Key Visual zur Doku "Wir waren in der AfD"
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

MDR | 10.10.2024 Jan Lorenzen erhält Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2024 für seine Leistung in MDR-Dokumentationen

10. Oktober 2024, 17:39 Uhr

Der MDR gratuliert Jan Lorenzen zum Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2024. Der Journalist und MDR-Autor erhält den Hauptpreis, den er zu gleichen Teilen mit Eva Schulz bekommt, besonders für seine Arbeit an den MDR-Dokumentationen „Wir waren in der AfD – Aussteiger berichten“ sowie „Die große Angst – Zukunft in Ostdeutschland?“. Die Auszeichnungen versteht die Jury als Statement für Qualitätsjournalismus.

Die Jury betont in Ihrer Begründung das große Zuschauerinteresse an der Produktion „Wir waren in der AfD“ und den journalistischen Umgang Lorenzens mit den komplexen Themen, ohne sich gängigen Klischees zu bedienen. „Verstehen, ohne zu verurteilen“ beschreibt sie die Grundhaltung in der Doku „Die große Angst“.

Jan Lorenzen
Jan Lorenzen Bildrechte: Markus Stein

„Mit beiden nun ausgezeichneten MDR-Dokumentationen zeigt Jan Lorenzen beispielhaft, was öffentlich-rechtlicher Journalismus kann“, sagt MDR-Programmdirektorin Jana Brandt. „Die Filme erklären tiefenscharf, wie politische Radikalisierung funktioniert – und gesellschaftliche Grundwerte ins Wanken bringt. Innovativ in der Form und auch, weil er seine Protagonisten für sich selbst sprechen lässt, gelingen Lorenzen mehr als sehenswerte Abbildungen der Gegenwart. Beide Dokumentationen stießen deshalb auf ein starkes Zuschauerinteresse. Mein herzlicher Glückwunsch.“ 

Über die Produktionen

„Wir waren in der AfD – Aussteiger berichten“ (MDR/rbb/BR) ist die Innensicht einer Partei, die sich in den vergangenen Jahren immer weiter radikalisiert hat und zugleich ein Film über die Mechanismen politischer Radikalisierung. In der Dokumentation kommen ausschließlich diejenigen zu Wort, die der Partei in den Anfangsjahren begeistert beitraten. Sie beschreiben, was sie in der Partei gesucht und gefunden haben, aber auch, wie und warum sie mittlerweile ernüchtert und erschrocken über die Entwicklung der AfD ausgetreten sind. Wie haben sie den Radikalisierungsprozess der Partei erlebt? Wie haben Freunde und Familie reagiert? Wann und warum haben sie entschieden, der Partei wieder den Rücken zu kehren? Wie schwierig war der Prozess des Ausstiegs? Zu sehen ist die Dokumentation der Leipziger Produktionsfirma Hoferichter&Jacobs in der ARD Mediathek.

Die Ko-Produktion von MDR und rbb „Die große Angst – Zukunft in Ostdeutschland?“ blickt auf die gesellschaftliche Spaltung und die Zukunftsfähigkeit der Region nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen und vor der Wahl in Brandenburg. Wo steht Ostdeutschland? Kippt die gesellschaftliche Stimmung? Wird der Osten Deutschlands durch den Niedergang der etablierten Parteien und die Wahlerfolge von AfD und BSW zunehmend unregierbar? Der Film hinterfragt die Wirkungen der gesellschaftlichen Segmentierung in Politik und Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Die Fragen, vor denen Ostdeutschland heute steht, könnten der Anfang einer Entwicklung sein, die bald schon das ganze Land erlebt. Zu sehen ist die Dokumentation der Leipziger Produktionsfirma Hoferichter&Jacobs in der ARD Mediathek.

Die Preisverleihung findet am 14. November in Hamburg statt, Gastgeber ist der Norddeutsche Rundfunk. Das NDR-Fernsehen strahlt am selben Abend um 23.40 Uhr die Aufzeichnung der Verleihung aus, moderiert wird sie von Susanne Stichler.

Über den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis

Der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis würdigt seit 1995 herausragende Leistungen des kritischen Fernsehjournalismus. Die Jury umfasst die Gründer und die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger. Die Intendanten von NDR und WDR sind Schirmherren des Preises. Ihre Sender unterstützen die Förderung außerordentlicher journalistischer Leistungen.  Weitere Informationen: https://hanns-joachim-friedrichs.de

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