Better than human?  Leben mit KI
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MDR | 30.12.2023 „Better than human?“: MDR/WDR-Doku wagt ungewöhnliches KI-Experiment

Mit dem Start von Chat GPT vor gut einem Jahr hat sich die Welt verändert. Inzwischen ist klar, dass Künstliche Intelligenz – kurz: KI – unter anderem Web-Seiten programmieren oder Abschlussarbeiten schreiben kann. Doch kann KI auch eine emotionale Bezugsperson ersetzen?

Für die Dokumentation „Better than human? Leben mit KI“ haben MDR und WDR gemeinsam ein ungewöhnliches Experiment gewagt: Drei reale Personen „geben“ ihr Leben einer KI als Vorbild, um technisch nach ihren Vorgaben Menschen mit verschiedenen Problemen zu helfen. Das Ergebnis ist ab 30. Dezember in der ARD Mediathek zu sehen.

Um herauszufinden, ob Menschen zu einer Künstlichen Intelligenz Emotionen aufbauen können und sich mit persönlichen Problemen an sie wenden würde, führt die Journalistin Ciani-Sophia Hoeder dem Publikum ein wundersames, aber ebenso unheimliches Experiment vor, das eigens für diese Dokumentation durchgeführt wurde. 

Dokumentation „Better than human? Leben mit KI“
Prompting der KI-Charaktere mit (v.l.): Nikey , ARD-WISSEN-Presenterin Ciani-Sophia Hoeder, Diana Kunitz Psychotherapeutin und Verhaltenstherapeutin und Pfarrer Andreas Dohrn.  Bildrechte: MDR/DRIVE beta/Benjamin Kahlmeyer

In „Better than Human? Leben mit KI” werden auf Basis von Chat GPT in einer eigenen App drei verschiedene KI-Charaktere erschaffen: Ein „Pfarrer”, eine „Therapeutin” und eine „beste Freundin” – jeweils nach realen, menschlichen Vorbildern, die auch selbst im Film eine Rolle spielen. Die Probandinnen und Probanden des Experiments sind ein junges Paar, das nach einer Fehlgeburt das erste Kind erwartet, eine Rentnerin, die unter Einsamkeit leidet, und eine junge Frau, deren Mutter Krebs im Endstadium hat. 

Sie alle kommen in verschiedenen Settings mit der KI in Berührung und führen lange Gespräche mit den KI-Bezugspersonen. Dabei bringen sie ganz unterschiedliche Themen und Lebensfragen mit: Wie geht man mit Einsamkeit um? Wie macht man weiter nach einem schlimmen Schicksalsschlag? Wie plant man eine gemeinsame Zukunft?

Kann KI richtige Antworten geben?

Die KI hat als „Psychologin“, „Pfarrer“ und als „beste Freundin“ viele Antworten parat – doch wie sehr können diese Antworten die Probandinnen und Probanden überzeugen? Macht es für sie einen Unterschied, ob die Empathie echt und menschlich ist oder durch ein Programm vorgegeben wird? Wer möchte am Ende tatsächlich die eigenen Sorgen lieber mit einer KI besprechen als mit einem Menschen? Die realen Vorbilder des „Pfarrers”, der „Psychologin” und der „besten Freundin”, auf deren Basis die KI-Varianten erstellt wurden, werden das Experiment verfolgen und darauf reagieren. Machen die von der Künstlichen Intelligenz erzeugten Bezugspersonen aus ihrer Sicht einen guten Job?  

Verantwortlicher MDR-Redakteur Daniel Schlechter erklärt: „Die Wissensredaktion des MDR wollte unbedingt eine Doku zum Thema KI machen, die das Thema von seiner emotionalen Seite beleuchtet. Denn wir wissen aus der Forschung, dass Menschen auch zu Maschinen Emotionen aufbauen können. Um das filmisch darzustellen, haben wir dieses Experiment gewagt und das Ergebnis ist absolut erstaunlich.“

Expertise aus dem Deutschen Ethikrat und aus der Wissenschaft

Neben den realen Vorbildern begleiten auch führende Expertinnen und Experten aus dem Themenfeld KI das Experiment: Die Ingenieurin und Elektrotechnikerin Kenza Ait Si Abbou Lyadini als KI-Expertin, der Psychologe Prof. Dr. Bertolt Meyer von der TU Chemnitz, Experte im Bereich Verschmelzung von Menschen und Maschinen, sowie die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Prof. Dr. Alena Buyx kommen zu Wort und schätzen die Arbeit der KI ein. 

„Better than Human?“ ist ein Film von Franka Schönwandt und eine Produktion der Firma DriveBeta. Die Redaktion beim MDR hatte Daniel Schlechter; seitens des WDR hat Anja Richter die Produktion redaktionell begleitet. Die Doku erscheint am 30. Dezember 2023 in der ARD Mediathek und wird am 8. Januar 2024 um 22.20 Uhr im Ersten ausgestrahlt. 

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