Dienstag, 11.06.2024: Sportsfreunde

Es ist schon witzig, dass sich nach und nach der Jahreskalender mit Gedenk- bzw. Thementagen füllt. Heute feiern wir den bundesweiten Trikottag. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) ruft unter dem Motto "Mach den Tag zum #TrikotTag" zum zweiten Mal auf, einen Tag lang das Trikot oder Sport-Outfit des Heimatvereins im Alltag zu tragen. Am Arbeitsplatz, in der Schule oder beim Einkaufen: Trikots, Trainingsjacken und T-Shirts sollen heute überall dort zu sehen sein, wo man sie normalerweise nicht erwartet. Damit soll Werbung gemacht werden für den Vereinssport an der Basis.

Pastor Stephan Ringeis, Senderbeauftragte für die evangelischen Freikirchen 2 min
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2 min

gesprochen von Stephan Ringeis

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Di 11.06.2024 05:45Uhr 02:15 min

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Es gibt rund 86.000 Sportvereine in Deutschland. Unzählige Menschen geben sich als sportbegeistert zu erkennen. Das gefällt mir. Natürlich gibt es auch Hardcore-Fans, die hier in Leipzig mit einem RB, einem Lokoder einem Chemietrikot durch die Stadt laufen. Die brauchen keinen Trikot-Tag. Es ist immer - zumindest oft - Trikot-Tag. Auch das kann Spaß machen, manchmal führt es aber auch zu Aggressionen. Es heißt dann "Dieses Trikot würde ich nie tragen". Manchmal werden sogar Trikots verbrannt. Da hört der Spaß auf. Zum Trikottag muss auch der Trikotwechsel gehören. Das ist eine simple Übung, auszuprobieren, wie es sich anfühlt, in Rot-Weiß, Blau-Gelb oder Grün-Weiß durch die Stadt zu laufen, das fremde Wappen auf der Brust. Ich schlüpfe damit in die "Vereinshaut" des einen oder der anderen. Vielleicht traue ich mir das gar nicht, weil ich genau weiß, wie die andere Farbe - auch von mir - manchmal angefeindet wird.

"Sportrassismus" ist nach wie vor an der Tagesordnung. Der Trikottausch wäre ein Zeichen des Versöhnung. Menschen akzeptieren einander und zeigen das, indem sie ein fremdes Trikot tragen. Der Wechsel ist selbst dem lieben Gott nicht fremd. Er wurde schließlich Mensch.

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Stephan Ringeis

Stephan Ringeis

geb. 18.09.1962 in Jena | aufgewachsen in Berlin | 1982 bis 1987 Studium der Theologie am Theologischen Seminar der Evangelisch-methodistischen Kirche in Bad Klosterlausnitz | 1987 bis 1990 Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche in Neudorf/Erzgebirge | 1990 bis 1997 Pastor in Wilkau-Haßlau | 1997 bis 2009 Pastor in Zwickau | 2009 bis 2019 Superintendent des Distrikts Zwickau der evangelisch-methodistischen Kirche | 2019 bis 2023 geistliche Begleitung von Gemeinden in Umbruchsituationen | seit 2023 Aufsichtsratsvorsitzender der Agaplesion gAG, einem christlichen Gesundheitskonzern | verheiratet | drei Kinder

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.