Montag, 11.03.2024: Ist Gesundheit das Wichtigste?
"...vor allem Gesundheit..." - dieser Wunsch mischt sich zusehends in die Worte, die ich bei meinen Geburtstagen zu hören bekomme. Unausgesprochen wird der Satz ergänzt: "Du in Deinem Alter...". Geht in Ordnung. Gesundheit ist ein hohes Gut. Und Altwerden ist nichts für Feiglinge. In der Regel erkennt man den Wert einer guten Gesundheit erst dann, wenn sie zu fehlen beginnt.
Nun bin ich trotz fortgeschrittenen Alters glücklicherweise noch im Stadium der planmäßig-vorbeugenden Instandhaltung. Aber ich weiß: Irgendwann kommen die Generalreparaturen.
Ja, Gesundheit, das ist das Wichtigste. Dieser Satz ergänzt übrigens immer den einleitend genannten Wunsch. Aber ist Gesundheit wirklich das Wichtigste? Da muss ich immer an den Satz des kürzlich verstorbenen großen deutschen Philosophen Franz Beckenbauer denken, der etwas krude aber nicht ganz falsch formuliert hatte, dass die Passagiere auf der Titanic wohl alle gesund waren. Aber was hat es ihnen genützt? Nach der Beckenbauerschen Philosophie sei allein Glück das Wichtigste. Auch das regt zum Weiterdenken an. Was nämlich ist Glück? Ist Glück das zufällige Zusammentreffen freudiger Ereignisse? Oder die bloße zufällige Abwesenheit von Pech? Wiederum ein Gang ins Dunkle, denn als Christenmensch glaubt man nicht an Zufälle, dafür an Fügungen. Mir schwirrt der Kopf. Nein, wir werden dazu keine endgültige Antwort finden, jedenfalls nicht in unserer irdischen Lebenszeit.
Ich weiß nicht, ob ich an meinem 80. Geburtstag dem Rollator folge oder noch fit bin. Oder vielleicht schon nicht mehr auf der Welt. Vieles steht in meiner Hand, aber eben nicht alles. Noch über meiner Lebensplanung steht Gottes Plan mit mir. Was hat er mit mir vor? Ich habe keine Ahnung. Aber dort beginnt für mich der Glaube. Und auch des tröstliche Gefühl, nicht tiefer fallen zu können, als in Gottes Hand.