MDR | 24.01.2025 „Concertlab – Lust auf ein Experiment?“ – MDR KLASSIK stellt neues Konzertformat für Musiklehrkräfte vor
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Kann klassische Musik Jugendliche ähnlich begeistern wie ein Popkonzert? Und wenn ja: Wie geht das? Diesen Fragen gehen zukünftige Musiklehrkräfte im „Concertlab“ nach. Die Studierenden der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar haben mit MDR KLASSIK ein neues Konzertformat entwickelt – interaktiv, innovativ und ganz nah am Leben und den Interessen von Schülerinnen und Schülern.
Das Ergebnis ist ein Konzertexperiment voller Überraschungen, das der MDR am 25. Januar, um 18.00 Uhr im MDR-Studio am Leipziger Augustusplatz im Rahmen der „ARD Woche der Musik“ gemeinsam mit dem MDR-Sinfonieorchester präsentiert. Das Konzert wird von Tobias Engeli geleitet und ist offen für alle Interessierten ab 12 Jahren.
Wie sollte das perfekte klassische Konzert für Schülerinnen und Schüler aussehen? Mit dieser Frage beschäftigten sich in Weimar Studierende des Masterstudiengangs Schulmusik. Später werden sie selbst vermutlich Lehrende in Gymnasien sein, vielleicht auch Klassikkonzerte mit ihren Schülern besuchen. Jetzt sind sie jene, die entscheiden können: Welche Musik interessiert eigentlich junge Menschen? Wie muss ein gutes klassisches Konzert aussehen, um bei ihnen anzukommen? Denn normalerweise haben sie eher wenige Berührungspunkte mit klassischer Musik. „Unser Seminar ist aus einer spontanen Idee entstanden“, so Julia Keidl, wissenschaftliche Mitarbeiterin für Schulmusik an der Hochschule für Musik Weimar (HfM), Schulmusik. Gemeinsam habe man mit MDR-Clara, dem Vermittlungsportal des MDR, überlegt, was gut funktionieren könnte. „Dann haben wir Studierende mit ins Boot geholt. Deren Expertise nutzen wir, ebenso wie die Ressourcen des MDR, um ein neues Schulkonzert-Format zu entwickeln.“
Nah an der Lebensrealität junger Menschen
Fest steht, die wenigsten jungen Menschen haben Erfahrung mit klassischer Musik. Wie schafft man es also, sie zu begeistern, ihr Interesse zu gewinnen? „Wir wollen nah an den Lebensrealitäten der jungen Menschen sein“, so Keidl. Es könnte Filmmusik sein, „Musik, die junge Menschen bereits kennen“, so Keidl. Ob aus dem Fernsehen, aus Spielen, aus erfolgreichen Kinofilmen. Man müsse Anknüpfungspunkte finden.
Das Thema des Konzertes: Identität. Denn Musik kann helfen, verschiedene Lebenssituationen, ein Auf und Ab der Gefühle zu übersetzen, Menschen dort abzuholen, wo Melancholie, Trauer oder überschwängliche Freude nah nebeneinander sind. Vielfältig sollte ein Programm sein, Emotionen abholen, soziale Medien könnten eine Rolle spielen, Licht, Visualisierungen, Sprechertexte. Und das Publikum? „Das sitzt vielleicht auch ganz woanders als in den üblichen Reihen vor dem Orchester“, so eine der Studentinnen. „Das Konzertformat ein bisschen umzugestalten“ wäre das Ziel. Althergebrachtes wollen sie aufbrechen, ohne alles vollkommen zu überholen. Manche der Studierenden seien beim Thema Schülerkonzerte vollkommen unvoreingenommen, denn in ihrer Jugend habe es keine Konzertbesuche mit der Schule gegeben. „Wir sollten“, so formuliert es eine der Studentinnen „die Konzerte aus den Augen der Schülerinnen und Schüler organisieren, den Rückbezug auf den Lebensinhalt nehmen.“
Das Programm
- Joseph Haydn: Finale: Presto (aus der Sinfonie e-Moll Hob. I:44 »Trauersinfonie«)
- Johannes Brahms: Ungarischer Tanz Nr. 1 g-Moll (Orchestersatz: Johannes Brahms)
- Maurice Ravel: 3. Laideronette, Impératrice des Pagodes - aus "Ma mère l'Oye"
- Maurice Ravel: 5. Le jardin féerique - aus "Ma mère l'Oye"
- Béla Bartók: Divertimento für Streichorchester Sz 113
- Edvard Grieg: Hochzeitstag auf Troldhaugen
- Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67, daraus: 1. Satz (Allegro con brio)
- Jacques Offenbach: Ouvertüre zur Operette "Orpheus in der Unterwelt"
- Tobias Engeli | Dirigent
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