Mitteldeutschland kompakt | 11.11.2022

11. November 2022, 15:56 Uhr

In Sachsen bleiben in diesem Jahr fast 2.000 Lehrstellen unbesetzt. Das geht aus der Bilanz zum diesjährigen Ausbildungsmarkt hervor.

Gleichzeitig suchten im Oktober rund 760 Jugendliche nach einem Ausbildungsplatz. Klaus-Peter Hansen, Chef der Arbeitsagentur in Sachsen, sagte, die Differenz zwischen Angebot und Nachfrage sei so hoch wie nie. Immer mehr Jugendliche entschieden sich für eine schulische Ausbildung oder ein duales Studium. Das beobachte man im gesamten Freistaat. Hansen sagte, besonders viele freie Stellen gebe es im Erzgebirge.

Die Konjunkturumfrage im IHK-Bezirk Leipzig hat pessimistische Aussichten bei den Unternehmen der Region ergeben.

Wie Präsident Kristian Kirpal sagte, steuert die Wirtschaft durch die Energiekrise in die Rezession. Die Situation sei in den Unternehmen besorgniserregend, d.h. dass über 50 Prozent der Firmen keine guten Geschäftsaussichten für die nächsten 12 Monate hätten und somit stürze auf breiter Front die wirtschaftliche Situation in den Unternehmen ab. Für die Konjunkturumfrage hat die IHK zu Leipzig 513 Unternehmen aller Branchen befragt.

Mit Reitern, Lichterumzügen, Gebeten und Liedern ist in Thüringen Martini gefeiert worden. Zur traditionellen Martinsfeier in Erfurt kamen tausende Kinder mit ihren Familien und Laternen.

Das ökumenische Fest auf den Domstufen wurde zum 50. Mal gefeiert. Hunderte Laternen haben den dunklen Domplatz erleuchtet. Immer wieder wurden sie geschwenkt: gegen Hass, für Respekt und für den Frieden in der Ukraine und der ganzen Welt. Zu Beginn läutete wie immer fast zehn Minuten lang die Domglocke „Gloriosa“. Vor 50 Jahren zu Martini predigten erstmals auf den Domstufen ein evangelischer und ein katholischer Pfarrer gemeinsam - daran wurde mit einem szenischen Spiel und alten Fotos erinnert. Das Erfurter Martinsfest gilt als das größte im Freistaat - aber auch in Bad Salzungen, Eisenach, Gera, Jena und Weimar wurde an den heiligen Martin von Tours erinnert, der einst seinen Soldatenmantel mit einem Bettler teilte.

Mit einem Autokorso haben Ostthüringer Handwerker und Gewerbetreibende am Donnerstagabend in Gera gegen die Politik der Bundesregierung protestiert.

Auch gegen hohe Energie- und Rohstoffpreise richtete sich der Protest. Die Teilnehmer forderten diplomatische Bemühungen um Frieden in der Ukraine und dass die Waffenlieferungen beendet werden. Laut Stefan Haase, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Gera, ist die aktuelle Situation extrem schwierig für die Betriebe. Insgesamt nahmen am Autokorso mehr als 200 Fahrzeuge teil.

Der Magdeburger Stadtrat hat erneut ein spezielles Nahverkehrs-Ticket beschlossen.

Es soll für Schüler bis zur 13. Klasse kostenlos sein. Voraussetzung ist, dass die Kinder und Jugendlichen in Magdeburg wohnen und schon jetzt Anspruch auf ein vergünstigtes Schülerticket haben. Alle anderen Schüler könnten es für neun Euro monatlich kaufen. Bereits vergangenes Jahr hatte der Stadtrat ein ähnliches Ticket beschlossen. Das Landesverwaltungsamt blockierte den Beschluss dann aber wegen des hohen Magdeburger Haushaltsdefizits.

Das Johanniter-Krankenhaus in Stendal sammelt Weihnachtspäckchen für Kinder in der Ukraine.

Wie eine Sprecherin mitteile, soll damit ein Zeichen der Hoffnung ausgesendet werden. Wer leere Schuhkartons rumzustehen hat, packt einfach ein paar Geschenke rein und gibt das Weihnachtspäckchen bis zum 23. November an der Rezeption vom Johanniter-Krankenhaus ab. Es sei sinnvoll, auf dem Päckchen die Altersgruppe zu vermerken und ob es für Jungen oder Mädchen ist, so die Johanniter. Geschenkideen sind auf der Homepage des Krankenhauses einsehbar. Die Päckchen werden gesammelt und dann in eine Lagerhalle nach Siret in Rumänien gebracht. Freiwillige transportieren dort täglich Hilfsgüter in die Ukraine und verteilen sie zielgerichtet. Alle Menschen in der Altmark sind eingeladen, die Sammelaktion des Johanniter-Krankenhauses in Stendal zu unterstützen.

Der Bundestag hat eine milliardenschwere Soforthilfe für Gas- und Fernwärmekunden beschlossen.

Der Staat soll danach im Dezember eine Abschlagszahlung für die Verbraucher übernehmen. Bei Direktverträgen mit Gasanbietern wird die Hilfe gutgeschrieben. Läuft die Abrechnung der Heizkosten über den Vermieter, wird die Hilfe bei der nächsten Jahresabrechnung abgezogen. Die Regierung rechnet mit Kosten von rund neun Milliarden Euro. Am Montag muss noch der Bundesrat zustimmen - das gilt aber als Formsache. Die Dezember-Hilfe soll die Zeit bis zum Start der Gaspreisbremse überbrücken. Dieser ist für Februar oder März angedacht.

Im vergangenen Jahr sind wieder deutlich mehr Menschen illegal nach Deutschland eingereist.

Der Anstieg liegt bei über 60 Prozent im Vergleich zu 2020. Das geht übereinstimmenden Medienberichten zufolge aus dem Jahresbericht der Bundespolizei hervor, der heute Mittag offiziell vorgestellt wird. Demnach wurden im vergangenen Jahr mehr als rund 58.000 unerlaubte Grenzübertritte gezählt. Darunter seien viele Menschen aus Afghanistan, dem Irak und Syrien, die schon in Griechenland als Schutzberechtigte anerkannt wurden. Viele weitere Migranten kamen zudem über die deutsch-polnische Grenze. Mit Beginn der Corona-Pandemie 2020 waren durch Reisebeschränkungen und Flugausfälle deutlich weniger Migranten nach Deutschland gekommen.

Pünktlich um 11:11 Uhr starten Karnevalisten heute in ganz Deutschland in die närrische Jahreszeit.

Nicht nur in den Karnevalshochburgen in Köln, Düsseldorf und Mainz stürmen die Närrinnen und Narren dabei im Tagesverlauf die Rathäuser. Auch in Sachsen-Anhalt übernehmen die Jecken im Tagesverlauf vielerorts die Stadtschlüssel, so etwa in Halle, Köthen, Dessau oder Wernigerode. In Elbingerode wird der Bürgermeister zum Karnevalsauftakt traditionell von den Kindern der örtlichen Grundschule gefangen genommen und muss sich mit Süßigkeiten freikaufen.

Familien in Deutschland rufen deutlich weniger staatliche Hilfen ab, als ihnen eigentlich zusteht.

Darauf hat die Bundesagentur für Arbeit hingewiesen. Der Chef der Familienkasse, Bunk, sagte der "Welt", man könnte 300 Millionen Euro mehr an bedürftige Familien auszahlen und so hunderttausenden Kindern zusätzlich helfen. Viele würden den Kinderzuschlag nicht kennen. Andere würden ihn nicht beantragen, weil ihnen das zu kompliziert sei. Der Kinderzuschuss wird zusätzlich zum Kindergeld gezahlt. Er beträgt aktuell maximal 229 Euro im Monat pro Kind.

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MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille
MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille Права на зображення: MDR/Kirsten Nijhof
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