Mitteldeutschland kompakt | 25.11.2022
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25. November 2022, 15:45 Uhr
Auf 23 großformatigen Werbeflächen im Stadtgebiet von Borna sind von heute bis 5. Dezember Bilder aus der ukrainischen Partnerstadt Irpin zu sehen.
Die Aktion der Fotoagentur Ostkreuz aus Berlin will damit den Krieg in der Ukraine in die alltägliche Wahrnehmung der Menschen rücken. Zu sehen sind den Angaben zufolge keine Grausamkeiten, sondern das aktuelle Geschehen in der Partnerstadt Irpin. Die Aktion mit verschiedenen Fotomotiven wird in insgesamt sieben deutschen Städten gezeigt, unter anderem in Leipzig, München und Nürnberg.
In Sachsen-Anhalt gibt es innerhalb der Landesregierung Streit über die Zukunft der Corona-Maskenpflicht in Bussen und Bahnen.
Infrastrukturministerin Hüskens will, dass sie Maßnahme zum Jahresende bundesweit aufgehoben wird. Das geht aus einem Vorschlag für die anstehende Verkehrsministerkonferenz hervor, der MDR SACHSEN-ANHALT vorliegt. Darin heißt es, die Einschränkung sei nicht weiter zu rechtfertigen. Das Infektionsgeschehen sei erheblich zurückgegangen. Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerium sieht hingegen Lockerungen kritisch. Ein Sprecher sagte, das Tragen einer Maske in Bussen und Bahnen solle weiterhin vorgeschrieben werden. Trotz sinkender Inzidenz sei die Belastung in Krankenhäusern hoch. In der kommenden Woche will sich die Landesregierung einigen.
Landwirte aus Sachsen-Anhalt gehen heute mit ihren Traktoren auf die Straße.
Im Rahmen eines bundesweiten Aktionstags wollen sie auf Probleme bei der Verpachtung von Nutzflächen aufmerksam machen. Die Bauern beklagen, dass Flächen der öffentlichen Hand zumeist an den Meistbietenden verpachtet würden. So werden aus ihrer Sicht systematisch Agrarinvestoren gestärkt und bäuerliche Betriebe benachteiligt. Aktionen sind nach Angaben der Initiatoren in Magdeburg, Halle, Merseburg und Naumburg geplant.
In Eisenach haben am Donnerstag 21 geflüchtete Kinder und Jugendliche Schulstart-Pakete erhalten.
Die individuell gepackten Schulrucksäcke hat die Stadt über die Organisation "CARE Deutschland" bekommen. Sie wurden zum Auftakt eines Intensivsprachkurses Deutsch in der Wartburgschule ausgegeben. Dort lernen die Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine, Syrien und dem Irak drei Tage pro Woche die Grundlagen der deutschen Sprache. So sollen sie besser am regulären Unterricht in ihren verschiedenen Schulen teilnehmen können. Seit März sind 134 Kinder und Jugendliche in die Eisenacher Schulen aufgenommen worden, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Davon kommen 103 aus der Ukraine.
Thüringen braucht nach Ansicht von Ministerpräsident Bodo Ramelow eine stärker ausgeprägte Willkommenskultur.
Ramelow sagte bei einer Begrüßungsfeier für ausländische Auszubildende in Erfurt, Thüringens Arbeitsmarkt sei dringend auf Zuwanderer angewiesen. In den nächsten zwölf Jahren würden rund 300.000 Beschäftigte in Rente gehen. Ohne Zuwanderer könnten viele tausend Stellen nicht mehr besetzt werden. Laut Ramelow müssen dafür die Thüringer auch zeigen, dass jeder Mensch aus dem Ausland willkommen sei. Das müsse lauter und öfter gesagt werden. Jeder junge Auszubildende aus dem Ausland müsse so ernst genommen werden wie das eigene Kind. Bei der Veranstaltung bei der IHK Erfurt wurden insgesamt 37 Auszubildende aus der Mongolei, der Ukraine und aus Aserbaidschan begrüßt. Sie werden unter anderem in der Hotelbranche, im Maschinenbau und in Bäckereien ausgebildet.
Das Bundesinnenministerium will einem Medienbericht zufolge Einbürgerungen deutlich vereinfachen.
Das berichtet die „Bild“-Zeitung und beruft sich auf Ministeriumskreise. So soll die Dauer bis zur Einbürgerung von derzeit acht auf fünf Jahre verkürzt werden. In Deutschland geborene Kinder von ausländischen Eltern sollen automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten - wenn ein Elternteil seit fünf Jahren rechtmäßig hier lebt. SPD, Grüne und FDP hatten vereinfachte Einbürgerungen im Koalitionsvertrag vereinbart. Die Union kritisierte die geplanten Änderungen. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Andrea Lindholz sagte, Ausländern in Deutschland werde damit ein großer Anreiz genommen, sich zu integrieren.
Deutschland will die in den 1930er Jahren herbeigeführte Hungersnot auf dem Gebiet der heutigen Ukraine als Völkermord einstufen.
Eine entsprechende Resolution soll auf Antrag von SPD, Grünen, FDP und CDU/CSU im Bundestag beraten und beschlossen werden. Darin heißt es, die Geschehnisse reihten sich ein, in eine Liste menschenverachtender Verbrechen totalitärer Systeme. In der von den Ukrainern „Holodomor“ genannten Zeit, waren bis zu vier Millionen Menschen verhungert. Auf sowjetischen Befehl, waren damals alle Landwirtschaftsbetriebe zwangskollektiviert worden. Daraufhin brach die Produktion von Lebensmitteln ein. Historiker sehen darin einen Versuch Stalins, den ukrainischen Freiheitswillen zu unterdrücken.
Viele Menschen in Mitteldeutschland wollen in diesem Jahr offenbar weniger Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben.
Da geht aus einer nicht repräsentativen Befragung des Meinungsbarometer MDRfragt hervor, an der rund 27.000 Menschen teilgenommen haben. Demnach will jeder Dritte bei den Geschenken sparen. Hauptgrund sind die gestiegenen Preise. Aus demselben Grund will rund ein Drittel der Befragten weniger oder gar nicht auf Weihnachtsmärkte gehen. Bei der Weihnachtsbeleuchtung wollen die meisten aber nicht sparen. Eine knappe Mehrheit kritisiert außerdem, dass es weniger öffentliche Weihnachtsbeleuchtung gibt.
In Deutschland steigt momentan die Zahl akuter Atemwegserkrankungen.
Das geht aus Angaben des Robert Koch-Instituts hervor. Mitte November hätten die Fallzahlen sogar über den Werten vor der Corona-Pandemie gelegen. Auch in Sachsen-Anhalt registrieren Hausärzte zurzeit deutlich mehr Fälle. Sorge bereitet den Medizinern vor allem die zunehmende Zahl von RS-Infektionen bei Kleinkindern. Das RKI rechnet damit, dass in den kommenden Wochen mehr Kinder deshalb in Kliniken müssen. Das RS-Virus kann gerade für Säuglinge und Kleinkinder lebensbedrohlich sein.