Mittwoch, 08.01.2025: "Stell dir vor, dass Brüder endlich Brüder sind…"
(Gruppe PUR)

Wann wird der endlose Kampf um Land und Boden jemals beendet sein? Zwischen Nationen und zwischen Familienangehörigen. Zwischen Firmen und Naturschutzgesellschaften. Zwischen Nord und Süd. Wie traurig ist das Ergebnis der letzten Klimakonferenz und wie erschütternd sind die neuesten Zahlen der Welthungerhilfe.

Christine Rösch, theologische Referentin im Landesverband der Diakonie Sachsen 2 min
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2 min

gesprochen von Christine Rösch

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Mi 08.01.2025 05:45Uhr 02:17 min

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Aber es könnte auch so sein:

Ein Mann hatte zwei Söhne, und als er starb, bekamen beide die Hälfte seines Landes. Der eine Sohn war reich, aber er hatte keine Kinder. Der andere hatte sieben Söhne und war arm. In jener Nacht nach dem Tod des Vaters konnte der reiche Sohn nicht schlafen. Mein Vater hat sich geirrt, dachte er, denn ich bin reich, aber mein Bruder ist arm und hat kein Land für so viele Söhne, das sie ernähren könnte. Und er stand auf und machte sich in der Dunkelheit auf den Weg, um noch vor dem Morgengrauen die Grenzpfähle zu versetzen.

Auch der arme Sohn lag in dieser Nacht wach. Mein Vater muss sich geirrt haben, dachte auch er, denn ich habe meine sieben Söhne, aber mein Bruder ist kinderlos und einsam. Und er stand auf und machte sich auf den Weg, um noch vor Sonnenaufgang die Grenzpfähle zu versetzen.

Als der Tag anbrach, begegnen sich die Brüder. "Ich sage euch, an dieser Stelle wird die Stadt des Friedens entstehen!", so schließt der niederländische (konfessionslose) Theologe und Dichter Huub Oosterhuis die Geschichte. Es ist nur eine Geschichte, und doch hoffe ich, dass es auf der ganzen Welt solche Brüder und auch Schwestern gibt, die sich einsetzen, dass jedes Stück Land dieser Erde gerecht genutzt werden kann, damit immer mehr Menschen in Frieden leben können.

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