Mittwoch, 10.04.2024: Freiwillig Ja
"Du kannst auch für andere da sein, um zu dir selbst zu finden". Das hab ich neulich auf einem Plakat in der Stadt gelesen. Und: ich hab mich ertappt gefühlt. Denn zu mir selbst finden, das will ich immer gern. Ist ja auch wichtig. Immerhin muss ich wissen, was mir gut tut, was ich will und was ich nicht will, damit ich nicht ausgenutzt werde und nicht zu schnell müde werde.
Aber eine gesunde Selbstfürsorge ist das eine. Eine ständige Nabelschau das andere. Sich immer nur um sich drehen gibt am Ende lauter unverbundene Kreisel, die sich vielleicht sogar noch gegenseitig schubsen, unkontrolliert durch die Gegend trudeln und die anderen so heftig anstoßen, dass sie vielleicht sogar das Gleichgewicht verlieren und bewegungslos werden.
Da find ich mich durchaus wieder: Manchmal trudele ich unkontrolliert herum, manchmal hat mich ein anderer unsanft angerempelt, so dass ich liegenbleibe. Das kann nicht das Ziel sein. "Du kannst auch für andere da sein, um zu dir selbst zu finden". Das Plakat mit dem Spruch warb für alle Arten von Freiwilligendiensten, die es in unserem Land gibt.
Nicht wenige davon haben mit Kirchgemeinden oder diakonischen Einrichtungen zu tun. Das kommt nicht von ungefähr. Jesus hat das gelebt. Er begegnete den Menschen mit Liebe und war damit ganz bei sich. Das will ich ausprobieren, dass ich mich, wenn ich für andere da bin, viel eher selber finde, als wenn ich mich nur um mich drehe. Das tut allen gut und ist immer notwendig, nicht nur für junge Leute, die ein FSJ, FÖJ oder BuFDi-Jahr machen wollen. Anderen etwas Gutes tun und dadurch dazulernen, das kann man lebenslang. Und Hilfe hat immer irgendwer nötig.