Dienstag, 18.04.2023: Sturm
Es gibt Momente in meinem Leben, die machen mich unruhig. Die Angst packt mich, dass irgendetwas Fürchterliches passieren könnte. So eine Art Untergangs-Angst. Dann denke ich an eine Geschichte, die im Neuen Testament erzählt wird, die Geschichte von der Stillung des Seesturms.
Jesus fährt mit seinen Freunden über einen großen See. Plötzlich bricht ein Sturm los. Durch den Wind und die Wellen wird das Boot kräftig durchgeschüttelt. Doch Jesus liegt auf einem Kissen in der Ecke und schläft unbekümmert.
Seine Freunde hingegen klammern sich ängstlich am Rand des Bootes fest. Sie fühlen sich von Jesus im Stich gelassen. Schließlich wecken sie ihn und fragen vorwurfsvoll: "Macht es dir nichts aus, dass wir untergehen?" Jesus hat für die Sorge seiner Freunde wenig Verständnis. Etwas gereizt fragt er: "Warum seid ihr bloß so furchtsam?" Aber dann steht er auf und sorgt dafür, dass der Sturm sich legt.
Die Geschichte bewegt mich, weil sie mir sagt: Meine Ängste und Befürchtungen sind doch meistens übertrieben. Ich könnte wie Jesus etwas mehr Gottvertrauen haben. Jedenfalls lässt sich Jesus von mir wecken, wenn ich das Gefühl habe, unterzugehen. Ich soll dabei wissen, dass ich den Stürmen des Lebens nicht allein und einsam trotzen muss.
Das gilt besonders, wenn ich kein Ufer mehr sehe und die Orientierung verloren habe. Oder eben denke, Gott sei überhaupt nicht da.
Denn in vielen Stürmen meines Lebens habe ich bereits Gottes Bewahrung erfahren. Die Wogen des Lebensmeeres geraten immer wieder in Wallung: ob bei einem Berufswechsel, bei einer Trennung oder in anderen persönlichen Krisen. Und dann ist es gut, das Bild von der Stillung des Seesturms vor Augen zu haben und zu wissen: Kein Sturm währt ewig. Habe Vertrauen! Gott ist da!