Die deutschen Bob-Piloten haben bei einem von schweren Stürzen überschatteten Rennen in Winterberg eine überraschende Niederlage erlitten. Dominator und Weltmeister Francesco Friedrich kam am Sonntag auf der WM-Bahn von 2024 im Vierer nur auf Rang zwei hinter Tagessieger Brad Hall (Großbritannien) und verpasste seinen fünften Sieg im sechsten Saisonrennen knapp.

"Im ersten Lauf war es nicht unsere beste Performance. Und Brad Hall hatte heute sehr gutes Material und war in der Bahn einfach überlegen heute. Da müssen wir noch ein bisschen arbeiten", sagte Friedrich. Am Samstag hatte er im Zweier noch vor Adam Ammour und Dauerrivale Johannes Lochner triumphiert.

Die Crew von Francesco Friedrich musste sich den Briten um Brad Hall geschlagen geben. Bildrechte: picture alliance/dpa | David Inderlied

Das Viererbob-Rennen musste nach einem schweren Sturz eines Spurschlittens verschoben werden. Dabei verletzte sich offenbar ein Insasse. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurde er sofort notärztlich versorgt.

Beim Sturz eines Spur-Bobs wurde der Anschieber ärztlich versorgt. Bildrechte: picture alliance/dpa | David Inderlied

Nach drei weiteren Stürzen im Rennen aufgrund von Fahrfehlern wurde dann der Wettkampf nach Beratung der Jury fortgesetzt – parallel zu dieser Jury-Entscheidung hob der Helikopter mit dem Verletzten ab. Weitere Details gab es zunächst nicht. 

Friedrich lag mit seinen Anschiebern Simon Wulff, Matthias Sommer und Felix Straub nach zwei Läufen 0,19 Sekunden hinter Hall, der seinen ersten Weltcupsieg seit Januar 2023 feierte. Der Oberhofer Ammour wurde Dritter (+0,48), der Thüringer war mit dem Viererbob im Winterberger Training schwer gestürzt.

Der Stuttgarter Lochner kam nach erheblichen Startschwierigkeiten im zweiten Lauf nur auf den enttäuschenden sechsten Rang (+0,72). Vor der Überraschung durch den Briten Hall hatten die Pilotinnen und Piloten des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD) alle Saisonrennen des vorolympischen Winters gewonnen.

sid/dpa