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Lavalampen sind zurück in Wohn- und Arbeitszimmern, in den Modegeschäften hängen wieder Schlaghosen und ABBA feiern ihr Comeback mit neuem Album. Manchmal könnte man sich fragen: In welchem Jahr sind wir eigentlich gerade? Retro ist die Liebe fürs Gestern, dieses "Früher war alles cooler"-Gefühl. Und mit Nostalgie lässt sich vieles gut verkaufen. Aber woher kommt die Retro-Welle? Und wer profitiert davon?
"Ich hatte so eine schöne, behütete Kindheit. Ich habe eigentlich nur schöne Erinnerungen an früher. Deswegen hänge ich so an den Sachen", sagt Frank Lieberwirth. Sein Vorgarten ähnelt inzwischen eher einem Freilichtmuseum. Im Sommer hat der Sammler aus dem Erzgebirge dort einen Mitropa-Kiosk aus der DDR wiederaufgebaut. Ein paar Meter weiter stehen alte Minol-Zapfsäulen, die Frank Lieberwirth selbst restauriert hat. In seine Retro-Liebe steckt er jede freie Minute.
Aber wie viel sind die alten Sachen überhaupt wert? Ein einfaches Beispiel: Eine Retro-Blumenbank aus den 50er Jahren, hergestellt in der DDR. Schlichte Industrieware aus Spanplatte, die aber heute für 150 bis 200 Euro gehandelt wird, während antike Möbel zum Teil für Minipreise verscherbelt werden. "Das hat nichts mit der Handwerkskunst zu tun, sondern mit dem Zeitgeist", erklärt Restaurator Hartmut Meier aus Wernigerode. "Viele mögen Dinge aus den 50er Jahren, daher kommt der Preis zustande. Angebot und Nachfrage."
Susanne Weich hat ihre Retro-Liebe erst spät entdeckt. Zusammen mit ihrer Tochter Josephine Kremer betreibt sie im Leipziger Westen einen Second-Hand-Laden. "Am Anfang meinte meine Tochter, wir müssen auch Vintage-Klamotten verkaufen, und ich dachte nur: Oh Gott, wer will das denn anziehen?" Jetzt sei der ganze Laden voll mit Retro - und sie ist froh, denn die Sachen laufen bei der meist weiblichen, jungen Kundschaft gut.
Wie sehr Retro Teil der Erinnerungskultur ist, zeigt auch eine Umfrage des Meinungsbarometers "MDRfragt", bei der mehr als 20.500 Menschen online abgestimmt haben. Drei Viertel der Befragten haben angegeben, dass sie mit Retro-Stücken Erinnerungen an früher verbinden. Ein überraschendes Ergebnis: Trotz aller Annehmlichkeiten von Streaming-Diensten und Co. hören viele weiterhin Musik von der Schallplatte.
Tatsächlich gab es um die Schallplatte in den vergangenen Jahren einen regelrechten Hype: Während 2006 in Deutschland 300.000 Platten verkauft wurden, waren es 2019 sogar 3,4 Millionen. Das Plattenpresswerk "Celebrate" im Erzgebirge muss sogar schon Aufträge ablehnen, weil der Rohstoff Vinyl derzeit schwer zu bekommen ist. "In Corona-Zeiten fielen Konzerte aus, die Künstler hatten keine Auftritte", erklärt Mitgeschäftsführer Carsten Haupt. "Also haben sie produziert und das muss jetzt alles auf Platte erscheinen."
Was lieben wir so sehr an alten Dingen? Wer profitiert von der Nostalgie-Welle? Und blicken wir dadurch zu verklärt in die Vergangenheit?
"Ich hatte so eine schöne, behütete Kindheit. Ich habe eigentlich nur schöne Erinnerungen an früher. Deswegen hänge ich so an den Sachen", sagt Frank Lieberwirth. Sein Vorgarten ähnelt inzwischen eher einem Freilichtmuseum. Im Sommer hat der Sammler aus dem Erzgebirge dort einen Mitropa-Kiosk aus der DDR wiederaufgebaut. Ein paar Meter weiter stehen alte Minol-Zapfsäulen, die Frank Lieberwirth selbst restauriert hat. In seine Retro-Liebe steckt er jede freie Minute.
Aber wie viel sind die alten Sachen überhaupt wert? Ein einfaches Beispiel: Eine Retro-Blumenbank aus den 50er Jahren, hergestellt in der DDR. Schlichte Industrieware aus Spanplatte, die aber heute für 150 bis 200 Euro gehandelt wird, während antike Möbel zum Teil für Minipreise verscherbelt werden. "Das hat nichts mit der Handwerkskunst zu tun, sondern mit dem Zeitgeist", erklärt Restaurator Hartmut Meier aus Wernigerode. "Viele mögen Dinge aus den 50er Jahren, daher kommt der Preis zustande. Angebot und Nachfrage."
Susanne Weich hat ihre Retro-Liebe erst spät entdeckt. Zusammen mit ihrer Tochter Josephine Kremer betreibt sie im Leipziger Westen einen Second-Hand-Laden. "Am Anfang meinte meine Tochter, wir müssen auch Vintage-Klamotten verkaufen, und ich dachte nur: Oh Gott, wer will das denn anziehen?" Jetzt sei der ganze Laden voll mit Retro - und sie ist froh, denn die Sachen laufen bei der meist weiblichen, jungen Kundschaft gut.
Wie sehr Retro Teil der Erinnerungskultur ist, zeigt auch eine Umfrage des Meinungsbarometers "MDRfragt", bei der mehr als 20.500 Menschen online abgestimmt haben. Drei Viertel der Befragten haben angegeben, dass sie mit Retro-Stücken Erinnerungen an früher verbinden. Ein überraschendes Ergebnis: Trotz aller Annehmlichkeiten von Streaming-Diensten und Co. hören viele weiterhin Musik von der Schallplatte.
Tatsächlich gab es um die Schallplatte in den vergangenen Jahren einen regelrechten Hype: Während 2006 in Deutschland 300.000 Platten verkauft wurden, waren es 2019 sogar 3,4 Millionen. Das Plattenpresswerk "Celebrate" im Erzgebirge muss sogar schon Aufträge ablehnen, weil der Rohstoff Vinyl derzeit schwer zu bekommen ist. "In Corona-Zeiten fielen Konzerte aus, die Künstler hatten keine Auftritte", erklärt Mitgeschäftsführer Carsten Haupt. "Also haben sie produziert und das muss jetzt alles auf Platte erscheinen."
Was lieben wir so sehr an alten Dingen? Wer profitiert von der Nostalgie-Welle? Und blicken wir dadurch zu verklärt in die Vergangenheit?
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