Magdeburg Bischöfe setzen Zeichen gegen Rechtsextremismus
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19. Februar 2024, 12:46 Uhr
Bei einer Kundgebung gegen Rechtsextremismus haben am Sonnabend in Magdeburg mehrere tausend Menschen für Menschenrechte und Demokratie demonstriert. Laut Angaben der Veranstalter nahmen etwa 6.000 Menschen teil. Neben Ministerpräsident Reiner Haseloff, riefen auch der katholische Bischof Gerhard Feige und der evangelische Landesbischof Friedrich Kramer zu mehr Solidarität, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Respekt auf.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte beim Abschluss der Kundgebung auf dem gut gefüllten Domplatz: "Wir müssen jede Form von Rassismus und Menschenfeindlichkeit bereits in ihren Anfängen bekämpfen." Grundwerte und Menschenwürde seien nicht verhandelbar.
Wider dem "Gift der einfachen Lösungen"
Der katholische Bischof Gerhard Feige sagte unter Beifall der Anwesenden: "Ich fürchte weniger eine 'Überfremdung von außen' als eine 'Entmenschlichung von innen'." Nicht alle, die heutzutage demokratisch wählten oder gewählt würden, seien auch Demokraten. Feige warnte eindringlich vor "Rattenfängern", "Brandstiftern" und "zündelnden Biedermännern". Er mahnte: "Lassen wir uns nicht von Feindbildern und Verschwörungsmythen beeindrucken! Fallen wir nicht auf Lügen, die Verkehrung von Tatsachen und das 'Gift der einfachen Lösungen' rein! Treten wir im Einsatz für die Menschenwürde jeglichem Extremismus entgegen!"
Der evangelische Landesbischof Friedrich Kramer sagte: "Rassismus, Judenfeindschaft, Hass und Hetze sind nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar. Wir stehen für Frieden, Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Solidarität." Der Magdeburger Dom, Wahrzeichen der Stadt, stehe für Vielfalt.
Auch Bischof Feige ging auf seine Rolle als Repräsentant der Kirche ein: "Sicher ist es als Kirchen nicht unsere spezifische Aufgabe, Tages- oder Parteienpolitik zu betreiben. Wenn es aber um die grundlegenden Werte unseres Zusammenlebens und das Gemeinwohl geht - die Unantastbarkeit der Würde eines jeden Menschen, Hilfe zur Selbsthilfe und Solidarität, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, Anstand und Respekt - lasse ich mir den Mund nicht verbieten."
Zu der Demonstration unter dem Motto "Dem Rechtsruck widersetzen - Solidarisch. Vielfältig. Demokratisch" hatten Gewerkschaften, Kirchen, Parteien, und Verbände aufgerufen. Nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbund nahmen bis zu 6.000 Menschen teil. Laut Polizei verlief die Demonstration ohne Zwischenfälle.
Quelle: KNA
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 13. Januar 2024 | 16:00 Uhr