Anna-Nicole Heinrich (l), Praeses der Synode der EKD, und Kirsten Fehrs (r), amtierende Ratsvorsitzende der EKD
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Evangelische Kirche Migration, Menschenrechte und Missbrauch: Synode der EKD tagt in Würzburg

11. November 2024, 13:25 Uhr

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) berät seit letzten Sonntag (10.11.2024) auf einer Synode im bayerischen Würzburg über die Themen sexueller Missbrauch und Migration. Außerdem soll auf der viertägigen Synode der Ratsvorsitz neu gewählt werden.

Die Aufarbeitung und Prävention sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) soll verbessert werden. Eine Studie unabhängiger Wissenschaftler hatte Anfang des Jahres gravierende Mängel festgestellt, unter anderem was den Umgang der evangelischen Kirche mit Betroffenen angeht.

Auf der Jahrestagung der EKD-Synode in Würzburg stellt das Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt am Montag (11.11.2024) einen Maßnahmenplan vor. Darin geht es unter anderem um die Schaffung einer zentralen unabhängigen Ombudsstelle, die im Konflikt mit Stellen der Kirche oder Diakonie unterstützen soll. Darüber hinaus sollen die Rechte von Missbrauchsbetroffenen im Disziplinarrecht gestärkt werden.

"Wir versuchen, glaubwürdig aufzuarbeiten und systemische Gefahren zu erkennen, wollen Menschen schützen", sagte die amtierende EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs zum Auftakt der Tagung.

Kirche halte am Asylrecht fest

"Migration, Flucht und Menschenrechte" ist das selbstgewählte Schwerpunktthema der Synode, die noch bis Mittwoch tagt. Die 128 Delegierten wollen ihre Position zu dem Thema beraten. Synodenpräses Anna-Nicole Heinrich mahnte zum Auftakt die Einhaltung der Rechte von Geflüchteten an. "Als Kirche ist unsere Überzeugung, dass alle Menschen Ebenbilder Gottes sind", so die Chefin des Kirchenparlaments.

Die Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs, betonte, dass die Kirche am Kirchenasyl für Geflüchtete festhalte. "Entgegen aller politischen Trends werden wir immer wieder sagen: Es geht um Menschen, nicht um Zahlen."

Plenum der Deligierten der 5. Tagung der 13. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Würzburg
Plenum der Deligierten der 5. Tagung der 13. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Würzburg Bildrechte: IMAGO / epd

Das Thema Migration wird die Synode vor allem am Dienstag beschäftigen. Dann werden unter anderem die Migrationsexpertin Petra Bendel und Flüchtlingshelfer zu Wort kommen. Ebenfalls am Dienstag soll eine neue Vorsitzende, ein neuer Vorsitzender des Rats der EKD gewählt werden.

Eine Synode ist: Die Synode ist eines der drei Leitungsorgane der Evangelische Kirche in Deutschland. Die 128 Synodalen beraten und beschließen über Angelegenheiten der EKD. Dazu gehören Kirchengesetze, wie zum Beispiel zum Haushalt und zum Datenschutz, sowie Vorlagen des Rates und der Kirchenkonferenz. Die Synode der EKD kommt in der Regel einmal im Jahr an wechselnden Orten zu einer mehrtägigen öffentlichen Tagung zusammen.

Die 5. Tagung der 13. Synode der EKD findet vom 10. bis 13. November 2024 in Würzburg statt.

Quelle: EKD

Quelle: DPA, KNA, EPD

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 10. November 2024 | 19:11 Uhr

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