Mittwoch, 15.11.2023: Der gute Hirte

Es ist einer der ältesten Berufe der Menschheit. Und wenn man über die Berufe - die in der Bibel vorkommen - spricht, darf dieser ganz sicher nicht fehlen: Der Hirte. Bereits vor 10.000 Jahren sollen sie mit ihren Tieren unterwegs gewesen sein. Hüteten Schafe und Ziegen.

Heute sind die Schäfer nur noch selten zu sehen. Doch spätestens zur Weihnachtszeit werden sie wieder besonders in den Blick rücken: Nämlich dann, wenn sie in der Krippe mit ihren Tieren den Platz ganz nah bei Joseph, Maria und dem Jesuskind einnehmen.

Ein dunkelhaariger Mann lächelt in die Kamera. 3 min
Bildrechte: Michael Baudisch
3 min

gesprochen von Michael Baudisch

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Mi 15.11.2023 05:45Uhr 02:34 min

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Der Hirte und seine Herde. Sommers wie winters ist er für sie da. Beeindruckend. Wer einen Schäfer in traditioneller Kluft sieht, kann das auch an dessen Weste ablesen. Lange Reihen mit großen Knöpfen am Bauch stehen für die Weidezeit. Kleine Knöpfe am Kragen für die Winterzeit im Stall.

Auf Latein übersetzt heißt Hirte übrigens "Pastor" und weist schon auf die Idealvorstellung eines guten Seelsorgers hin. Kein Wunder also, dass Papst Franziskus seine Priester aufgerufen hat, sich ebenso unter ihre Herde zu mischen und wortwörtlich den "Geruch der Schafe" anzunehmen.

Seit Beginn der Kirche wird aber vor allem Jesus Christus selbst als guter Hirte dargestellt. Statuen zeigen ihn als Schäfer, der ein Tier auf seinen Schultern zur Herde zurückträgt.

Das entsprechende Gleichnis dazu findet sich im Lukasevangelium. Jesus erzählt von einem Hirten. Der besitzt hundert Schafe. Als er feststellt, dass sich eines verirrt hat, lässt er seine Herde zurück und macht sich auf, das verlorene Tier zu suchen. Als er es gefunden hat, trägt er es zurück und ruft - zuhause angekommen - die ganze Nachbarschaft zum Freudenfest zusammen. Und Jesus sagt: "Ebenso wird im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die keine Umkehr nötig haben."

Das ist doch mal eine Botschaft: Wir alle dürfen uns darauf verlassen, dass sich Gott auch dann über unsere Umkehr freut, wenn wir uns wieder einmal völlig vergaloppiert haben!

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Michael Baudisch

Michael Baudisch

Michael Baudisch stammt aus Bad Neustadt/Saale und lebt in Dresden | nach Abitur, Studium der Journalistik und Politikwissenschaften arbeitete er als Kirchenredakteur in Leipzig | seit Oktober 2002 leitet er die Pressestelle des Bistums Dresden-Meißen

Sven Tiesler
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Kurzbiografie Pastor Sven Tiesler

Pastor Sven Tiesler

in Berlin geboren und aufgewachsen | Ausbildung zum Sanitärinstallateur | Studium der Theologie | seit 1998 Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche | Stationen des Dienstweges waren Bebra, Eisenach und Cottbus | Weiterbildungen in systemischer Therapie und Beratung und systemischer Aufstellungen | seit 2009 Supervisor und Tutor in der praktischen Ausbildung von Pastorinnen und Pastoren | wohnhaft in Aue im Erzgebirge

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.