Montag, 18.03.2024: Der Park
Glaube braucht Glaubensorte. Ein solcher Ort ist für mich der Park bei mir um die Ecke. Ich habe diesen, Park vor ein paar Wochen neu für mich entdeckt. Es fing damit an, dass mein Kind angefangen hat zur Kita zu gehen. Unser Weg zur Kita führt uns jeden Morgen an einem kleinen, unscheinbaren Park vorbei. Nachdem ich mein Kind zur Kita gebracht habe, kehre ich gerne in diesen Park ein. Ich drehe dort ein-zwei Runden, um mich zu sortieren und stelle mir dabei immer dieselben Fragen.
Am Anfang steht für mich die Frage: Was habe ich heute vor? Bei dieser Frage sortiere ich oft schonungslos aus. Auf meiner To-Do-Liste stehen sowieso meist zu viele Dinge auf einmal. Ich versuche zu priorisieren, mir schon am Morgen klarzumachen, was realistisch machbar ist und was ich in welcher Reihenfolge erledigen will. Meistens ändern sich meine gut zurecht gelegten Pläne im Laufe des Tages nochmal. Die Dinge am Morgen zumindest einmal sortiert zu haben, hilft mir trotzdem. Die zweite Frage, die ich mir stelle, ist mir genauso wichtig: Worauf freue ich mich?
Manchmal steht gar nichts konkretes an, auf das ich mich besonders freue. Umso mehr denke ich darüber nach, womit ich mir im Laufe des Tages etwas Gutes tun möchte. Eine warme Dusche am Abend. Ein Stück Kuchen mit meinem Freund am Nachmittag. Mit meinem Kind nach der Kita eine Runde singen, vielleicht sogar den Text eines Liedes lernen, den ich immer schonmal gerne lernen wollte. Danach stelle ich mir eine dritte und letzte Frage: Was liegt mir sonst auf dem Herzen? Vielleicht ein Streit am vorangegangenen Tag. Vielleicht ein wichtiger Termin in den kommenden Tagen. Was immer mir auf dem Herzen liegt, ich versuche mich kurz zu sortieren.
Manchmal komme ich dabei auf gute Ideen. Manchmal aber auch nicht. Am Ende steht für mich deshalb immer derselbe kurze Satz: Gott, gib mir das, was ich heute brauche. Gott, gib mir das, was ich heute brauche. Was ich brauche, um mich zu sortieren und gut in den Tag zu kommen, ist manchmal nur dieser kurze Spaziergang am Morgen. Im Gehen fällt es mir leichter, über den Tag nachzudenken, mit Gott in den Tag zu starten. Und so ist der Park bei mir um die Ecke seit ein paar Wochen für mich ein ganz alltäglicher Glaubensort geworden.