Fußball | Bundesliga Leipzig-Coach Löw trifft auf Ex-Chef - RBL kann Wolfsburg-Krise verschärfen
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29. Spieltag
11. April 2025, 07:37 Uhr
RB Leipzig träumt nach dem Sieg in der Vorwoche wieder von der Champions League. Freitagabend-Gegner Wolfsburg steckt in der Krise. Das Spiel ist auch das Duell zweier dick befreundeter Gegner.
Für die einen heißt die Schlussphase in der Fußball-Bundesliga Crunchtime. Für andere, wie RB-Leipzig-Trainer Zsolt Löw, fühlen sich diese Tage wie ein Klassentreffen an: "Ich treffe gleich viele Freunde", blickt der Interimscoach zurück und voraus: "Erst mein Freund Basti Hoeneß, dann Hoffenheim, meinen alten Verein, und jetzt auch mein alter Cheftrainer. Zu jedem Spiel habe ich eine Beziehung", lacht der Ungar. Nach den Duellen mit dem VfB Stuttgart und Hoffenheim wird auch das Auswärtsspiel am Freitag (11. April 2025, 20.30 Uhr im Live-Ticker und komplett live hören in der App von SPORT IM OSTEN) beim VfL Wolfsburg eine Partie mit Freundschafts-Schleifchen.
Löw: "Freundschaft, die für immer bleibt"
Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl ist nicht nur der frühere Chef von Löw aus gemeinsamen Bundesliga-Tagen, Hasenhüttl ist auch ein Freund. Beide stehen immer noch im regelmäßigen Kontakt, verrät Löw. "'Hasi' ist nicht nur ein guter Trainer, sondern auch ein unfassbarer Mensch. Ich habe im Fußball viele Menschen kennengelernt, Hass ist ganz weit vorn", blickt der RBL-Coach auf die gemeinsame Zeit zwischen 2016 und 2018 zurück. "Das ist eine Freundschaft, die für immer bleibt."
Am Freitag beim Auswärtsspiel in Wolfsburg ruht die Freundschaft allerdings für 90 Minuten. So, wie auch das Telefon vor dem Spiel ruht. "Wir sind in Kontakt geblieben. Wir werden sicher auch nach dem Spiel ein paar Worte wechseln. Vorher aber nicht."
Wolfsburg: Niederlagenserie und Hasenhüttl-Diskussionen
RB Leipzig ist mit dem 3:1-Sieg aus der Vorwoche wieder näher an die Champions-League-Plätze herangerückt, steht aktuell als Fünfter nur einen Rang und einen Punkt hinter der Qualifikation für die Königsklasse. Ganz anders die Situation beim VfL: Nach Rang fünf am 13. Spieltag und Rang sieben am 25. Spieltag ist das Hasenhüttl-Team nach zuletzt vier sieglosen Spielen mit drei 0:1-Niederlagen auf Rang 12 und damit aus den Plätzen für den Europapokal rausgerutscht.
Sechs Punkte beträgt der Rückstand des VfL aktuell, weshalb in der Autostadt über die Zukunft des Trainers mit Leipziger Vergangenheit diskutiert wird. Der Stuhl wackelt, verschiedene Medien aus Wolfsburg und Braunschweig berichten bereits von einer Trennung nach dem Ende der Saison - und sogar unabhängig vom Tabellenplatz.
RB vs. Wolfsburg: 1:5 und 1:0
Leipzigs Trainer Löw erwartet trotz der aktuellen Krise beim VfL "einen unangenehmen Gegner. Wir brauchen alle Ressourcen, um Wolfsburg besiegen zu können." Denn, so Löw, Wolfsburg sei bei seinen Niederlagen unter Wert geschlagen worden: "Schaut man die Statistiken an, hätten sie verdient, zwei, drei Plätze höher zu stehen in der Tabelle." Unter Wert wurde Wolfsburg auch beim letzten Spiel gegen RB geschlagen. Nach dem furiosen 5:1-Sieg des Hasenhüttl-Teams in der Bundesliga und im Herbst musste sich Wolfsburg im DFB-Pokal 0:1 geschlagen geben. Nach einem umstrittenen Handelfmeter und in einer sonst komplett ausgeglichenen Partie.
Ex-Wolfsburger Baku - Löw: "Frage ihn nicht"
Nach dem Leipziger Sieg im DFB-Pokal-Viertelfinale feierte auch Ridle Baku mit den Leipziger Fans. Mit seiner Wolfsburg-Vergangenheit könnte der Außenbahnspieler dem Leipziger Trainerteam wichtige Hinweise für das Freitagspiel geben. Danach fragen werde er ihn aber nicht, stellt Löw klar: "Ich frage Spieler ungern über Gegner aus. Ich möchte ihn nicht in eine unangenehme Situation bringen", sagt der RBL-Coach.
Bakus Winter-Wechsel vom VfL zu RBL ist für Löw allerdings schon eine "große Bereicherung. Er ist derjenige, der immer positive Energie hat. Er läuft unermüdlich, sprintet, versucht, unsere taktischen Vorgaben umzusetzen." Vor dem Hoffenheim-Spiel wünschte sich Löw von Baku ein Tor - und der lieferte. "Da habe ich ihn und seine Freunde und Familie im Hotel auf ein alkoholfreies Getränk eingeladen", berichtet Löw.
Löw: "Mehr Energie, mehr Lockerheit, mehr Positivität"
Positive Energie, das wünscht sich Löw auch von der gesamten Mannschaft. Sein Plan für die finalen fünf Wochen der Bundesliga: "Mehr Energie, mehr Lockerheit, mehr Positivität, ein bisschen mehr Stabilität." Taktisch ist er dazu von der Fünferkette auf ein 4-2-2-2-System zurückgekehrt. "Das gibt uns die Möglichkeit, noch einen Spieler mehr vorn zu haben und damit mehr Druck auszuüben", erklärt Löw. Zudem verrät er über seine Spielidee: "Ich erwartet aktives Verhalten, wir wollen agieren und nicht reagieren. Ich möchte einen kompakten Block, der immer wieder aktiv agiert, egal, ob mit oder gegen den Ball."
Mit einem Sieg am Freitagabend kann sich RB vorübergehend auf einen Champions-League-Platz schieben, ehe Mainz am Samstag in Hoffenheim nachziehen muss. Für Löw wäre das ein Schritt zur Erfüllung seiner Mission bei RBL. Für seinen Freund und Ex-Chef Hasenhüttl könnte das ein weiterer Schritt zum Ende seines Jobs in Wolfsburg sein.
Dirk Hofmeister
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | SPORT IM OSTEN | 12. April 2025 | 14:00 Uhr
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