Dienstag, 15.08.2023: Wunderbar gemacht
So ist mein Frühstück perfekt: Mit dem Messer tauche ich in das Honigglas ein und streiche den cremigen Honig auf mein Brötchen. Wussten sie, dass 23.000 Sammelflüge einer Biene nötig sind, damit das Glas auf meinem Frühstückstisch mit Honig gefüllt ist? Dabei ist noch nicht eingerechnet, dass die Biene auch Honig als Treibstoff verbraucht. Beim Fliegen.
Immer mehr Menschen in der Stadt und auf dem Land halten Bienenvölker. Es ist eine faszinierende Beschäftigung. Der Imker gibt dem Bienenvolk ein zu Hause. Mehr nicht. Er sorgt für sichere Lebensbedingungen. Aber kein Imker zeigt seinen Bienen, wo sie Honig sammeln sollen. Oder erklärt ihnen wie sie ihre Waben mit den kleinen sechseckigen Zellen bauen sollen.
Wenn ich in mein Honigbrötchen beiße, dann wird mir klar: Ich genieße gerade ein Wunder. Die kleinen Insekten haben erstaunliche Fähigkeiten. Sie können als Volk zusammenarbeiten. Dabei teilen sie ihre Aufgaben: Einige Bienen bauen die Waben. Andere ziehen den Nachwuchs auf. Die älteren Bienen fliegen aus und schaffen Vorräte heran. So kommt das Volk durch den Winter und kann im nächsten Frühjahr wieder durchstarten. Es gibt sogar Kundschafter, die im Bienenstock berichten, wo reichlich Nektar zu holen ist.
Wenn eine Biene ein Wunder ist, sind wir Menschen erst recht eines. Das schreibt schon ein Poet aus biblischer Zeit: "Ich danke dir, Gott, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele." Der Dichter staunt darüber, dass Gott solche Wunder geschaffen hat: Bienen mit ihrem eindrucksvollen Können und auch uns Menschen. Eine Fähigkeit, die wir Menschen haben, erstaunt mich. Wir können mit einem freundlichen Gruß oder mit einem Lächeln etwas miteinander teilen: Zuversicht beim Start in den neuen Tag.