Donnerstag, 17.08.2023: Es schlägt dir auf den Magen
So ist mein Frühstück perfekt: Mit dem Messer tauche ich in das Honigglas ein und streiche den cremigen Honig auf mein Brötchen. Normalerweise. Aber heute esse ich schon das dritte, Brötchen mit Honig. Ich kann einfach nicht genug kriegen.
Das Gefühl von Kraft stellt sich nicht ein. Ich werde nicht satt. Der Honig ist wohl auch nicht mehr das, was er einmal war! Eigentlich ist er mir sogar über. Schon ein Poet aus biblischer Zeit kannte dieses Gefühl: "Wenn du zu viel Honig isst, schlägt er dir auf den Magen und du bekommst ihn über."
Ja, ich kenne das. Wenn ich zu viel Fernsehn gucke wird mir ganz wirr im Kopf und ich bekomme es über. Wenn ich zu viel faulenze wird mir langweilig und ich bekomme es über. Stimmt es wirklich, dass es auch ein Zuviel des Guten geben kann? Wann bekomme ich schöne Dinge über? Bei mir ist das so, wenn ich Essen in mich hineinstopfe, weil ich mich so merkwürdig leer und hohl fühle, innerlich.
Wenn ich Angst vor dem Tag habe, helfen mir auch drei Honigbrötchen am Morgen nicht. Da ist es besser, ich suche zu verstehen wie es mir geht: Warum bin ich heute Morgen so angespannt? Befürchte ich, dass meine Arbeitszeit nicht ausreicht für eine komplizierte Aufgabe? Steht ein klärendes Gespräch an und ich weiß nicht, wie es ausgehen wird?
Ich denke in Ruhe darüber nach und schaue meiner Angst in die Augen. Das sind also meine Befürchtungen. Könnte es auch besser kommen? Nachdenken ist der erste Schritt, der hilft. Und dann bete ich zu Gott und bitte ihn um seine Unterstützung. Daran hatte ich heute Morgen noch gar nicht gedacht. Gott ist da. Ich gehe nicht allein in diesen Tag. Das macht mir Mut.