Donnerstag, 08.08.2024: Großes Potenzial füreinander
Am Beginn dieser Woche, die ganz im Zeichen von Good News in Sachsen steht, habe ich es schon erwähnt: Wir alle haben Good News. Aber der Sozialarbeiter Lukas Mann geht noch einen Schritt weiter und sagt: "Wir als Menschen haben das größte Potenzial Good News füreinander zu sein". Lukas Mann muss es wissen: Er ist mit seiner Familie nach Prohlis gezogen, um seinen Job als Sozialarbeiter bei Stoffwechsel e.V. auszuüben. Der Verein engagiert sich in der freien Kinder- und Jugendhilfe. Absichtlich wollte er dort wohnen, wo auch die Personen leben, mit denen er arbeiten wird. Nicht nur im selben Stadtteil, sondern auch selbst in der Platte. Durch dieses enge Zusammenleben hat er erfahren, was für ein großes Potenzial wir füreinander sind. Warum er das so sieht, hören Sie jetzt:
"Meine Good News für Sachsen seid ihr! Nicht nur die Menschen hinter der Kamera, die mich gerade filmen, sondern jeder einzelne, der hier wohnt. Denn ich glaube, wir als Menschen miteinander haben das größte Potenzial Good News für uns gegenseitig zu sein. Und ich erlebe das hier in Prohlis, dass wir das natürlich nicht alleine machen, wir haben hier zum Beispiel eine Stadtteilrunde, wo ganz viele verschiedene Träger sozialer Arbeit mit drin sind, wo Kitas mitdrinsitzen, wo das Jugendamt mit drin ist und wo man sich total miteinander vernetzt für dieses gute Anliegen, wieder Stabilität in Beziehung, in Familien, hineinzubringen und ich glaube, dass das etwas ist, was am Ende eine Herzenssache ist, was selbst Politik nur bedingt mit Rahmenbedingungen schaffen kann, was super ist, aber am Ende braucht es jeden von uns mit offenen Augen und offenen Herzen für die Nachbarn, in der Familie, für die Kollegen da zu sein und ich hab so diesen Wunsch, diese anonyme Barriere, die man aus Vorsicht 'Wer weiß, wie der andere mich jetzt findet' oder wer weiß auch manchmal, wie ich ihn finde, vielleicht verurteile vom ersten Eindruck her, zu durchbrechen und merke oft selber wie überrascht ich bin, wenn ich ehrlich über mich rede und auch diese Vorurteile mal ablege.
Ich erlebe das hier in Prohlis, wo es Orte gibt, wo sich viele Drogenabhängige oder Alkoholiker tagsüber treffen und manchmal überwinden wir uns oder trauen uns dahinzugehen und mit diesen Menschen einfach ins Gespräch zu kommen. Und so oft merke ich hinterher, wie dankbar ich für meine eigene Biografie bin und merke einen Schmerz und ein Mitempfinden für den Menschen, weil ich mir denke: Krass, wenn ich so viel Abneigung, so viel krasse Schicksalsschläge wie Missbrauch in der Familie oder ähnliches erlebt hätte, weiß ich nicht, ob ich jetzt ein anderes Leben führen könnte."
Lukas Mann, eine von vielen guten Nachrichten für Sachsen
