Der berühmte, restaurierte Rokoko-Saal der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek, UNESCO-Weltkulturerbe. Die erste Galerie über dem Rokokosaal der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek
Bildrechte: MDR/Joachim Neumann

MDR | 16.08.2024 20 Jahre nach der Tragödie von Weimar: MDR-Doku und Podcast zum Brand der Anna Amalia Bibliothek

Es war der größte Bibliotheksbrand der deutschen Nachkriegsgeschichte: Am 2. September 2004 verbrannten in der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar 50.000 wertvolle Schätze. Die Bücherverluste sind bis heute spürbar, aber auch die Spendenbereitschaft aus der ganzen Welt. Der MDR widmet sich der Tragödie von Weimar mit einem umfangreichen Paket:

Den Podcast „Bücher in Asche. Der Brand in der Anna Amalia Bibliothek“ gibt es ab heute in der ARD Audiothek; die Dokumentation „Die Bibliothek brennt – 20 Jahre nach der Tragödie in Weimar“ ist ab dem 20.08. in der ARD Mediathek verfügbar und läuft am 27.08. um 22.10 Uhr im MDR-Fernsehen. Beide Produktionen spüren dem Geschehen aus der Perspektive der engagierten Menschen von damals und den Folgen der Katastrophe nach.

Viele Menschen aus Weimar wissen noch heute, wo sie am Abend des 2. September 2004 waren, als die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Flammen stand. Mehr als 50.000 Bücher sind verbrannt, mehr als doppelt so viele wurden beschädigt. Der Tag ist tief im kollektiven Gedächtnis der Stadt Weimar verankert.

Noch während des Brandes retteten Weimarer Bürgerinnen und Bürger mit einer Menschenkette tausende Bücher aus dem brennenden Haus. Die Spendenbereitschaft danach war einzigartig. 22.000 Menschen, Unternehmen und Institutionen beteiligten sich bisher neben Bund und Land an der Hilfsaktion.

MDR-Dokumentation: „Die Bibliothek brennt – 20 Jahre nach der Tragödie in Weimar“

Der MDR-Film von Autorin Ute Gebhardt erinnert an die verheerende Brandnacht und zeigt, wie die Bibliothek wie Phönix aus der Asche stieg. Zu hören sind die Erlebnisse von Feuerwehrleuten, dem Polizeieinsatzleiter, dem ehemaligen Bibliotheksdirektor, dem damaligen Präsidenten der Klassikstiftung, dem Nachfahren des Hauses Sachsen-Weimar-Eisenach sowie von Helferinnen und Helfern, Spenderinnen und Spendern. Es geht auch um Projekte, mit denen sich die Bibliothek für die Zukunft aufstellt: In der Restaurierungswerkstatt wird zum Beispiel gezeigt, welche neuen Methoden zur Rettung brandgeschädigten Schriftguts entwickelt wurden.

Die MDR-Dokumentation „Die Bibliothek brennt – 20 Jahre nach der Tragödie in Weimar“ erzählt vom Charme dieser eher bescheidenen, aber unendlich kostbaren Bibliothek und ist ab dem 20. August in der ARD Mediathek verfügbar sowie am 27. August um 22.10 Uhr im MDR-Fernsehen zu sehen.

Fünfteiliger MDR-Podcast arbeitet traumatische Erlebnisse auf

Der fünfteilige Podcast „Bücher in Asche. Der Brand in der Anna Amalia Bibliothek“ spürt den traumatischen Geschehnisse vom 2. September 2004 in Weimar nach: Eine Stadt in Schockstarre.

Doch der Brand in der Anna Amalia Bibliothek bleibt nicht nur als Katastrophe in Erinnerung, sondern auch als Ereignis, das die Menschen zusammengeschweißt hat. Die Buchbinderin, die noch in der Brandnacht beschädigte Bücher in Folie wickelte oder der Umzugsunternehmer, der mit Kartons anrückte – ihre Geschichten zeigen, was Menschen bewirken können, wenn sie gemeinsam anpacken.

Journalist Tino Dallmann und Lyrikerin Romina Nikolić führen als Hosts durch den Podcast. In fünf Folgen rekonstruieren sie die Brandnacht, erzählen dabei von Menschenketten, Spenden und Engagement und sprechen mit den Menschen, die geholfen haben.

Der Podcast „Bücher in Asche. Der Brand in der Anna Amalia Bibliothek“, eine Produktion von Good Point Podcasts im Auftrag des MDR, ist ab heute in der ARD Audiothek verfügbar.

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