Die Dokumentation erzählt die Geschichten der DDR Cover-Bands, Tanz-Combos und Liedermacher, die im Nebenberuf übers Land tingelten,und spürt einem Lebensgefühl nach: Eine Reise zurück in die Jugend, als die Musik laut und die Nächte lang waren. Ein Film über die Liebe zur Musik - allen Widrigkeiten zum Trotz.
Sie waren die Stars zum Anfassen: Wochenende für Wochenende tingelten in der DDR Cover-Bands, Tanz-Combos und Liedermacher im Nebenberuf übers Land, schleppten ihr oft selbstgebautes Equipment in die Säle der Dorfgaststätten oder Kulturhäuser - ließen es krachen. Die Dokumentation "Wie Tina Turner nach Niedertrebra kam - Amateurbands in der DDR" erzählt ihre Geschichten und spürt einem Lebensgefühl nach: Eine Reise zurück in die Jugend, als die Musik laut und die Nächte lang waren.
Fast alle Rockmusiker in der DDR haben einmal als "Amateurmusiker" angefangen. Auch Dirk Michaelis: Der Sänger und Komponist ("Als ich fortging"), gelernter Maurer, fuhr jahrelang jedes Wochenende von Jugendclub zu Jugendclub, um dort aufzutreten. In dieser Dokumentation erzählt er erstmals von diesen Anfängen: "Durch dieses Hobby hatten wir die Möglichkeit, so ein Stück Freiheit zu spüren. Auch wenn es mit Trabant und Anhänger nur nach Eisenach ging, fühlte es sich an wie ein "Raus in die Welt".
Mitte der 1980er Jahre gab es in der DDR etwa 200 Amateurbands - und rund 110 Profi-Gruppen. Die "Freizeit-Mugger" waren eine tragende Säule der "kulturellen Grundversorgung". Sie spielten dort, wo kein Star aus dem Westen sich je hin verirrte und gaben der Jugend die ersehnten Hits von Billy Idol und Bryan Adams, BAP oder Tina Turner - live! Die Songs hatten sie sich aus dem West-Radio "abgehört". Wie Britta Radig aus Apolda, die mit 16 das erste Mal auf einer Bühne stand - im Gasthaus Niedertrebra. "Ich war völlig schüchtern und introvertiert, und dann vorzugehen als Rampensau, das ist mir schon schwergefallen. Aber dann war ich plötzlich drin - als Tina Turner mit "Nutbush City Limit".
Amateurmusiker in der DDR lebten für die Musik - aber nicht von der Musik: "Die Musik war Hobby, Spaß - meine Erfüllung. Um Berufsmusiker zu werden, musstest du ein Musikstudium haben. Und das hatte ich nicht.", sagte Michael Krusche, gelernter Kraftwerker, der 1982 in Bleichrode die Gruppe Yoga gründete. Eine Rockband "Marke Eigenbau", denn brauchbares Equipment war in der DDR schwer zu kriegen: "Ich hab sogar unsere Lichtanlage selbst gebaut - aus Kuchen-Backformen!" Yoga hat sich für diesen Film nach über 30 Jahren Pause noch einmal wiedervereint. Doch was als einmaliger Auftritt geplant war, hat das alte Feuer neu entfacht. Nun wollen sie weitermachen.
Auch die erste Frauen-Rockband der DDR hat einst als Amateurband angefangen: "Na Und?" aus Dresden. Das Quintett hatte mitunter 35 Auftritte im Monat: "Wir hatten sicher einen gewissen Exotik-Effekt", erinnert sich Schlagzeugerin und "Kapellenleiterin" Angela Ullrich, "bei der NVA z.B. waren wir sehr gern gesehen - da tanzten die Soldaten auf den Tischen, wenn wir AC/DC spielten".
So erzählt die Geschichte der Amateurbands auch viel vom Alltag, den Sehnsüchten und Zwängen des Lebens in der DDR. Als sich die Underground-Band "Die Zucht" aus Leipzig um eine staatliche Spielerlaubnis bemühte, wurde ihr zwar gewährt. "Aber die sagten uns gleich: Mit diesem Namen kriegt ihr keine Konzerte, dafür werden wir sorgen." So wurde aus "Die Zucht" "Die Art", eine legendäre Band der alternativen Szene. Seit nunmehr 40 Jahren machen sie Musik - bis heute nebenberuflich.
"Wie Tina Turner nach Niedertrebra kam" ist ein Film über die Liebe zur Musik - allen Widrigkeiten zum Trotz.
Fast alle Rockmusiker in der DDR haben einmal als "Amateurmusiker" angefangen. Auch Dirk Michaelis: Der Sänger und Komponist ("Als ich fortging"), gelernter Maurer, fuhr jahrelang jedes Wochenende von Jugendclub zu Jugendclub, um dort aufzutreten. In dieser Dokumentation erzählt er erstmals von diesen Anfängen: "Durch dieses Hobby hatten wir die Möglichkeit, so ein Stück Freiheit zu spüren. Auch wenn es mit Trabant und Anhänger nur nach Eisenach ging, fühlte es sich an wie ein "Raus in die Welt".
Mitte der 1980er Jahre gab es in der DDR etwa 200 Amateurbands - und rund 110 Profi-Gruppen. Die "Freizeit-Mugger" waren eine tragende Säule der "kulturellen Grundversorgung". Sie spielten dort, wo kein Star aus dem Westen sich je hin verirrte und gaben der Jugend die ersehnten Hits von Billy Idol und Bryan Adams, BAP oder Tina Turner - live! Die Songs hatten sie sich aus dem West-Radio "abgehört". Wie Britta Radig aus Apolda, die mit 16 das erste Mal auf einer Bühne stand - im Gasthaus Niedertrebra. "Ich war völlig schüchtern und introvertiert, und dann vorzugehen als Rampensau, das ist mir schon schwergefallen. Aber dann war ich plötzlich drin - als Tina Turner mit "Nutbush City Limit".
Amateurmusiker in der DDR lebten für die Musik - aber nicht von der Musik: "Die Musik war Hobby, Spaß - meine Erfüllung. Um Berufsmusiker zu werden, musstest du ein Musikstudium haben. Und das hatte ich nicht.", sagte Michael Krusche, gelernter Kraftwerker, der 1982 in Bleichrode die Gruppe Yoga gründete. Eine Rockband "Marke Eigenbau", denn brauchbares Equipment war in der DDR schwer zu kriegen: "Ich hab sogar unsere Lichtanlage selbst gebaut - aus Kuchen-Backformen!" Yoga hat sich für diesen Film nach über 30 Jahren Pause noch einmal wiedervereint. Doch was als einmaliger Auftritt geplant war, hat das alte Feuer neu entfacht. Nun wollen sie weitermachen.
Auch die erste Frauen-Rockband der DDR hat einst als Amateurband angefangen: "Na Und?" aus Dresden. Das Quintett hatte mitunter 35 Auftritte im Monat: "Wir hatten sicher einen gewissen Exotik-Effekt", erinnert sich Schlagzeugerin und "Kapellenleiterin" Angela Ullrich, "bei der NVA z.B. waren wir sehr gern gesehen - da tanzten die Soldaten auf den Tischen, wenn wir AC/DC spielten".
So erzählt die Geschichte der Amateurbands auch viel vom Alltag, den Sehnsüchten und Zwängen des Lebens in der DDR. Als sich die Underground-Band "Die Zucht" aus Leipzig um eine staatliche Spielerlaubnis bemühte, wurde ihr zwar gewährt. "Aber die sagten uns gleich: Mit diesem Namen kriegt ihr keine Konzerte, dafür werden wir sorgen." So wurde aus "Die Zucht" "Die Art", eine legendäre Band der alternativen Szene. Seit nunmehr 40 Jahren machen sie Musik - bis heute nebenberuflich.
"Wie Tina Turner nach Niedertrebra kam" ist ein Film über die Liebe zur Musik - allen Widrigkeiten zum Trotz.
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