Fußball | 3. Liga Mit Dynamo gegen Ex-Klub Essen: "Spion" Sapina erwartet Pfiffe
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10. Spieltag
20. Oktober 2024, 09:15 Uhr
Spiele zwischen Dynamo Dresden und Rot-Weiß Essen waren schon immer rassig. Am Sonntag (13.30 Uhr live im MDR FERNSEHEN und Stream) könnte es noch hitziger werden. Eine Personalie sorgt für Extra-Zündstoff.
Der Wechsel von Vinko Sapina von Rot-Weiss Essen zu Dynamo Dresden schlug schon im Sommer hohe Wellen. Die Fans nahmen dem 29-jährigen Führungsspieler übel, dass er trotz gültigem Vertrag zum Liga-Rivalen nach Dresden übersiedelte und ließen ihren Frust in den sozialen Medien raus.
Der Deutsch-Kroate, der zwar nur ein Jahr an der Hafenstraße verbrachte, dabei aber schnell zum Kapitän aufstieg, bekam viel Hass ab. "Es war ein Versuch der Demütigung", sagte Sapina in einer Medienrunde. Er rechnet nicht damit, dass die Fans ihm mittlerweile verziehen haben. "Ich erwarte natürlich Pfiffe."
Gegenwind und Vorfreude bei Sapina
Er hoffe, dass er den Gegenwind in Motivation umwandeln kann. "Ich bin ein Typ, der im Spiel alles ausblendet. Ich nehme das, was Außen passiert, gar nicht wahr, werde aber meine Familie auch fragen, ob es bei meinen Ballkontakten durchgehend Pfiffe gab", schmunzelte er am Donnerstag.
Die Vorfreude ist ihm anzusehen, denn neben viel Hass erfuhr er in Essen auch viel Liebe. Und so freut er sich auf die bekannten Gesichter. Es gebe noch Kontakte zu dem einen oder anderen Ex-Mitspieler, erzählt er. Manchen müsse er auch Karten besorgen. Dafür versuche er Informationen zur Aufstellung und Taktik zu entlocken. Klappte das? "Ich würde sagen, ich bin ein guter Spion", lacht Sapina. Er habe schon Sachen rausgefiltert, aber selbst nichts preisgegeben.
"Nicht von der Tabelle täuschen lassen"
Der Dynamo-Trainerstab ist jedenfalls informiert und dürfte gut vorbereitet sein, denn auch wenn Essen einige Spieler verloren und neue verpflichtet hat, glaubt Sapina an einen ähnlichen Spielstil wie in der vergangenen Saison. "Solange der Trainer gleich bleibt, ändert auch ein Umbruch mit einigen Neuzugängen bei einem Team weniger", ist er überzeugt.
Nach einem schwierigen Start ist Essen auf den zwölften Tabellenplatz geklettert und zeigte zuletzt - im Gegensatz zu den Dynamos - aufsteigende Form. Sapina: "Wir dürfen uns nicht von der Tabelle täuschen lassen. Rot-Weiss hat eine gute Mannschaft, ein gutes Trainerteam, einen klaren Plan und zwölf, 13 richtig gute Spieler".
Arslan vor Dynamo-Rückkehr
Einer davon ist Ahmet Arslan. Der mittlerweile 30-Jährige war einst Torschützenkönig bei Dynamo, wurde beim 1. FC Magdeburg nicht glücklich und zieht seit dieser Saison an der Hafenstraße die Strippen im Mittelfeld. Sapina bescheinigt Arslan ein "unnormales Selbstvertrauen". "Er glaubt richtig krass an seine Fähigkeiten."
Seiner Rückkehr blickt Arslan mit gemischten Gefühlen entgegen. "Es waren auch traurige Momente dabei, ich wäre gerne mit dem Verein aufgestiegen. Das sind Wunden, die nie verheilen werden. Ich hatte eine unfassbar schöne Zeit, deshalb freue ich mich, zurückzukommen", sagt Arslan vor dem Gastspiel am Sonntag. Die Freundschaften blende er in den 90 Minuten aus. "Ich würde lügen, wenn wir am Sonntag nicht drei Punkte mitnehmen wollen. Dresden ist Favorit, aber ich fahre hin und will gewinnen."
Er erwartet "ein hartes Spiel". "Wir müssen an unsere maximale Grenze kommen, Fußball arbeiten und kämpfen. Das Stadion ist mit das lauteste, was es gibt. Das kann die Mannschaft beflügeln. Da müssen wir an unsere Leistungsgrenze kommen und versuchen, etwas mitzunehmen."
Hauptmann mit Appell ans ganze Team
Der Druck ist auf Seiten von Dynamo deutlich größer. Die Ergebnisse stimmten nicht, von den letzten fünf Pflichtspielen gewann die SGD nur eins, flog außerdem aus dem Sachsenpokal. Mittelfeldmann Niklas Hauptmann fordert auch deshalb eine klare Steigerung: "Wir stellen keinen Teil aus der Mannschaft an die Wand. Wir sind alle in der Pflicht. Mit und gegen den Ball müssen wir besser werden - in allen Belangen."
Es wird nicht nur auf das Spielerische ankommen. Dynamo wird die Zweikämpfe annehmen müssen. Das zeigten die Duelle in der Vergangenheit. Zweimal war Rot-Weiss Essen als Drittligist bei Dynamo Dresden zu Gast, zweimal lieferten sich beide Teams ein intensives Duell. 2022 flog Essens Björn Rother vom Platz, letzte Saison wurde Felix Götze minutenlang nach einer Kopfverletzung behandelt und beim Abtransport beleidigt und verhöhnt.
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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | SPORT IM OSTEN | 20. Oktober 2024 | 13:30 Uhr
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