000 Arbeitsplätze verloren gegangen und nur wenige neue entstanden. Mit dem Kohleausstieg 2038 werden die letzten 7.000 Industriearbeiter die Tagebaue verlassen, 18 % davon sind Frauen. Mit dem Aus der Kohleförderung wird es dann auch Frauen auf Tagebaugroßgeräten nicht mehr geben. Diese spezifische Arbeitskultur ostdeutscher Frauen - gut ausgebildet mit dem Selbstverständnis, technisch anspruchsvolle Maschinen beherrschen zu können - wird dann Geschichte sein. Noch aber gibt es sie. Baggerfahrerin Silke Butzlaff feiert im nächsten Jahr ihr 40jähriges Bergmann Jubiläum. In diesem Jahr aber wird sie sich von ihrem geliebten Eimerkettenbagger verabschieden müssen. Nach über sechs Jahrzehnten geht der Industriekoloss in den "Ruhestand", für Silke Butzlaff ein sehr emotionaler Abschied.

In der Serie erzählen die Kohlefrauen von ihrem Spagat zwischen Schichtarbeit und Familienalltag, von ihrer Sicht auf die aktuelle Energiepolitik und den Zukunftsaussichten in ihrer Heimat. Wie sehr das Land noch immer von fossilen Brennstoffen abhängig ist, wird durch die aktuelle Gasknappheit deutlich. Aus diesem Grund soll im Kraftwerk Jänschwalde das Werk 3 wieder ans Netz gehen. Nach vier Jahren Stillstand ist das eine echte Herausforderung mit ungewissem Ausgang. Verantwortlich für die Koordinierung der Arbeiten ist die 36jährige Iris Böhm. Sie ist die einzige weibliche Doppelblockmeisterin innerhalb des Unternehmens. Die Kraftwerkerin hat nie studiert und es dennoch geschafft, durch etliche Qualifizierungen zur Führungskraft zu werden. Die gegenwärtige Energiepolitik kann sie nicht überzeugen. Sie vermisst vor allem eine tragfähige Strategie - und Verbindlichkeit, damit sie und ihre Kollegeninnen für die Zukunft planen können.

Was hat die Frauen bewegt, in den Bergbau zu gehen? Wie meistern sie die täglichen Herausforderungen? Glauben sie den Versprechungen der Politik oder werden sie die Lausitz doch verlassen müssen?

Dokus und Reportagen - Demnächst im MDR

Reenactmentszene mit Video
Reenactmentszene Bildrechte: MDR/Anja Lehmann
MDR FERNSEHEN So, 29.12.2024 22:00 23:30
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Wie Tina Turner nach Niedertrebra kam

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Amateurbands in der DDR

Film von Tim Evers

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Das Fahndungsplakat aus dem Jahr 1969 zeigt die Mordopfer Henry Specht (links) und Mario Louis. Für Hinweise zur Ergreifung ihres Mörders wurden 2.000 Mark ausgelobt. (nachgestellte Szene)
Das Fahndungsplakat aus dem Jahr 1969 zeigt die Mordopfer Henry Specht (links) und Mario Louis. Für Hinweise zur Ergreifung ihres Mörders wurden 2.000 Mark ausgelobt. (nachgestellte Szene) Bildrechte: MDR
MDR FERNSEHEN Do, 02.01.2025 22:10 23:40
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ARD Crime Time Angst in den Augen

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Einer der berüchtigtsten Kriminalfälle der DDR-Geschichte

Film von Daniel Remsperger, Marko Kregel und Laura Mühlenmeier

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Blick auf das nächtliche Leipzig aus südlicher Richtung
Das Völkerschlachtdenkmal, die russisch-orthodoxe Kirche, das Bundesverwaltungsgericht, das RB-Stadion, das Neue Rathaus und der Uni-Riese prägen auch nachts die Ansicht auf Leipzig. Bildrechte: MDR/Docstation
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Jenni (Josefine Asplund) und Salle (Ardalan Esmaili) verschweigen etwas. Bildrechte: SVT 2020/Stina Stjernkvist
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MDR FERNSEHEN Do, 26.12.2024 07:35 07:40
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MDR FERNSEHEN Do, 26.12.2024 07:40 08:35
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MDR FERNSEHEN Do, 26.12.2024 08:35 09:05
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Spuk unterm Riesenrad

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Folge 3  von 7

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Prinzessin Adelheid
Prinzessin Adelheid Bildrechte: MDR/DRA/Mühlstein, Klaus
MDR FERNSEHEN Do, 26.12.2024 09:05 09:50
MDR FERNSEHEN Do, 26.12.2024 09:05 09:50

Der Hasenhüter

Der Hasenhüter

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